Der Grogg-Blog
Ein Traum: Schweizer Stars im Überfluss

Der ehemalige Eishockey-Profi Stefan Grogg (48) lebt mit der degenerativen Nervenkrankheit ALS. Er schreibt im Rhythmus von drei Wochen Kolumnen für SonntagsBlick.
Publiziert: 14.05.2023 um 13:18 Uhr
Stefan Grogg

Ein langjähriger NL-Profi – mittlerweile wieder in Kanada sesshaft – wusste neulich zu berichten, die Importspieler stächen hier jetzt nicht mehr so sehr wie früher aus dem Kollektiv heraus. Der Mann hatte schon 10 Jahre keines unserer Ligaspiele mehr live mitverfolgt, also müsste er es eigentlich objektiv beurteilen können.

Stellte also mein einstiger Weggefährte eine Verbesserung der Schweizer Spieler fest – oder wurden die Ausländer qualitativ schlechter? Letzteres definitiv nicht. Denn seitdem viele der KHL den Rücken kehrten, ist die National League für Söldner die bestbezahlte Liga ausserhalb der NHL. Und getrost dürfen wir als Fakt festhalten: gerade schnappte sich das
Team mit den wohl einflussreichsten Importspielern den Meisterkübel.

Aufgrund seiner Erkrankung bewegt Stefan Grogg den Cursor auf seinem Bildschirm mit den Augen.
Foto: PIUS KOLLER
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Das wäre der Schritt an die Weltspitze

Natürlich bleibt die Performance der Schweizer Profis mitentscheidend. Doch nirgendwo können die Sportchefs das Leistungsvermögen ihrer Truppen mehr pimpen als bei der Besetzung der Ausländerpositionen. Für offene Söldnerplätze dient die jährliche WM traditionell als beliebter Basar. Die zwei zusätzlichen Import-Stellen machen ein erfolgreiches Anwerben internationaler Führungsspieler noch bedeutsamer.

Garanten für den Meisterkübel? Die Servette-Ausländer Omark, Winnik, Hartikainen, Filppula und Tömmernes.
Foto: keystone-sda.ch

Noch ist folgendes eine Wunschvorstellung, wäre jedoch für unser Land eine famose Zielsetzung: Unbefangene Besucher aus dem Ausland werden künftig erstaunt konstatieren, wie es bei uns einheimische Leistungsträger im Überfluss gibt. Deswegen befinden es etliche Klubs für unnötig, ihr teures Ausländerkontingent komplett auszureizen. In allen entscheidenden Situationen führen Schweizer das Zepter. Erst dann wäre nämlich der Schritt zur Weltspitze endgültig vollzogen.

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