Nati-Stars grüssen ihre Mamis zum Muttertag
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«Ich liebe dich»:Nati-Stars grüssen ihre Mamis zum Muttertag

Wenn Philipp Kurashev über seine Mama redet, wird er emotional
«Sie hat viel für mich geopfert»

Liebesgrüsse aus Prag von Kurashev, Niederreiter & Co. Nati-Stars bedanken sich am Muttertag aus der Ferne bei ihren Mamas.
Publiziert: 12.05.2024 um 00:28 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2024 um 08:37 Uhr
Nicole Vandenbrouck aus Prag

Statt einer Umarmung oder Blumen gibts von einigen Spielern liebe Dankesworte. Auf ihrem Weg zum Nati-Star oder -Trainer spielte ihre Mutter eine wichtige Rolle. Wie wichtig, sieht man, wenn Philipp Kurashev über Mama Elena spricht. Der 24-Jährige bekommt wässrige Augen, wird ganz emotional. «Mir fehlen wirklich die Worte, sie macht einfach alles für mich. Ich habe eine sehr enge Beziehung zu meiner Mutter.»

Rückblende, 2016: Als 16-Jähriger entscheidet sich der Stürmer, zu den Québec Remparts in die kanadische Junioren-Liga QMJHL zu wechseln. «Ich hatte immer diesen Traum, in Nordamerika spielen zu wollen», erzählt Kurashev, «aber es war schwierig, ein Kind so weit weggehen zu lassen.» Deshalb zieht seine Mutter kurzerhand mit ihrem Sohn in die Metropole Québec und kümmert sich um den Haushalt.

«Ich ging als Junge in ein neues Land, lernte eine neue Mentalität und viele neue Leute kennen. Es half mir sehr, dass sie mitgekommen ist. Sie gab mir ein Zuhause.» Das bedeutet auch, dass Elena Kurashev viel allein ist, wenn der talentierte Spieler mit seinem Team auf Roadtrips geht. «Das war nicht einfach für sie.» Zumal Philipps Vater Konstantin (62, ex Davos, Bern, Langnau, Rapperswil-Jona, Chur, Herisau) und seine Schwester daheim in der Schweiz bleiben.

Nati-Stürmer Philipp Kurashev (M.) wird ganz emotional, wenn er von Mama Elena erzählt.
Foto: Pius Koller
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Mutter-Sohn-WG hat sie zusammengeschweisst

Der Spieler der Chicago Blackhawks erzählt, dass er schon immer ein gutes Verhältnis zu seiner Mutter gehabt habe. Doch die gemeinsame Zeit in Kanada mit der Mama-Sohn-WG hat sie noch enger zusammengeschweisst. «Sie hat viel für mich geopfert. Das hat den Weg, den ich gehen wollte, einfacher gemacht für mich. Ohne meine Eltern stünde ich heute nicht da, wo ich bin.»

Zwei Jahre nach seinem Wegzug nach Quebec wird Kurashev von Chicago in der vierten Runde gedraftet. Am 15. Januar 2021 debütiert er in der NHL. Wegen der Corona-Pandemie können seine Eltern bei diesem Karriere-Höhepunkt nicht live dabei sein, sondern fiebern vor dem Fernseher in der Schweiz mit. Vier Tage später schiesst der Schweizer mit russischen Wurzeln sein erstes NHL-Tor.

Kurashevs Weg geht steil bergauf. Auf diese Saison hin verdoppelt er seine Tor-Produktion gegenüber dem Vorjahr auf 18 Treffer, spielt mit Abstand seine beste Regular Season in den vier Jahren bei den Blackhawks. Und erntet dafür Lob von einem Ausnahme-Talent: Denn Kurashev spielt an der Seite von Connor Bedard (18), auf den Kanadier trifft er in dieser WM-Gruppenphase. Bedard sagt über den Schweizer: «Er ist wirklich smart, sieht das Spiel so gut. Er will den Puck erobern und spielt ihn dann schnell aus der Ecke. Stets sieht er, wo die Leute stehen. Das ist beeindruckend.»

Das haben Fischer, Niederreiter & Co. auf dem Herzen

Nebst Kurashev schicken auch weitere Nati-Stars Dankesworte aus Prag in die Heimat. Was Trainer Patrick Fischer seiner Mutter Vreni sagen möchte: «Danke für alles, liebes Mami. Ich bin immer extrem erstaunt, wie Du alles meisterst. Mein Mami hatte noch nie einen schlechten Tag. Sie hat Rückgrat, ist da für die Familie, egal was passiert. Ich liebe Dich über alles.»

NHL-Stürmer Nino Niederreiter liebt das Steinpilzrisotto von Mutter Ruth und hat Folgendes auf dem Herzen: «Danke dafür, was Du alles für mich gemacht hast. Ich weiss, dass es nicht immer einfach war. Vor allem, mich so früh nach Nordamerika gehen zu lassen, das war sehr schwierig für Dich. Du bist das beste Mami, das man sich wünschen kann.»

Auch Calvin Thürkauf konnte sich immer auf Mama Karin verlassen. «Wenn ich emotionalen Support brauche oder bei Problemen im Alltag, kann ich mich immer an sie wenden, sie hat immer einen guten Rat parat. Wenn ich Dummheiten gemacht habe, brachte sie mich wieder auf die richtige Bahn zurück.» Ein Ratschlag von seiner Mutter, den er stets beherzigt? «Ehrlich zu mir selber sein und sich nicht für andere Leute verstellen.»

Nadia Haas bereitet für ihren Sohn Gaëtan an Tagen vor Spielen oder zuletzt vor dessen Abreise an die WM nach Prag ihre Lasagne zu. «Meine Mutter ist die Person, die immer hinter mir steht und mich unterstützt, auch dann, wenn alles schlecht läuft. Sie ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben», sagt der Nati-Stürmer.

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