39 Grad in der Wüste von Bahrain
Wehrlein: «Habe drei gebrochene Brustwirbel»

Der Tag vor dem ersten Training zum GP von Bahrain. In der Wüste von Sakhir, 25 Kilometer von der Hauptstadt Manama entfernt, wurden um 15 Uhr 38,9 Grad gemessen.
Publiziert: 13.04.2017 um 14:53 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:00 Uhr
Sauber-Pilot Wehrlein gibt nach der Ankunft eine kurze Pressekonferenz.
Foto: Lukas Gorys
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Roger Benoit, Bahrain

Weniger heiss ging es bei der privaten Pressekonferenz von Sauber-Pilot Pascal Wehrlein (22) zu. Endlich redete der Mann, der vor zwölf Wochen beim «Race of Champion» in Miami mit einem Drei-Rad-Auto im Duell gegen Felipe Massa verunfallt war: Überschlag in die Abschrankung.

Nach einer Testwoche in Barcelona und den beiden Trainings in Melbourne musste der Deutsche für den WM-Start absagen – Ferrari-Ersatzfahrer Antonio Giovinazzi fuhr und wurde 12.

Hartes Training in Österreich

Beim GP China fehlte Wehrlein, «weil ich zehn Tage sehr hart in Österreich mit Erwin Göllner trainierte. Einmal war ich in Brackley bei Mercedes und einmal in Graz im Simulator. Jetzt bin ich wirklich fit!»

Göllner war übrigens früher mal der jahrelange Physio von Weltmeister Jacques Villeneuve, baute für diesen sogar ein Extra-Trainingsauto.

Und wie ist es jetzt mit den Verletzungen gewesen, da ja verschiedene Aussagen über gebrochene Halswirbel und gestauchte Brustwirbel auftauchten?

Wehrlein: «Ich habe mir fünf Wirbel gestaucht. Drei davon waren in der Brustwirbelsäule gebrochen. Das waren Kompressionsfrakturen. Die Stauchungen hatten im Nacken angefangen. Sauber und Mercedes waren immer informiert.»

Am Freitag sitzt also wieder Wehrlein im Wagen Nummer 94: «Ich bin mir wirklich sicher, dass es diesmal gut geht.» Bereit zum wichtigen internen Duell gegen den Schweden Marcus Ericsson (26). Ein Zweikampf, den der Deutsche unbedingt gewinnen muss, um seine Zukunft nach oben zu sichern.

Alonso liebt Abenteuer

Der Spanier wird nächsten Monat bei den 500 Meilen von Indianapolis starten.
Foto: Lukas Gorys

Der Mann des Tages hier in Sakhir war natürlich Fernando Alonso (35) nach seiner Ankündigung, nächsten Monat bei den 500 Meilen von Indianapolis zu starten.

Mit Honda-Power im Andretti-Team. «Ich bin selbst gespannt, was diese Herausforderung bringt. Man hat jahrelang von diesem Rennen gehört, jetzt ist man bald ein Teil davon. Eigentlich waren alle von der Idee begeistert. Ich weiss nur, dass ich nach dem GP von Spanien sofort nach Amerika fliegen muss, um am Montag das Training in Indy nicht zu verpassen! Mein Ziel bleibt das Triple: Monaco, Indy, Le Mans. Also muss ich mindestens einmal nach Amerika…»

Experten haben den Spanier schon gewarnt: «Nie nervös werden, Vollgas ist nicht alles – und vor allem alle Ratschläge im Boxenfunk beachten!»

Vor einem Jahr gewann übrigens der Amerikaner Alexander Rossi (25) als «Rookie» die 100. Auflage des mörderischen Rennens im Nudeltopf. Rossi hatte in der Formel 1 bei Marussia fünf Einsätze, blieb aber ohne Punkte-Resultat. Und flog wieder raus, als seine Mitgift ausging.

Misstrauen gegen Ferrari

Die Formel 1 ist und bleibt ein Kriegsschauplatz voller Neid und Misstrauen. Kaum ist Ferrari wieder siegfähig, blicken die Rivalen natürlich wieder genauer hin. Wie unser Technik-Experte Mike Hammer in «auto motor und sport» schrieb, «wollen die Gegner gesehen haben, dass sich der Unterboden, der Heckflügel und der Diffusor verbiegen. Mehr als Indizen gegen diese verbotenen Verstösse gibt es aber nicht.»

Das ist eben typisch Formel 1. Noch vor dem Saisonstart hatten Ferrari und Red Bull behauptet, Mercedes führe in der Qualifikation dem Benzin verbotene Öl-Substanzen bei, um die Leistung zu erhöhen. Auch hier schaute die FIA genau hin. Gefunden hat man bis jetzt noch nichts.

Nur eines wissen die Regelshüter genau: Die nächste Anschuldigung kommt.

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