Mit viel Glück 6. WM-Platz verteidigt
Wilde Alfa-Sauber-Party nach Krimi-Finish

Beim Saisonabschluss in Abu Dhabi ist Aussteiger Sebastian Vettel im Aston Martin-Mercedes um 0,6 Sekunden zu langsam, weswegen der Hinwiler Rennstall WM-Sechster bleibt.
Publiziert: 20.11.2022 um 20:59 Uhr
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Bei Alfa-Sauber wurde am Sonntag unter dem Nachthimmel von Abu Dhabi so gefeiert, als ob man gerade den WM-Titel geholt hätte. Dabei ging es «nur» um den 6. WM-Platz.

Mit einem 55:50 Punkte-Vorsprung (zum WM-Schlussstand gehts hier) war man ins letzte Rennen, die letzten 305 Kilometer gestiegen. Bald war klar, dass Zhou (12.) und Bottas (15.) nach dem schwachen Training mit den WM-Punkten nichts zu tun haben werden. Beide wurden sogar überrundet.

Also lag die ganze Konzentration auf den Resultaten bei Aston Martin-Mercedes. Konnten Aussteiger Vettel und Besitzer-Sohn Stroll die grüne Mission erfüllen? Und die hiess: Platz 7 oder die Positionen 8 und 9.

Teamchef Fred Vasseur lässt die Korken knallen.
Foto: Lukas Gorys
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Bottas' 5. Imola-Rang entscheidend

Dann wäre Alfa-Sauber geschlagen. Bei Punktgleichheit musste die bessere Klassierung 2022 entscheiden. Und da lagen die Schweizer mit dem 5. Rang von Bottas in Imola vor den «Grünen» (dreimal Sechster).

Und genau diese Tatsache entschied den Kampf um den 6. WM-Rang und damit um rund 10 Millionen Dollar mehr Preisgeld.

Mehr Glück wie in der Wüste kann man als Team nach einer sehr schwachen zweiten Halbzeit (nur vier Punkte aus den letzten 13 Rennen) nicht haben.

Falsche Reifenstrategie

Denn Aston Martin-Mercedes vergeigte die Plätze 8 und 9 durch eine falsche Strategie beim Reifenpoker.

So schmuggelte sich nach 58 Runden der entlassene Ricciardo (McLaren-Mercedes) als Neunter zwischen Stroll (8.) und Aussteiger Vettel (10.).

Die Alfa-Sauber-Stimmen

Fred Vasseur, Teamchef: «Der heutige Abend ist die Krönung einer unglaublichen Arbeit, die jeder im Team geleistet hat, sowohl an der Strecke als auch in Hinwil. P6 in der Meisterschaft übertrifft unsere Erwartungen und die Ziele, die wir uns zu Beginn der Saison gesteckt hatten, so dass wir durchaus sagen können, dass diese Saison ein Erfolg war: Ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben. Beim Rennen heute Abend ging es nur um das Ergebnis in der Meisterschaft: Wir wussten, dass es von ganz hinten kommend schwer sein würde, allein Punkte zu holen, aber wir konnten als Team arbeiten und strategische Entscheidungen treffen, um den Kampf um P6 in unsere Richtung zu lenken. Am Ende wurde es etwas spannender, als wir es uns nach Hamiltons Ausfall erhofft hatten, und die letzten Runden waren eine Zitterpartie! Aber wir haben es nach Hause gebracht, das ist es, was zählt, und man kann sehen, was es uns allen bedeutet.»

Valtteri Bottas (15.): «Ich freue mich sehr für das Team. Es ist ein wichtiges Ergebnis, und man sieht, was es für jeden von uns bedeutet. Es war eng, sehr eng in unserem Kampf um P6 in der Meisterschaft, aber wir haben es geschafft, und ich bin stolz auf alle. Das Einzige, was für uns heute zählte, waren die Ergebnisse in der Gesamtwertung, und die von uns gewählte Strategie war recht defensiv, wir wollten unsere Position halten und unsere Rivalen aufhalten, wenn wir vor ihnen lagen. Das hat geklappt, aber in der letzten Runde war die Anspannung gross. Ich bin stolz darauf, dass das Team seit den Wintertests einen weiten Weg zurückgelegt hat: Zu Beginn des Jahres haben wir viele Punkte geholt, und diese Ergebnisse haben am Ende der Saison den Unterschied ausgemacht. Die Stimmung im Team ist hervorragend, wir können stolz auf unsere Arbeit sein, und das wird uns helfen, uns im nächsten Jahr weiterzuentwickeln. Es gibt viel, auf das wir uns freuen können.»

