Familie längst wichtiger als Formel 1
Wird Vettel bei Aston Martin vergrault?

Wie glücklich ist Sebastian Vettel (34)? Sein intaktes Familienleben – er reiste mit dem Privatwagen und der Familie aus der Schweiz nach Barcelona – heilt sicher die tiefen Formel-1-Wunden. Diese finden sich immer mehr im Hirn des Deutschen.
Publiziert: 19.05.2022 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2022 um 17:12 Uhr
Roger Benoit, Barcelona

Der vierfache Weltmeister von 2010 bis 2013 auf Red Bull-Renault hat Probleme. Und der Mann mit 282 Rennen und einer immer wilderen Frisur macht aus seinem Herzen keine Mördergrube: «Ich bin nicht in der Formel 1, um einfach mitzufahren. Ich will wieder gewinnen!»

Seit Singapur 2019 sieglos

Das war zum 53. und letzten Mal am 22. September 2019 in Singapur der Fall, als er Ferrari-Teamkollege Leclerc (jetzt WM-Leader) um 2,6 Sekunden schlug. Um Bruchteile dahinter das Trio Verstappen, Hamilton und Bottas!

Von solchen Ergebnissen darf Vettel jetzt nicht einmal träumen. Bei Aston Martin-Mercedes suchte er 2021 eine neue Herausforderung. Sie endete mit 43 Punkten auf dem 12. WM-Platz. Jetzt ist er dank seinem 8. Platz in Imola gerade mal 14.

Vettel ist äusserst ambitioniert, will Rennen gewinnen. Bei Aston Martin dürfte dies nahezu unmöglich sein. Die Frustration steigt.
Foto: Lukas Gorys
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Klar, dass die Enttäuschung immer grösser wird. Auch wenn ihm Freund Schumi in Miami mit einem Crash zwei weitere Zähler gekostet hat.

Stroll bleibt die Nummer 1

Bei Ferrari vermisste er am Ende immer mehr die Nestwärme. Jetzt fehlt ihm das nötige Vertrauen ins Auto – und vielleicht auch in die Führung von Lawrence Stroll. Dem Vater seines Teamkollegen Lance (23).

Für den 6. WM-Lauf in Barcelona flammt wieder einmal etwas Hoffnung auf. Das Team bringt ein fast «neues» Auto an die Strecke. Die bisher markanten Seitenkästen und der Unterboden wurden ersetzt – nach dem Konzept von Red Bull.

Lange sah es so aus, als ob Aston Martin nur ein «neues» Auto bis Spanien fertig hat. Natürlich für Stroll. Jetzt soll am Freitag auch Vettel auf bessere Tage hoffen dürfen.

Sieben «neue» Autos in Spanien

Total schleppten sieben Teams überholte Autos auf die Winter-Testwiese nach Barcelona: Ferrari, Red Bull (wo Pérez zum zweiten Mal Vater wurde), Mercedes, McLaren, Alpine, Aston Martin und Alfa-Sauber (wo sich der frühere Chef Peter Sauber als Gast angekündigt hat).

Ob die Modifikationen die erwarteten Verbesserungen bringen, bleibt abzuwarten. Wenn es bei Aston Martin nicht klappt, wird Teambesitzer Stroll bestimmt noch nervöser und ungeduldiger.

Alonso für Vettel?

Bastelt er schon am Team 2023? Im Juli entscheidet Alpine, ob man Alonso durch Formel-2-Meister Piastri ersetzt. Dann wäre der spanische Doppel-Weltmeister sicher auf der Wunschliste von Aston Martin. Und Vettel zu vergraulen, ist in der Phase der Erfolglosigkeit das kleinste Problem.

Jubeln konnte Vettel am Mittwoch dennoch. Der langjährige Frankfurt-Fan freute sich über den Gewinn der Europa League (Sieg im Penaltyschiessen gegen Glasgow Rangers). Vettel hätte sogar ein Ticket für das Spiel gehabt, weil er aber mit dem Privatauto in Spanien ist, war es ihm nicht möglich, nach Sevilla zu reisen.

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