Grosjean zeigt Feuer-Hand
«Kaum jemand hat sich dafür interessiert, wie ich mich erholt habe»

Romain Grosjean startet in der Indycar-Serie durch. Im Vergleich zu seinen neuen Kollegen kommen seine ehemaligen Mitstreiter und Kontrahenten nicht gut weg.
Publiziert: 18.05.2021 um 19:03 Uhr
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Aktualisiert: 18.05.2021 um 19:04 Uhr

Es sind Bilder, die unter die Haut gehen: Sekunden nach dem Start des GP Bahrain 2020 touchiert Romain Grosjean mit dem Hinterrad den Alpha-Tauri von Daniil Kvyat, verliert die Kontrolle über seinen Haas-Boliden und rast mit fast 200 km/h in eine dreistöckige Leitplanke. Das Auto bricht beim Aufprall entzwei und geht lichterloh in Flammen auf. Wie durch ein Wunder kann sich der Genfer aus dem Inferno befreien und kommt mit Verbrennungen und einem verstauchten Knöchel davon.

Grosjean hat sich gut von dem Horror-Crash erholt: Am vergangenen Wochenende fährt der 35-Jährige auf dem Indycar-Rundkurs in Indianopolis auf den zweiten Platz. Mit seiner von Verbrennungen gezeichneten Hand umfasst er die Trophäe und postet ein Bild davon auf Instagram. «Es geht darum, niemals aufzugeben», schreibt Grosjean.

Echte Fahrtipps von den Kollegen

Auch neben der Rennstrecke scheint sich der Franzose in Amerika wohl zu fühlen. «Hier ist alles etwas offener als in der Formel 1», verrät er im Podcast «Beyond the Grid». Seine Indycar-Kollegen hätten ihm sogar Fahrtipps gegeben. Beispielsweise Colton Herta, der ihm geraten habe, den Wagen nicht im Zick-Zack aufzuwärmen: «Er hat mich angeschaut und gesagt: ‹Das ist sinnlos. Es funktioniert nicht, die Strecke ist uneben, es liegt Reifenabrieb rum. Darum steh einfach gleichzeitig auf Gas und Bremse›», erinnert sich der Dayle-Coyne-Fahrer. «In der Formel 1 hätte ich so einen Tipp nie bekommen.»

Nach seinem zweiten Platz am Wochenende zeigt Ex-F1-Pilot Grosjean auf Instagram seine von Verbrennungen gezeichnete Hand.
Foto: Instagram
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Überhaupt ist Grosjean von seinen Ex-Kollegen schwer enttäuscht. Es sei im vergangenen Jahr schwierig gewesen, eine Beziehung mit den anderen Fahrern aufzubauen, erinnert er sich. Und: «Ich war auch etwas enttäuscht, dass sich kaum jemand dafür interessiert hat, wie ich mich nach dem Unfall in Bahrain erholt habe.» Zwar verstehe er, dass seine Kollegen damit beschäftigt gewesen seien, zu trainieren und Zeit mit der Familie zu verbringen, aber: «Es wäre schön gewesen, wenn ich ein paar mehr Nachrichten bekommen hätte.» (tim)

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