Pole-Sensation Stroll beendet Pechsträhne
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GP in Mugello:Hier brennt Strolls Auto

Nach Horror-Crash und Corona
Pole-Sensation Stroll beendet Pechsträhne

Lance Stroll (22) holt sich überraschend die Pole in der Türkei. Dabei zeigte der Trend beim Kanadier zuvor rapide nach unten.
Publiziert: 14.11.2020 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2020 um 18:25 Uhr
Endlich! Bei Lance Stroll gehts wieder aufwärts.
Foto: Lukas Gorys
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Roger Benoit und Christian Müller

Ein viel schöneres Geschenk hätten der Regen-Gott und die beiden Alfa-Sauber-Piloten dem Hinwiler Team zum 500. GP kaum machen können! Kimi Räikkönen (Startplatz 8) und Antonio Giovinazzi (10) schaffen es im Qualifying von Istanbul beide in die Top 10. Es sind die besten Startplätze seit Österreich 2019.

Der Regen und die neu asphaltierte Strecke sorgen im Qualifying, das zu Beginn wegen schlechter Sicht und zahlreichen Abflügen 45 Minuten unterbrochen ist, auch ganz vorne für eine dicke Überraschung: Lance Stroll holt sich in seinem 76. GP erstmals die Pole. Der Millardärs-Sohn ist der erste Pole-Mann aus Kanada seit Jacques Villeneuve 1997 auf dem Nürburgring.

Pechsträhne seit Mugello

Endlich gehts für Stroll also wieder aufwärts. Seit seinem Abflug mit 270 km/h in Mugello wollte beim WM-Elften die Pleitenserie nicht mehr enden: In Russland wurde er am Start in die Bande gedrängt, den Nürburgring verpasste er wegen eines positiven Corona-Tests, in Portugal sah er wegen eines Unfalls mit Norris das Ziel nicht und in Imola wurde er auch wegen eines defekten Frontflügels nur 13. Vor Mugello fuhr er noch sieben Mal in Folge in die Punkte.

Dabei gilt der 22-Jährige schon seit 2017 als Regen-Spezialist. Damals fuhr er in der nassen Quali von Monza im Williams hinter Hamilton auf Platz zwei. «Ich kann es nicht in Worte fassen. Wir wussten gar nicht, ob wir überhaupt konkurrenzfähig sein werden. Ich musste eine Runde abbrechen, weil ich Bottas vor mir hatte. Deshalb habe ich dann alles auf eine Karte gesetzt», so Stroll, der zum 101. Pole-Mann in der Formel-1-Geschichte wird.

Neben Stroll in der Frontreihe steht Max Verstappen, der im Red Bull über die ersten beiden Tage gesehen der konstanteste Fahrer war. Dahinter folgt der zweite Racing Point von Sergio Pérez. Der Ex-Sauber-Pilot, der nächste Saison noch ohne Cockpit ist, durfte gar lange mit der Pole liebäugeln, ehe er noch überflügelt wurde. Insgesamt ist es aber die beste Quali-Leistung des Teams, das nächstes Jahr als Aston Martin mit Sebastian Vettel an den Start gehen wird.

Hamilton nur Sechster

Die speziellen Bedingungen sorgen dafür, dass die Serie von 14. Mercedes-Pole-Positionen abreisst. Hamilton wird Sechster, Bottas Neunter. «Sogar auf Eis gibts mehr Grip als auf dieser Strecke», so der Kommentar des Briten. Sein siebter WM-Titel dürfte am Sonntag trotzdem Tatsache werden. Teamkollege und Verfolger Bottas müsste ja in allen vier ausstehenden Rennen Erster oder Zweiter werden.

Am Sonntag soll es übrigens trocken bleiben. Das verhältnismässig frühe Aufstehen (Start 11.10 Uhr) dürfte sich dennoch lohnen. Am Freitag hat sich gezeigt, dass die neu asphaltierte Strecke auch in trockenem Zustand rutschig ist.

