Der SCB sucht den Final-Barbier
Wer rasiert die Zauber-Schweden?

Sie zaubern und entzücken. Doch jetzt will Bern die Lugano-Künstler Klasen, Pettersson und Martensson stoppen.
Publiziert: 04.04.2016 um 20:36 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:51 Uhr
So könnte es klappen: SCB-Helbling (l.) packt die Schweden und Blum rasiert Klasen, Pettersson und Maartensson die Playoff-Bärte.
Foto: Igor Kravarik
Angelo Rocchinotti

Luganos Zauber-Schweden um Topskorer Linus Klasen haben den SCB am Samstag beim Final-Auftakt praktisch im Alleingang abgeschossen. Der 30-jährige Sohn eines Punk-Schlagzeugers gab den Takt vor, erzielte beim 5:4-Sieg ein Doppelpack und bereitete zwei weitere Treffer vor. Gemeinsam mit Fredrik Pettersson und Tony Martensson holte das Trio acht Punkte, steht nun bei 39 Playoff-Zählern. Will Bern den 14. Meistertitel einfahren, müssen die Mutzen die Zauber-Schweden rasieren. Doch wie?

«Es ist nicht so, dass uns ­Klasen ausgedribbelt hat. Wir haben uns selbst in den Fuss geschossen», sagt Thomas Rüfenacht. «Es kann nicht sein, dass Klasen alleine vor dem Tor zum Abschluss kommt. Skort er, gibt ihm das zusätzliches Selbstvertrauen. Dann wird er noch besser. Wir müssen aufmerksamer sein.»

Mit Pettersson spielte der Nati-Stürmer vor zwei Jahren noch gemeinsam für Lugano. «Ich kenne seine Gewohnheiten, weiss, was ihn ärgert. Es sind Kleinigkeiten, die man ausnützen kann. Und es hilft beim Provozieren.»

Dass sich Pettersson am Samstag vor dem 3:3 etwas gar leicht fallen liess, hat man in der Hauptstadt registriert. «Das gehört sich nicht», findet Rüfenacht. «Aber die Schiris haben das hinterher sicher auch gesehen.»

Das Rezept für das heutige Spiel 2 der Finalserie? «Wir müssen ihnen das Leben schwer machen und hart spielen. Das mag niemand. Und ihre Stürmer wollen sich kaum auf das physische Spiel mit uns einlassen.»

Shedden lobt starken SCB

Statt wie gegen die ZSC Lions und Davos die Angriffsversuche des Gegners im Keim zu ­ersticken, versuchte Bern zuletzt, mit dem Gegner mitzuspielen. Der Schuss ging nach hinten los. Kein Wunder, sagt Trainer Lars Leuenberger: «Wir müssen Lugano unser Spiel aufzwingen. Die Schweden kommen mit viel Tempo, sind intelligent. Man darf ihnen keinen Raum geben.»

Während Leuenberger konsequent mit vier Linien spielt, brachten es die Zauber-Schweden beinahe auf 30 Minuten Eiszeit. «Ich weiss nicht, ob ihnen irgendwann die Luft ausgeht», so Leuenberger. Sein Gegenüber Doug Shedden macht sich deshalb keine Sorgen. «Die haben uns in den Final gebracht, also spielen sie jetzt auch.»

Shedden lobt den SCB, sagt, er hätte schon lange nicht mehr ein solch starkes Bern gesehen. Leuenberger nimmts als Kompliment, kontert aber: «Shedden soll bis Dienstag warten.» Es klingt wie eine Drohung.

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