Guanyu Zhou (12.): «Ich bin so stolz auf dieses Team. Wir haben im Rennen alles gegeben, und obwohl wir keine Punkte geholt haben, haben wir unser Ziel erreicht, nämlich P6 in der Meisterschaft. Wir haben bekommen, was wir nach einem so langen Jahr verdient haben. Es war eine erstaunliche Rookie-Saison, wir haben stark angefangen, und es ist schön zu sehen, dass wir sie auch mit einem positiven Erlebnis beendet haben. Natürlich ist es nicht immer so gelaufen, wie wir es uns erhofft haben, wir hatten einige Probleme mit der Zuverlässigkeit, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das alles über den Winter in den Griff bekommen und nächstes Jahr eine viel bessere Saison haben werden. Insgesamt habe ich meine erste Formel-1-Saison wirklich genossen, mit all der Unterstützung durch mein Team, meinen Teamkollegen Valtteri und die Fans. Ich bin dankbar für all das und kann die nächste Saison kaum erwarten.»

Fred Vasseur, Teamchef: «Der heutige Abend ist die Krönung einer unglaublichen Arbeit, die jeder im Team geleistet hat, sowohl an der Strecke als auch in Hinwil. P6 in der Meisterschaft übertrifft unsere Erwartungen und die Ziele, die wir uns zu Beginn der Saison gesteckt hatten, so dass wir durchaus sagen können, dass diese Saison ein Erfolg war: Ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben. Beim Rennen heute Abend ging es nur um das Ergebnis in der Meisterschaft: Wir wussten, dass es von ganz hinten kommend schwer sein würde, allein Punkte zu holen, aber wir konnten als Team arbeiten und strategische Entscheidungen treffen, um den Kampf um P6 in unsere Richtung zu lenken. Am Ende wurde es etwas spannender, als wir es uns nach Hamiltons Ausfall erhofft hatten, und die letzten Runden waren eine Zitterpartie! Aber wir haben es nach Hause gebracht, das ist es, was zählt, und man kann sehen, was es uns allen bedeutet.»

Valtteri Bottas (15.): «Ich freue mich sehr für das Team. Es ist ein wichtiges Ergebnis, und man sieht, was es für jeden von uns bedeutet. Es war eng, sehr eng in unserem Kampf um P6 in der Meisterschaft, aber wir haben es geschafft, und ich bin stolz auf alle. Das Einzige, was für uns heute zählte, waren die Ergebnisse in der Gesamtwertung, und die von uns gewählte Strategie war recht defensiv, wir wollten unsere Position halten und unsere Rivalen aufhalten, wenn wir vor ihnen lagen. Das hat geklappt, aber in der letzten Runde war die Anspannung gross. Ich bin stolz darauf, dass das Team seit den Wintertests einen weiten Weg zurückgelegt hat: Zu Beginn des Jahres haben wir viele Punkte geholt, und diese Ergebnisse haben am Ende der Saison den Unterschied ausgemacht. Die Stimmung im Team ist hervorragend, wir können stolz auf unsere Arbeit sein, und das wird uns helfen, uns im nächsten Jahr weiterzuentwickeln. Es gibt viel, auf das wir uns freuen können.»

Guanyu Zhou (12.): «Ich bin so stolz auf dieses Team. Wir haben im Rennen alles gegeben, und obwohl wir keine Punkte geholt haben, haben wir unser Ziel erreicht, nämlich P6 in der Meisterschaft. Wir haben bekommen, was wir nach einem so langen Jahr verdient haben. Es war eine erstaunliche Rookie-Saison, wir haben stark angefangen, und es ist schön zu sehen, dass wir sie auch mit einem positiven Erlebnis beendet haben. Natürlich ist es nicht immer so gelaufen, wie wir es uns erhofft haben, wir hatten einige Probleme mit der Zuverlässigkeit, aber ich bin zuversichtlich, dass wir das alles über den Winter in den Griff bekommen und nächstes Jahr eine viel bessere Saison haben werden. Insgesamt habe ich meine erste Formel-1-Saison wirklich genossen, mit all der Unterstützung durch mein Team, meinen Teamkollegen Valtteri und die Fans. Ich bin dankbar für all das und kann die nächste Saison kaum erwarten.»

