1. Training in Silverstone
Rosberg grillt Hamilton und Mosley macht der Formel 1 Feuer

Sonnenschein über Silverstone, 23 Grad. Das Wetter passt kaum zur aktuellen Formel-1-Lage. Der Streit hinter den Kulissen tobt – und Rosberg, der Hamilton zu seiner Grillparty einlud, fuhr im Mercedes zwei Mal Bestzeit. Bei Sauber geht es nur um Schadensbegrenzung.
Publiziert: 03.07.2015 um 19:36 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:11 Uhr
Sauber-Ersatzfahrer Raffaele Marciello ist fokussiert auf das erste Training in Silverstone.
Foto: Lukas Gorys
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Von Roger Benoit aus Silverstone

Es gibt sie auch noch, die friedlichen Momente in der Formel 1. So lud Nico Rosberg (der drei der letzten vier Rennen gewann) den Mercedes-Partner Lewis Hamilton zu seiner Grillparty ein.

Der Brite, der aufpassen muss, dass er mit seinen negativen Auftritten nach Nieder­lagen Rosberg mental nicht noch stärker macht, nahm die Einladung an. «Bei einem Gratis-Essen bin ich immer dabei!» Immerhin blieb er 30 Minuten auf der Silverstone-Wiese, wo Rosberg mit seinem Millionen-Motorhome wohnt.

Nico: «Freunde werden wir wohl nicht mehr, solange wir beide im Silberpfeil sitzen. Aber in verschiedenen Teams könnte unsere alte Freundschaft wieder aufleben!»

Der Deutsche ist erstaunlich locker geworden, geniesst die Nervosität seines Rivalen, der vor dem GP England nur noch 169:159 führt. So erstaunte es nicht, dass Rosberg gestern in beiden Trainings vor Hamilton lag.

Am Nachmittag hatten sich sogar die beiden Ferrari zwischen das Mercedes-Duo gequetscht. Aber die Roten können ihre tolle «Freitags-Show» am Wochenende leider meist nicht mehr bestätigen.

Bei Sauber, wo sich Nasr drehte, lief es wie angekündigt: Der C34 ist für diese Strecke zu langsam. Es geht also in der Qualifikation und im Rennen nur um Schadensbegrenzung. WM-Punkte wären bereits eine Sensation!

Wirbel neben der Strecke erzeugte die Strategie-Gruppe der sechs besten Teams mit neuen Regelvorschlägen – die meisten nicht gerade im Interesse der 217 000 Fans, die Vorschläge für die Zukunft machten.

Keine Tankstopps, weniger Fahrerhilfen, 110 statt 100 Liter Benzin, aggressivere Autos und vieles mehr. Williams-Teamchefin Claire Williams: «Leider kamen die Vorschläge der Fans zu spät, um sie zu diskutieren!»

Was soll man von den Regelvorschlägen halten? BLICK-Technik-Experte Michael Schmidt: «Das ist wieder nur reine Kosmetik!»

Ex-Fia-Präsident Max Mosley  hat genug: «Wenn die Formel 1 nicht bald mit guten Lösungen kommt, gerät sie in die grösste Krise aller Zeiten.»

Der Brite, als Retter angefragt, sagte ab (um Fia-Boss Jean Todt nicht blosszustellen): «Die Zukunft von vier Teams ist mehr als unsicher. Die haben kein Geld mehr. Zudem ist alles zu künstlich, die Kosten sind viel zu hoch und das Schlimmste: Wir sehen kaum wettbewerbsfähige und deshalb langweilige Rennen!»

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