Längster Boxenstopp mit irren Ideen
Müssen GP-Stars ihre Betten selber machen?

Der verzweifelte Versuch der Formel 1, in der zweiten Jahreshälfte doch noch eine WM zu basteln, nimmt groteske Formen an. Sogar Hockenheim soll wieder in den Kalender. Alle News erfahren Sie im Inside.
Publiziert: 02.05.2020 um 20:55 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2020 um 20:55 Uhr
Roger Benoit

Die Formel 1 wurstelt sich also weiter Richtung WM-Start 2020. Die beiden geplanten Rennen am 5. und 12. Juli in Spielberg in der Steiermark haben allerdings noch kein grünes Licht von der Politik erhalten.

«Kein Fan der Formel 1»

Der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober von den Grünen: «Ich bin kein grosser Fan der Formel 1. Aber das ist nicht das entscheidende Kriterium. Das bleiben das Ansteckungsrisiko und ein gutes Sicherheitskonzept!» Will man weiter Hunderte von Menschen aus den drei weiter verseuchten Ländern England, Frankreich und Italien mit weit über 80'000 Toten einreisen lassen?

Wurz und die Hotelbetten...

Red Bull arbeitet auf seinem eigenen Gelände mit Hochdruck an seinen Geisterrennen. Ja, man will sogar die Formel 2 und den Porsche Supercup auftreten lassen. Der österreichische Formel-1-Fahrerchef Alexander Wurz (46 und 69 WM-Läufe) träumt in seiner Heimat sogar öffentlich von einer eigenen Corona-App und «während des Aufenthaltes könnten ja alle in den nahe liegenden Hotels ihre Betten alleine machen! So würde man den Kontakt minimieren.»

Gehts am 5. und 12. Juli mit einem Spielberg-Doppel los in der Formel 1? Von der Politik fehlt noch grünes Licht.
Foto: imago images/Motorsport Images
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Hockenheim verlangt Millionen

Der GP-Zirkus wird auf jeden Fall den längsten Boxenstopp der modernen Geschichte machen. Zwischen Brasilien 2019 und Österreich 2020 würden 217 Tage liegen. Und das Basteln an einen Geister-Kalender geht munter weiter: So sollen nach Spielberg auch Silverstone und Budapest zwei Rennen ohne Fans durchführen! Und wie verzweifelt die GP-Macher sind, zeigt der Anruf in Hockenheim, das man letztes Jahr eiskalt abgeschoben hat. Auch die Deutschen haben wie alle Geisterrennen-Kandidaten ihre Forderung: Kein Antrittsgeld, dafür Millionen für die Durchführung und eigenen Kosten! Die Rettung der WM würde für F1-Besitzer Liberty verdammt teuer.

Kritik am wehrlosen Schumi

Die Corona-Krise lockt leider viele Schumi-Kritiker wieder aus ihren Löchern. Auf den hungrigen Online-Portalen wird auf den seit 2318 Tagen wehrlosen Rekord-Weltmeister geschossen. Eddie Jordan, Felipe Massa, Eddie Irvine, Martin Brundle und zuletzt sogar Landsmann Nick Heidfeld «glänzen» mit längst verjährten Negativ-Stories. Stilloser gehts nicht mehr.

Wieder Sieg für Ferrari?

Am Sonntag wird ab 19 Uhr auf sport.de, RTL.de und einigen Youtube-Kanälen wieder Konsolen-Action geliefert. Der GP von Brasilien wartet auf die 20 Fahrer. Mit einem grossen Favoriten: Charles Leclerc (22). Der Ferrari-Star hat ja am Lenkrad seines Simulators bereits in Melbourne und Shanghai gewonnen. Jetzt trifft man den Monegassen oft als Helfer für das Rote Kreuz an. Er bringt Risiko-Patienten das Essen, schleppt Material in den Spitälern herum. Zudem zeigt er sich mit Charlotte Siné – jetzt seine neue Flamme.

David Schumacher im Racing Point

Für Racing Point geht erstmals David Schumacher (19), Formel-3-Einsteiger und Sohn des sechsfachen GP-Siegers Ralf, an den Start. Bei Alfa-Sauber vertraut man erneut auf Giovinazzi, der in China kurz vor Schluss mit einer Technik-Panne in vorderster Front aufgeben musste, und Juan Manuel Correa. Der Ami, dem nach dem Spa-Horror 2019 fast ein Bein amputiert werden musste und der jetzt wieder laufen lernt, träumt sogar von einem echten Comeback im Rennwagen!

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Kimi: Hallo aus Finnland

Wo sind eigentlich die GP-Piloten in dieser fluglosen Zeit? Kimi Räikkönen meldet sich regelmässig mit seiner Familie auf Twitter aus Finnland. Renault-Pilot Daniel Ricciardo versucht so schnell wie möglich von Australien nach Europa zu kommen. Und Weltmeister Lewis Hamilton («Ich vermisse die Formel 1 und hoffe, dass alle gesund sind») erholt sich offenbar an einem sehr sonnigen Ort, wenn man seine seltenen Jogging-Bildern auf den sozialen Netzwerken sieht.

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