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Drama-Finale in Silverstone
Hamilton siegt auf drei Rädern – Alfa-Sauber am Tiefpunkt

Alles sieht beim GP Silverstone nach einem souveränen Mercedes-Doppelsieg aus. Doch in den letzten Runden folgt eine dramatische Schlussphase. Lesen Sie selbst!
Publiziert: 02.08.2020 um 15:11 Uhr
|
Aktualisiert: 03.08.2020 um 14:03 Uhr
Hier fährt Lewis Hamilton auf drei Rädern ins Ziel
1:24
Irres Ende in Silverstone:Hier fährt Lewis Hamilton auf drei Rädern ins Ziel
Roger Benoit und Nicolas Ledergerber

Ja, wer soll diesen Lewis Hamilton noch aufhalten? Es ist nicht mal ein geplatzter Reifen! Der Brite feiert seinen siebten Sieg in der Heimat Silverstone, seinen 87. GP-Erfolg total. Noch fehlen vier Siege zum Rekord von Michael Schumacher. Doch die sind nur noch eine Frage der Zeit …

Aber von Anfang an: Hamilton fährt seelenruhig dem dritten Sieg in Folge entgegen. Vor Bottas. Doch zwei Runden vor Schluss platzt dem Finnen der Reifen. Er holt an der Box frischen Gummi und plötzlich ist Bottas nur noch Elfter! Max Verstappen erbt den zweiten Platz, und holt sich mit einem Boxenstopp noch neue Reifen – um den Zusatzpunkt für die schnellste Runde zu holen.

Das gelingt zwar. Doch dann platzt auch Hamilton der linke Vorderreifen in der letzten Runde! Drama pur – Verstappen jagt den Briten und könnte ihm gar noch den Sieg stehlen. Am Ende fehlen aber fünf Sekunden und Hamilton fährt auf drei Rädern zum Sieg – ein verrücktes Finale! Wäre Verstappen nicht mehr an die Box, hätte er gewonnen …

Verrückt! Lewis Hamilton fährt mit kaputtem Reifen ins Ziel.
Foto: keystone-sda.ch
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In der WM führt Hamilton gegen Bottas schon mit 88:58 Punkten, Verstappen folgt mit 52 Zählern. Mehr Titelanwärter gibt es 2020 nicht.

«Ich habe nur noch gebetet»

Hamilton schildert das Finale so: «Bis zur letzten Runde war eigentlich alles normal. Ich dachte an kein Problem, als plötzlich vorne rechts etwas nicht stimmt und schon flogen links einige Reifenteile weg. Ich blieb eigentlich nur ruhig, weil mein Herz stillstand. Ich habe nur noch gebetet, lieber Gott, lass mich durch die letzten Kurven kommen. So ein Finale hatte ich noch nie erlebt, weil mein grosser Rückstand auf Verstappen sich dramatisch verringerte und die Ingenieure dauernd die Sekunden zählten. Noch 10 Sekunden, noch acht. Was für ein Erlebnis!»

Verstappen, der für den Extrapunkt den Sieg «wegwirft»: «Ich wollte nach dem Bottas-Reifenschaden kein Risiko eingehen und holte den weichen Gummi die schnellste Rennrunde! Jetzt ist es einfach zu sagen, ohne diesen Stopp hätte ich gewinnen. Ich bin zufrieden!»

Ferrari mit versöhnlichem Abschluss

Vom riesigen Tohuwabohu am Ende profitieren vor allem die Roten aus Maranello. Charles Leclerc steht plötzlich auf dem Podest, Sebastian Vettel, eigentlich auf Kurs zu einem punktelosen Rennen auf Rang elf, holt als Zehnter plötzlich noch einen Zähler.

Leclerc: «Was für ein schwieriges Rennen, als plötzlich die Reifenschäden von Bottas und Sainz auftauchten. Ich war mit der Balance des Ferrari zufrieden, aber nicht mit der Leistung.» Ohne dieses Finale hätte Ferrari fast eine Minute Rückstand gehabt …

Strafe für Giovinazzi

Bei Alfa-Sauber läuft auch beim vierten Rennen der Saison nicht viel nach Wunsch. Nach der Quali am Samstag machten sich die Hinwiler noch Hoffnungen auf Punkte, versprühten Optimismus. Und tatsächlich: Nach Crashs und einem Drama um Nico Hülkenberg (weiter unten) liegt Antonio Giovinazzi bald auf dem zwölften Platz.

Doch ein Fehlverhalten während der zweiten Safety-Car-Phase brockt dem Italiener eine Fünf-Sekunden-Strafe im Ziel ein. Er wird schliesslich 14.

