Kritik, Sprüche und Träume
Pausen-Theater in der Formel 1

Chase Carey als Sprücheklopfer, klare Worte von Nico Hülkenberg und Träumereien von Sauber-Pilot Ericsson. Höchste Zeit, dass am Donnerstag das Pausen-Theater zu Ende geht.
Publiziert: 10.02.2018 um 23:52 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:15 Uhr
GP-Boss Chase Carey sonnt sich mit den Grid Girls, die er abschaffte ...
Foto: Imago
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Roger Benoit

Am nächsten Donnerstag ist es endlich soweit: Williams-Mercedes stellt in London seinen neuen Boliden vor. Mit Lance Stroll und Neuling Sergei Sirotkin schickt der WM-Fünfte wahrlich nicht die grosse Erfahrung ins Rennen. Und der Kanadier leistete sich noch einen medialen Ausrutscher, als er Ex-Teamkollege Felipe Massa (36) jetzt attackierte: «Er hat mir nie geholfen. Wir arbeiteten nicht zusammen!» Das Pausen-Theater geht zum Glück bald zu Ende.

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Als Sprücheklopfer trat jetzt auch der neue GP-Chef Chase Carey (64) auf. Obwohl er am Ende für die von den meisten Fans kritisierte Absetzung der Grid Girls verantwortlich ist, lässt er in verschiedenen Medien seine wahre Meinung durchdringen: «Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir die Grid Girls behalten. Aber für die Zukunft mussten wir was ändern. Wir haben die negativen Reaktionen erwartet.» Das gleiche sagte bereits seine offenbar starke rechte Hand, Medial-Professor Sean Bratches (27 Jahre bei ESPN), als er ohne Not kürzlich das Formel-1-Logo änderte. Was selbst Vierfach-Champion Lewis Hamilton vehement kritisierte.

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Was soll das alles? Die Denkmalschänder von Ecclestone können hoffentlich nicht weiter einfach so wüten. Nico Hülkenberg (30), der mit seiner Meinung noch nie gekuscht hat, im Magazin «No Sports»: «Dass die Grid Girls verschwinden, ist ein weiterer Rückschritt in Sachen Showbusiness. Ein paar heisse Mädels vor den Autos ist doch für die ganze Szene nur förderlich. Und dann führt man noch diesen Cockpit-Schutz Halo ein. Praktisch alle Fahrer sind sich einig, dass es nicht gut ist, die Formel 1 zunehmend durch neue Regeln und den Sicherheitswahnsinn zu sterilisieren!» Viele Fahrer getrauen sich leider weiter nicht, so offen zu reden, bleiben im Pausen-Theater hinter dem Vorhang.

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Bei WM-Schlusslicht Sauber sieht es Chef Frédéric Vasseur (49) im BLICK-Interview klar: «2018 müssen wir liefern!» Und was macht der seit 48 WM-Rennen punktelose Marcus Ericsson? Der Schwede tritt bei Motorsport-Total wohl als Träumer auf: «Ich habe den C37 bereits am Computer gesehen. Wir kämpfen diesmal mit Haas und Toro Rosso. Und dann sicher auch einige Rennen mit Force India!» Es wäre das Wunder von Hinwil. Pérez und Ocon holten letzte Saison für den WM-Vierten 187 Punkte. Sauber (dank Wehrlein, jetzt wieder bei Mercedes in der DTM) gerade mal fünf! Wichtig für Ericsson: Er darf gegen Neuling Leclerc nicht abfallen.

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