Mercedes-Bosse über Rosberg und Hamilton
«Wir lassen sie aufeinander los»

Die Formel 1 bleibt ein Kindergarten. Zerstritten, lärmig, aber ohne Zukunft. Mittendrin der böse (Toto) Wolff (43) und das Rotkäppchen Niki Lauda (66).
Publiziert: 23.05.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:39 Uhr
Scharfmacher: Die Mercedes-Bosse Lauda und Wolff schüren die Rivalität zwischen Rosberg und Hamilton.
Foto: Lukas Gorys
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Von Roger Benoit aus Monte Carlo

Bei Mercedes feiert man mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg die Siege, wie sie eben fallen. Doch beide Chefs wissen, dass eine neue Silberpfeil-Dominanz 2015 in eine Sackgasse führt. Lauda: «Wir gewinnen dieses Jahr sicher nicht mehr alles!»

Der Zirkus ist krank. Und jetzt gabs sogar Pfiffe in Monte Carlo, als am Donnerstag bei nasser Piste die Boliden 55 Minuten an den Boxen blieben. Wer für den ersten Tag schon weit über 100 Franken für einen normalen Platz bezahlt, der will auch etwas sehen.

«Da wollte einfach kein Team seine Autos riskieren», sagte Wolff. Eine Ausrede, die bei den Fans natürlich sehr schlecht ankommt. Eine vom Fahrer-Chef Alexander Wurz in Auftrag gegebene Internet-Umfrage auf einem US-Portal (in 12 Sprachen) soll die Bedürfnisse der Zuschauer aufzeigen. Am Ende ist es eine weitere Aktion, die im Sande verlaufen wird.

«Man tut alles, damit diese Serie kaputt geht, weil jeder nur für sich schaut», sagte gestern ein langjähriger Formel-1-Mann zu BLICK.

Wenigstens heute soll es im Fürstentum heiss werden. Wolff und Lauda wollen den Kampf um die Pole zwischen Hamilton und Rosberg nicht stören. Wolff: «Wir lassen beide aufeinander losgehen. Lewis ist nach dem Donnerstag richtig heiss – und Nico hat mit seinem Leitplanken-Kuss in der Tabakkurve einen Dämpfer erhalten!»

Klar, Hamilton will heute zwischen 14 und 15 Uhr die Rache für 2014, als Rosberg die Pole-Jagd des Briten mit einem umstrittenen Manöver vor dem Mirabeau-Rechtsknick stoppte – weil sofort die gelben Flaggen rauskamen!

Hamilton tobte, versuchte mehrmals vergeblich, die FIA-Kommissäre vom Rosberg-Foul zu überzeugen. Doch der Deutsche bekam keine Strafe – und siegte. Vor Hamilton.

In den letzten elf Jahren gewann hier zehnmal der Mann, der aus der Pole-Position gestartet ist. Die einzige Ausnahme – ausgerechnet Hamilton 2008 bei seinem einzigen Monaco-Triumph auf McLaren-Mercedes. Lewis startete damals hinter den zwei Ferrari von Felipe Massa und Kimi Räikkönen.

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