Sauber auch in Russland hinten
Ferrari-Show, neues Drama um Honda

Vierte WM-Runde in der Olympiastadt 2014 von Sotschi. Und das Freitags-Gold ging an Ferrari, das mit beiden Autos die Silberpfeile klar distanzierte. Gibts da auch in der Qualifikation am Samstag um 14 Uhr MEZ (TV live) nach 18 Mercedes-Poles in Serie eine Überraschung?
Publiziert: 28.04.2017 um 15:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:17 Uhr
Sebastian Vettel stellt am Nachmittag die Bestzeit auf.
Foto: Lukas Gorys
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Roger Benoit

Nach 25 Minuten im zweiten Training liess sich Kimi Räikkönen (37) als erster Pilot auf der 5,848 km langen Piste den weichsten Gummi (Ultrasoft) aufziehen und fuhr im zweiten Versuch  mit 1:34,383 gleich über eine Sekunde schneller als die Pole-Zeit von Nico Rosberg 2016 (Mercedes, 1:35,417).

Vettel gibt den Ton an

Kimis Ferrari-Teamkollege Sebastian Vettel (29), der sich am Morgen einmal gedreht hatte, konterte im zweiten Anlauf erfolgreich – 1:34,120. Und plötzlich liessen sich alle Gegner ebenfalls den violett markierten Reifen aufziehen. Das erstaunliche Fazit: Hamilton und Bottas verloren im Mercedes mehr als eine halbe Sekunde auf die Roten! Sogar mit 1,5 Sekunden Rückstand dann die beiden Red Bull von Verstappen und Ricciardo. Dann Massa, Hülkenberg, Magnussen und Pérez.

Warum Sauber beten muss

In wenigen Tagen wird Sauber den Motoren-Deal mit Honda für 2018 bekanntgeben. Und deshalb müssen die Hinwiler jetzt noch mehr auf die Resultate von McLaren-Honda schauen.

Frage: Kommt das britische Traditionsteam mit 182 Siegen (nur Ferrari hat mit 225 mehr) endlich in die Punkte-Gänge? Noch steht es 0:0 im Duell mit Sauber-Ferrari…

Honda: Hilfe von Mercedes?

Die Japaner haben, so englische Medien, bei Mercedes angefragt, ob man sie in Sachen der sehr komplizierten  Energierückgewinnungs-Systeme MGU-H und MGU-K etwas beraten könne.

BLICK-Technik-Experte Mike Hammer erklärt: «Beides sind Elektromotoren. Die MGU-K produziert Strom beim Bremsen, weil sie gegen den Verbrennungsmotor arbeitet, die MGU-H durch die heissen Auspuffgase, in dem sie den Turbolader abbremst.»

Ja, in der Not klopfte Honda beim Weltmeister-Team an. McLaren-Teamchef Eric Boullier gibt zu: «Wir wissen eigentlich nicht, warum das Auto plötzlich einen Tag gut läuft – und dann wieder nach zwei Runden stehenbleibt.»

15 Strafplätze für Vandoorne

Nach dem ersten Training das neue Drama: Beim Belgier Vandoorne muss für den Grand Prix wieder mal der ganze Antriebsstrang (besteht aus sechs Einheiten) gewechselt werden. Zum fünften Mal spukten die MGU-H und der Turbolader. Damit wird bereits der fünfte Antriebsstrang getauscht. Erlaubt sind in den 20 Rennen 2017 total nur vier Antriebsstränge! Die Strafe für den McLaren-Honda-Piloten: 15 Strafplätze, also letzter Startplatz am Sonntag.

Indy-Alonso: Noch 5 Tage…

Diese Negativ-Bilanz sollte Honda in den nächsten Monaten nicht ins Zürcher Oberland mitbringen. Die einzige gute Nachricht: Zum Test-Abschluss in Bahrain raste Stoffel Vandoorne vor zehn Tagen am Ende auf den 4. Platz…

Teamleader Fernando Alonso, der zweimal den guten 12. Platz erreichte: «Das macht Mut.» Am nächsten Mittwoch wird der Spanier zum ersten Mal im McLaren-Honda des Andretti-Teams in Indianapolis mit über 370 km/h unterwegs sein. «Da sind dann die Mauern wirklich da – und du kannst sie spüren, nicht wie im sicheren Simulator!»