Schmach für Kimi beim 317. GP

Noch schlimmer läuft es für Kimi Räikkönen. Der Finne kommt bei seinem 317. Grand Prix zwar zum 247. Mal ins Ziel, wird aber immer langsamer und muss irgendwann sogar Nicholas Latifi im Williams-Mercedes vorbeiziehen lassen. Am Schluss wird er als einziger noch überrundet.

Die beiden weissen Boliden mit Latifi und Russell ziehen in der Hackordnung bald an Alfa-Sauber vorbei. Noch liegt der Schweizer Rennstall aber in der Konstrukteuren-WM vorne (2:0). Auch Haas-Ferrari mischt da hinten im Kampf um den 8. WM-Platz mit (1 Punkt).

Comeback-Drama um Hülkenberg

Ein ganz bitterer Nachmittag gibts für Nico Hülkenberg (bald 33). Der Comeback-Star aus Deutschland kann nicht einmal starten. Beim pinken Racing Point springt der Mercedes-Motor einfach nicht an …

Somit endet für Hülk ein aufregendes Wochenende. Der Ex-Sauber-Fahrer kriegt erst am Donnerstagabend den Anruf, er soll für den am Coronavirus erkrankten Sergio Pérez einspringen.

Magnussen-Crash in der ersten Runde

Den ersten Ausfall während des Rennens gibts für Kevin Magnussen schon in der ersten Runde. In der letzten Kurve vor der Start-Ziel-Geraden übersieht der Däne im Haas-Ferrari den Red Bull-Honda von Alexander Albon.

Auch Kvyat platzt der Reifen

Daniil Kvyat, der nach einem Getriebe-Wechsel schon aus der letzten Reihe starten musste, löst die nächste Safety-Car-Phase aus. In Runde 14 fliegt der Russe in Maggetts mit einem Reifenschaden hinten rechts in die Leitplanken. Er kann zum Glück selbst aussteigen.

Übrigens: Auch bei Sainz im McLaren-Renault platzt kurz vor Schluss der Reifen. Pirelli hat alle vor dem harten Gummi gewarnt. Der halte nur 25 Runden. Als das Rennen wegen Kvyat zum zweiten Mal in die Safety-Car-Phase geht, gehen alle zu früh an die Box für einen Gratis-Reifen-Wechsel. Ein folgenschwerer Fehler …

Wieder Renault-Protest gegen Racing Point

Und täglich grüsst das Murmeltier … wie jede Woche legt Renault Protest gegen Racing Point-Mercedes ein. Die Franzosen klagen gegen die umstrittene Bremsbelüftung, die ab 2020 zu den verbotenen Teilen gehört. Ein Entscheid in dieser ewigen Posse wird kommende Woche erwartet.

Die Sauber-Stimmen

CEO Frédéric Vasseur: «Ein enttäuschender Sonntag. Am Anfang sah es gut aus, wir waren auf P12, direkt hinter Ocon und Vettel (…). Wir konnten aber keine Fortschritte mehr machen, als wir auf die harten Reifen wechselten. Jetzt gibts noch ein Rennen in Silverstone. Wir müssen uns durch die Daten wälzen und einen Weg finden, uns nächste Woche zu verbessern.»

Kimi Räikkönen: «Nicht das, was wir erwartet haben. Am Anfang dachte ich, wir könnten mithalten, aber nach den Boxenstopps war die Pace nicht mehr gut genug, um uns mit den anderen zu messen. Wir müssen nun sehen, wie wir uns für nächste Woche verbessern können. Während den letzten Runden fehlte mir der halbe Frontflügel, aber das machte am Schluss keinen Unterschied. Ich bin nicht sicher, was passierte. Wir müssen uns das anschauen.»

Antonio Giovinazzi: «Es war ein schwieriges Rennen, aber ich denke, wir taten unser Bestes. Ich hatte einen guten Start und konnte ein paar Plätze gewinnen (…). Nach der zweiten Safety-Car-Phase haderte ich mit der Pace. Mit der Strafe verlor ich zwei weitere Plätze. Wir hofften, etwas wettbewerbsfähiger zu sein. Aber nun müssen wir die Daten auswerten und uns verbessern.»

CEO Frédéric Vasseur: «Ein enttäuschender Sonntag. Am Anfang sah es gut aus, wir waren auf P12, direkt hinter Ocon und Vettel (…). Wir konnten aber keine Fortschritte mehr machen, als wir auf die harten Reifen wechselten. Jetzt gibts noch ein Rennen in Silverstone. Wir müssen uns durch die Daten wälzen und einen Weg finden, uns nächste Woche zu verbessern.»