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Tief enttäuschter Vettel

Dem Deutschen fehlten im Ziel auf seinen früheren Red-Bull-Teamkollegen aus Australien lumpige 0,6 Sekunden. Vettel: «Ich bin tief enttäuscht, dass ich meine letzte Mission mit dem Team nicht erfüllen konnte. Ich gab alles. Jetzt fühle ich mich einfach leer!»

Glücksbringer Peter Sauber

Und während man bei Alfa-Sauber wie wild feierte, sass der frühere Teamchef Peter Sauber (79) ruhig an einem Tisch und sagte zu Blick: «Irgendwie hatte ich so etwas geahnt. Das Finale war an Dramatik nicht zu überbieten. Vor allem als Hamilton kurz vor Schluss noch aufgeben musste. Zudem traute ich Vettel zu, dass er mit seinem Kampfgeist und seiner Erfahrung am Ende Ricciardo noch packt. Zum Glück hielt der Australier dagegen.»

Nun, Peter Sauber erschien 2022 dreimal als Ehrengast zu einem Rennen. In Barcelona und Monza gabs jeweils Punkte für die Hinwiler Crew, jetzt in Abu Dhabi brachte er, das perfekte Maskottchen, wieder Glück.

Das Leiden der Aussteiger

Die Formel 1 hat ihre letzten WM-Punkte 2022 verteilt. Am Dienstag geht es hier in Abu Dhabi noch neun Stunden mit einem vollen Testtag und 20 Autos weiter. Auch Seriensieger Verstappen ist nach seinem 15. Erfolg dabei.

Dann geht's für Red Bull und Alpha Tauri (11. Tsunoda, 14. Gasly) nach Tokio weiter. Zur Weihnachtsparty von Motorenlieferant Honda. Dabei könnte eine Bombe platzen, wenn Honda das B-Team von Red Bull (WM-Vorletzter) übernehmen sollte.

Auf den letzten 58 Runden blieben nur drei Autos liegen: Alonso mit einem Wasserleck (trotzdem blieb Alpine WM-Vierter), Hamilton in seinem 200. Auftritt im Werks-Mercedes mit einem Hydraulikproblem und Latifi verabschiedete sich drei Runden vor dem Ziel im 61. Rennen für immer mit einem Elektrikschaden.

Vorne das gewohnte Bild: Verstappen liess nichts anbrennen, machte nur einen Reifenstopp wie Leclerc (Ferrari), der damit dem zweimal stoppenden Pérez um 1,3 Sekunden den Vizetitel noch klaute. Mercedes fehlte nach dem tollen Brasilien-Wochenende und dem starken Wüsten-Training plötzlich die Leistung im letzten Rennen.

Und was machten die drei anderen Aussteiger neben Latifi? Schumi geht bei Haas-Ferrari nach einem blöden Crash mit Latifi, einer Fünf-Sekunden-Strafe und Position 16. Wann darf er als dritter Mann bei Mercedes unterschreiben?

Ricciardo rettete beim McLaren-Abschied mit seinem 9. Platz 0,6 Sekunden vor Vettel in dessen 299. und letzten Rennen Alfa-Sauber vor einem Debakel im Endspurt. (Roger Benoit, Abu Dhabi)

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Auf den letzten 58 Runden blieben nur drei Autos liegen: Alonso mit einem Wasserleck (trotzdem blieb Alpine WM-Vierter), Hamilton in seinem 200. Auftritt im Werks-Mercedes mit einem Hydraulikproblem und Latifi verabschiedete sich drei Runden vor dem Ziel im 61. Rennen für immer mit einem Elektrikschaden.

Vorne das gewohnte Bild: Verstappen liess nichts anbrennen, machte nur einen Reifenstopp wie Leclerc (Ferrari), der damit dem zweimal stoppenden Pérez um 1,3 Sekunden den Vizetitel noch klaute. Mercedes fehlte nach dem tollen Brasilien-Wochenende und dem starken Wüsten-Training plötzlich die Leistung im letzten Rennen.

Und was machten die drei anderen Aussteiger neben Latifi? Schumi geht bei Haas-Ferrari nach einem blöden Crash mit Latifi, einer Fünf-Sekunden-Strafe und Position 16. Wann darf er als dritter Mann bei Mercedes unterschreiben?

Ricciardo rettete beim McLaren-Abschied mit seinem 9. Platz 0,6 Sekunden vor Vettel in dessen 299. und letzten Rennen Alfa-Sauber vor einem Debakel im Endspurt. (Roger Benoit, Abu Dhabi)

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