Formel 1 unter Schock
Rennleiter Charlie Whiting (†66) ist tot

Die Formel-1-Saison startet am Sonntag (6.10 Uhr MEZ) mit einer Trauerminute: Renndirektor Charlie Whiting ist in Melbourne in seinem Hotelzimmer gestorben. Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.
Publiziert: 14.03.2019 um 07:32 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2019 um 16:25 Uhr
Die Formel 1 trauert um Charlie Whiting.
Foto: AP
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Roger Benoit aus Melbourne

Er wurde nur 66 Jahre alt. In der Nacht auf Donnerstag hat man den Briten Charlie Whiting tot in seinem Hotelzimmer in Melbourne gefunden. Die Todesursache: Lungenembolie.

Whiting war seit 1997 offizieller FIA-Renndirektor, war für alle Starts und Abbrüche verantwortlich. Bereits seit 1988 hatte er als Technischer Delegierter für den Weltverband gearbeitet.

1977 begann er in der Formel 1 seine Motorsport-Karriere beim Hesketh-Team als Mechaniker. Einige Jahre später leitete er das Brabham-Team von Bernie Ecclestone und war dort auch der Renningenieur des Baselbieters Formel-1-Piloten Marc Surer: «Er war immer für mich da. Schlimmer kann eine Formel-1-Saison wirklich nicht beginnen.»

FIA-Präsident Jean Todt: «Der Tod hat uns einen grossen Freund genommen. Er war ein Botschafter voller Charisma und Leidenschaft für unseren Sport. Charlie wird uns fehlen! Unsere Gedanken sind jetzt bei seiner Familie und seinen Freunden.»

Vettel: «Er war unser Vater auf der Piste»

Die Stars sind ebenfalls geschockt von Whitings plötzlichem Ableben. «Wenn man wenige Stunden vorher noch mit diesem Menschen über den Kurs gelaufen ist, kann man gar nicht glauben, dass er plötzlich fehlt», sagt Sebastian Vettel.

«Er war unser Vater auf der Piste. Sein Tod ist ein grosser Verlust, auch wenn wir oft hitzige Diskussionen hatten.» Unvergessen etwa ist Vettels Funkspruch von 2016 in Mexiko. «Hier ist eine Nachricht für Charlie: Fuck off, honestly, fuck off!», hatte er damals getobt. 

Lewis Hamilton sagt: «Das ist der grösste Schock seit Monaten. Er liebte den Sport. Ruhe in Frieden, Charlie.»

Kubica: «Ich konnte ihm immer vertrauen» 

Auch Max Verstappen ist betroffen und hat Whiting erst kürzlich noch getroffen: «Ich habe ihn erst vor ein paar Wochen in Genf gesprochen, als ich eine Strafe von der FIA abgesessen habe. Ich kann mich erinnern, dass wir beim Abschied noch gesagt haben: ‹Wir sehen uns in Melbourne.› Jetzt weiss jeder Mensch, dass wenn er am Morgen aufsteht, er einen weiteren Tag geniessen soll.»

Auch Comeback-Star Robert Kubica wird Whiting vermissen: «Ich habe mich schon auf das erste Driver-Meeting nach acht Jahren mit ihm gefreut. Schon in meiner letzten Karriere konnte ich ihm immer vertrauen.»

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