Zwei zusätzliche Augen
Darum sitzt Schiri-Chef Fischer für die Nati an der WM

Zum dritten Mal in Folge gehört Andreas Fischer während der WM zum Staff der Nationalmannschaft. Der Schiri-Chef greift ein, wenns um allfällige Coaches Challenges geht.
Publiziert: 17.05.2024 um 00:13 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2024 um 07:40 Uhr
Nicole Vandenbrouck aus Prag

Dass der Schiedsrichter-Boss der National League an einer Weltmeisterschaft weilt, ist an sich noch keine Überraschung. Seit Andreas Fischer 2018 dieses Amt übernommen hat, beobachtet er an den WM-Turnieren jeweils die eingesetzten Schweizer Refs und scoutet Spielleiter aus anderen Ländern. Hier in Prag gehört der 57-Jährige aber auch zum Staff der Nationalmannschaft.

Vor drei Jahren hatten Nati-Direktor Lars Weibel und -Trainer Patrick Fischer die glorreiche Idee, das Knowhow des Schiri-Chefs zu nutzen, wenn es um allfällige Coaches Challenges geht. «Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eine Coaches-Challenge auf dem Weg in den oder im Viertelfinal extrem wichtig sein kann», so Weibel, «mit Andreas Fischer haben wir den Fachmann des Regelwerks mit seinen Expertisen in den eigenen Reihen.»

Fischer entlastet Video-Coach Benoit Pont sowie Goalie-Coach Peter Mettler, die dadurch wieder Ressourcen gewinnen für ihre eigentlichen Aufgaben. Pont ist per Funk mit Assistenztrainer Marcel Jenni verbunden. Er würde Fischers Meinung zu den betreffenden Situationen auf die Spielerbank weiterleiten. «Ich gebe meine Einschätzung weiter», so Fischer, «der Trainer fällt den finalen Entscheid, ob die Coaches-Challenge genommen wird oder nicht.»

Video-Coach Benoit Pont, Goalie-Trainer Peter Mettler und Schiri-Chef der National League Andreas Fischer (v.l.) beobachten das Geschehen in Prag von der Tribüne aus.
Foto: Keystone
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Er muss alles im Auge behalten

Der Fokus des Schiri-Chefs, der als CEO zu Ambri-Piotta wechseln wird, ist stets geschärft. «Das ist eine Herausforderung. Denn nach jedem Zonen-Eintritt muss man alles im Auge behalten.» Also hauptsächlich jene Vorkommnisse, für die eine Coaches-Challenge infrage kommen könnten: Offside, ein verpasster Spielunterbruch (Handpass, hoher Stock, Puck im Netz) oder Goalie-Behinderung.

Nach einem Gegentreffer bleiben 45 Sekunden Zeit für den CC-Entscheid. Eine erfolglose Coaches-Challenge hat fürs Team eine kleine Strafe zur Folge. Und auch die könnte Match entscheidend sein.

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