Formel 1 bestraft keine GP-Sieger
Toyota tobt über Skandal von Le Mans

Die Veranstalter von Le Mans wollten beim Jubiläum einen Nostalgie-Sieg, gewonnen hat aber Ferrari. Nun wettert Toyota.
Publiziert: 18.06.2023 um 07:34 Uhr
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Aktualisiert: 18.06.2023 um 11:00 Uhr
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Ferrari hat nach 50 Jahren Abstinenz gleich beim grossen Comeback in Le Mans die 24-Stunden-Schlacht gewonnen. 81 Sekunden vor Topfavorit Toyota, der jahrelang ohne ernsthafte Konkurrenz in der Langstrecken-WM alles abgeräumt hat.

Die Umstände haben jetzt auch die Formel 1 aufgeschreckt. Die Japaner wurden kurz vor dem Rennen in Le Mans aufgefordert, 37 Kilo Zusatzgewicht anzubringen. Ferrari musste nur 24 Kilo mehr Gewicht einsetzen.

Schuss ins eigene Knie

Und warum? Die selbstherrlichen Veranstalter wollten beim 100-Jahre-Jubiläum Peugeot und Porsche die Chance geben, an deren alte Erfolge in Frankreich anzuknüpfen.

Nach 50 Jahren Abstinenz: Ferrari gewinnt beim grossen Comeback in Le Mans das 24-Stunden-Rennen.
Foto: DUKAS
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Der Schuss ging bös daneben. Peugeot (8.) und Porsche (9.) wurden in der Hypercar-Klasse (16 Teilnehmer) selbst mit ihren stärksten Autos mehrmals überrundet.

Und Toyota wettert über die Wettbewerbsverfälschung. Mit Zusatzgewichten wurde früher auch die DTM nicht glücklich. Sieger sollten grundsätzlich nie bestraft werden.

Kein BOP in der Formel 1

Jetzt haben die Geldzähler bei US-Besitzer Liberty Media sicher mal darüber nachgedacht, ob diese Handicap-Formel nicht auch Seriensieger Red Bull einbremsen könnte.

BOP (Balance of Performance) heisst das «Zauberwort», um die Balance bei der Leistung zu verbessern. GP-Boss Domenicali (früher Ferrari-Teamchef): «BOP wird es in der Formel 1 nie geben. Sie wäre gegen die DNA unserer Serie!»

PS: Mehr als die halbe Ferrari-Siegermannschaft von Le Mans setzte sich aus Mitarbeitern zusammen, die Ex-Teamchef Binotto wegen der Einhaltung der Budget-Obergrenze in der Formel 1 entlassen musste.

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