Das meint BLICK-Benoit zum Sensations-Rücktritt
Rosberg wollte nicht mehr durch die Hölle

Nico Rosbergs Sensations-Rücktritt überrascht die Sport-Welt. Das muss man akzeptieren, meint BLICK-Formel-1-Legende Roger Benoit.
Publiziert: 03.12.2016 um 00:12 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:01 Uhr
Nico Rosberg sagt der Formel 1 Tschüss. Sein letzter Tag im Rennsport in Abu Dhabi in Bildern.
Foto: Paul Ripke/Daimler AG
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Roger Benoit

Ein Weltmeister hat also nur fünf Tage nach dem Titel die Schnauze voll. Nico Rosberg (31) hängt den Overall sofort an den berühmten Nagel. Das muss man akzeptieren. Wie er akzeptieren musste, dass es nach Abu Dhabi heftige Diskussionen gab, ob der Deutsche ein würdiger Champion sei. Was er natürlich immer noch ist.

Die Formel 1 wird sich auch ohne Rosberg weiterdrehen. Sein goldenes Cockpit wird jetzt zur spannendsten Frage des Jahres: Wer kommt? Pascal Wehrlein, Fernando Alonso? Mister X?

Nico Rosberg hat also 25 Jahre nur auf dieses eine Ziel hin gearbeitet. Er ging dabei neben dem exzentrischen Lewis Hamilton oft durch die Hölle. Das will er nicht mehr erleben. Und mehr kann Rosberg kaum noch erreichen.

Ob sein Abschied stilvoll ist, sollen jetzt andere entscheiden. Er ist auf alle Fälle einmalig in der 67-jährigen WM-Geschichte. Nico Rosberg hätte für 2017 eigentlich nur noch ein «Problem» gehabt: Soll er mit der Startnummer 1 fahren – oder seine Nummer 6 behalten.

1993 trat der Franzose Alain Prost als vierfacher Weltmeister auf Williams frustriert zurück, weil er für die nächste Saison dort keinen Vertrag mehr erhielt – da man hinter seinem Rücken Erzfeind Ayrton Senna einkaufte. Beim letzten Rennen von Prost wurde er auf dem Podest von Adelaide plötzlich von Senna umarmt. Beide weinten… Und fünf Monate später war der Brasilianer tot!

1973 wollte Jackie Stewart seine Frau Helen mit dem überraschenden Rücktritt als dreifacher Weltmeister beim WM-Finale in Watkins Glen und einem Ring mit 100 Diamanten überraschen. Aber der Schotte stand damals in Amerika nicht mehr am Start – im Training war sein enger Freund und Tyrrell-Teamkollege Francois Cevert tödlich verunglückt. So war der GP Kanada sein 99. und letztes Rennen.

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