Kimi Räikkönen: «Nicht das, was wir erwartet haben. Am Anfang dachte ich, wir könnten mithalten, aber nach den Boxenstopps war die Pace nicht mehr gut genug, um uns mit den anderen zu messen. Wir müssen nun sehen, wie wir uns für nächste Woche verbessern können. Während den letzten Runden fehlte mir der halbe Frontflügel, aber das machte am Schluss keinen Unterschied. Ich bin nicht sicher, was passierte. Wir müssen uns das anschauen.»

Antonio Giovinazzi: «Es war ein schwieriges Rennen, aber ich denke, wir taten unser Bestes. Ich hatte einen guten Start und konnte ein paar Plätze gewinnen (…). Nach der zweiten Safety-Car-Phase haderte ich mit der Pace. Mit der Strafe verlor ich zwei weitere Plätze. Wir hofften, etwas wettbewerbsfähiger zu sein. Aber nun müssen wir die Daten auswerten und uns verbessern.»

Mehr
Die Fahrer-WM
  1. Lewis Hamilton (Gb, Mercedes) 132
  2. Max Verstappen (Ho, Red Bull) 95

  3. Valtteri Bottas (Fi, Mercedes) 89
  4. Charles Leclerc (Mon, Ferrari) 45
  5. Lance Stroll (Ka, Racing Point) 40

  6. Alexander Albon (Tha, Red Bull) 40
  7. Lando Norris (Gb, McLaren) 39

  8. Sergio Pérez (Mex, Racing Point) 32
  9. Carlos Sainz (Sp, McLaren) 23

  10. Daniel Ricciardo (Aus, Renault) 20
  11. Sebastian Vettel (De, Ferrari) 16
  12. Esteban Ocon (Fr, Renault) 16
  13. Pierre Gasly (Fr, Alpha Tauri) 14
  14. Nico Hülkenberg (De, Racing Point) 6
  15. Antonio Giovinazzi (It, Alfa-Sauber) 2
  16. Daniil Kvyat (Russ, Alpha Tauri) 2
  17. Kevin Magnussen (Dä, Haas) 1
  18. Kimi Räikkönen (Fi, Alfa-Sauber) 0

  19. Nicholas Latifi (Ka, Williams) 0
  20. George Russell (Gb, Williams) 0
  21. Romain Grosjean (Fr, Haas) 0
  1. Lewis Hamilton (Gb, Mercedes) 132
  2. Max Verstappen (Ho, Red Bull) 95

  3. Valtteri Bottas (Fi, Mercedes) 89
  4. Charles Leclerc (Mon, Ferrari) 45
  5. Lance Stroll (Ka, Racing Point) 40

  6. Alexander Albon (Tha, Red Bull) 40
  7. Lando Norris (Gb, McLaren) 39

  8. Sergio Pérez (Mex, Racing Point) 32
  9. Carlos Sainz (Sp, McLaren) 23

  10. Daniel Ricciardo (Aus, Renault) 20
  11. Sebastian Vettel (De, Ferrari) 16
  12. Esteban Ocon (Fr, Renault) 16
  13. Pierre Gasly (Fr, Alpha Tauri) 14
  14. Nico Hülkenberg (De, Racing Point) 6
  15. Antonio Giovinazzi (It, Alfa-Sauber) 2
  16. Daniil Kvyat (Russ, Alpha Tauri) 2
  17. Kevin Magnussen (Dä, Haas) 1
  18. Kimi Räikkönen (Fi, Alfa-Sauber) 0

  19. Nicholas Latifi (Ka, Williams) 0
  20. George Russell (Gb, Williams) 0
  21. Romain Grosjean (Fr, Haas) 0
Mehr
Die Konstrukteuren-WM
  1. Mercedes 221
  2. Red Bull-Honda 135
  3. Racing Point-Mercedes 63

  4. McLaren-Renault 62
  5. Ferrari 61
  6. Renault 36
  7. Alpha Tauri-Honda 16
  8. Alfa-Sauber 2
  9. Haas-Ferrari 1
  10. Williams-Mercedes 0
  1. Mercedes 221
  2. Red Bull-Honda 135
  3. Racing Point-Mercedes 63

  4. McLaren-Renault 62
  5. Ferrari 61
  6. Renault 36
  7. Alpha Tauri-Honda 16
  8. Alfa-Sauber 2
  9. Haas-Ferrari 1
  10. Williams-Mercedes 0
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