McLaren vor Sauber

Im ersten Training belegten die Teams von Not und Elend die letzten Plätze – ausser Alonso (12).  Dann: 16. Vandoorne, 18. Wehrlein, 19. Ericsson. Dahinter nur noch Sergej Sirotkin (21) – ohne Zeit. Der Russe hatte am Morgen für den ersten Zwischenfall gesorgt.

Pech für Sirotkin

Der Renault-Ersatzpilot  blieb bereits nach elf Minuten liegen – Motorenprobleme! So blieb dem zweifachen GP2-Sieger 2016 keine Heim-Show vergönnt. Denn am Nachmittag sass wieder Stammpoilot Nico Hülkenberg im gelbschwarzen Auto.

Sirotkin ist übrigens jener Mann, mit dem Sauber vor vier Jahren Grosses plante – und ihn für 2014 bereits offiziell als Pilot ankündigte. Doch die Millionen-Deals aus dem Putin-Land platzten alle. Man trennte sich damals nicht gerade mit Liebeserklärungen.

Sauber bleibt hinten

Am Nachmittag änderte sich das Bild kaum: 18. Wehrlein, 20. Ericsson. Dazwischen das GP-Baby Lance Stroll (18). Der Kanadier, am Morgen im Williams-Mercedes noch Neunter, kam aber kaum zum Fahren. Interessant, dass Wehrlein einmal mehr vor Ericsson liegt, diesmal waren es 0,3 Sekunden. Was viele Fans und Experten erwartet haben.

Das Resultat des zweiten Trainings in Russland.
Foto: Formel 1
Das Resultat des ersten Trainings in Sotschi.
Foto: Formel 1
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Die Sauber-Stimmen

Marcus Ericsson: «Es war kein guter Trainings-Freitag für uns. Während den Testtagen in Bahrain schafften wir in einigen Bereichen Verbesserungen, konnten diese allerdings hier noch nicht so umsetzen, wie wir uns das erwartet hatten. Im Vergleich zu Bahrain sind die Streckentemperaturen hier um einiges niedriger, was einen deutlichen Unterschied macht. Wir haben für den Rest des Wochenendes noch einiges an Arbeit vor uns liegen. Wir müssen verstehen, in welchen Bereichen wir uns verbessern können, um an Rundenzeit zu gewinnen.»

Pascal Wehrlein: «Es ist gut, wieder im Auto zurück zu sein. Allerdings hatten wir heute Schwierigkeiten mit der Balance des Autos, vor allem mit der Hinterachse und auch mit den Reifen – die Temperaturen sind hier in Sotschi nicht mit denen vom Test in Bahrain zu vergleichen. Nun müssen wir uns alle Daten anschauen, um für morgen Verbesserungen vornehmen  zu können. Noch sind wir nicht da, wo wir sein wollen.»

Marcus Ericsson: «Es war kein guter Trainings-Freitag für uns. Während den Testtagen in Bahrain schafften wir in einigen Bereichen Verbesserungen, konnten diese allerdings hier noch nicht so umsetzen, wie wir uns das erwartet hatten. Im Vergleich zu Bahrain sind die Streckentemperaturen hier um einiges niedriger, was einen deutlichen Unterschied macht. Wir haben für den Rest des Wochenendes noch einiges an Arbeit vor uns liegen. Wir müssen verstehen, in welchen Bereichen wir uns verbessern können, um an Rundenzeit zu gewinnen.»

Pascal Wehrlein: «Es ist gut, wieder im Auto zurück zu sein. Allerdings hatten wir heute Schwierigkeiten mit der Balance des Autos, vor allem mit der Hinterachse und auch mit den Reifen – die Temperaturen sind hier in Sotschi nicht mit denen vom Test in Bahrain zu vergleichen. Nun müssen wir uns alle Daten anschauen, um für morgen Verbesserungen vornehmen  zu können. Noch sind wir nicht da, wo wir sein wollen.»

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