Hier gehts zur Startaufstellung.

Die Sauber-Stimmen zur Türkei-Quali

Frédéric Vasseur: «Wir können sehr zufrieden sein mit dem heutigen Quali-Ergebnis. Wir haben einen guten Job gemacht, bei schwierigen Bedingungen. Wir zeigten eine gute Reaktion als Team auf die harte Morgen-Session und machten einen grossen Schritt vorwärts in der Quali. Beide Fahrer konstant in den Top-10 gibt uns einen grossen Moral-Schub und eine gute Möglichkeit, morgen zu punkten. Wir können stolz darauf sein, was wir an diesem wichtigen Wochenende geleistet haben. Aber: Am Samstag gibts keine Punkte! Wir müssen immer noch im Rennen einen guten Job abliefern.»

Kimi Räikkönen (Platz 8): «Wir haben als Team ein gutes Resultat nach Hause gebracht, darüber sind wir glücklich. Diese Bedingungen gehören zu den schlimmsten, die ich in meiner Karriere gesehen habe. Aber da kann man nichts machen, da muss man durch und damit klarkommen. Am Morgen hatten wir zu kämpfen. Aber ich denke, die Runden im dritten Training halfen uns in der Quali. Auch als der Regen aufhörte, war die Strecke noch immer sehr rutschig und es war schwierig, auf dem Asphalt zu bleiben. Am Schluss denke ich aber, die Bedingungen haben uns geholfen. Was wirklich zählt, ist morgen. Wir müssen unser Bestes geben und schauen, wo wir landen. Wir haben eine gute Chance, unsere Startplätze in ein gutes Resultat umzuwandeln.»

Antonio Giovinazzi (Platz 10): «Es ist super, erstmals in diesem Jahr in Q3 zu sein. Vor allem mit beiden Autos! Eine schöne Art, den 500. GP des Teams zu feiern. Aber wir haben noch viel zu tun. Das waren wohl die schwierigsten Bedingungen in meiner Karriere. Wir wechselten auf die Intermediates in Q3, aber ich brachte sie nicht so zum Laufen, wie ich wollte. Dennoch können wir glücklich sein mit dem Erreichten. Von diesen Positionen haben wir eine gute Chance, ein gutes Resultat zu holen. Vor allem, wenn die Konditionen so bleiben. Es wird bestimmt nicht einfach, so viele Plätze gutzumachen, wie wir das normalerweise können beim Start. Aber ich werde es definitiv versuchen!»

Frédéric Vasseur: «Wir können sehr zufrieden sein mit dem heutigen Quali-Ergebnis. Wir haben einen guten Job gemacht, bei schwierigen Bedingungen. Wir zeigten eine gute Reaktion als Team auf die harte Morgen-Session und machten einen grossen Schritt vorwärts in der Quali. Beide Fahrer konstant in den Top-10 gibt uns einen grossen Moral-Schub und eine gute Möglichkeit, morgen zu punkten. Wir können stolz darauf sein, was wir an diesem wichtigen Wochenende geleistet haben. Aber: Am Samstag gibts keine Punkte! Wir müssen immer noch im Rennen einen guten Job abliefern.»

Kimi Räikkönen (Platz 8): «Wir haben als Team ein gutes Resultat nach Hause gebracht, darüber sind wir glücklich. Diese Bedingungen gehören zu den schlimmsten, die ich in meiner Karriere gesehen habe. Aber da kann man nichts machen, da muss man durch und damit klarkommen. Am Morgen hatten wir zu kämpfen. Aber ich denke, die Runden im dritten Training halfen uns in der Quali. Auch als der Regen aufhörte, war die Strecke noch immer sehr rutschig und es war schwierig, auf dem Asphalt zu bleiben. Am Schluss denke ich aber, die Bedingungen haben uns geholfen. Was wirklich zählt, ist morgen. Wir müssen unser Bestes geben und schauen, wo wir landen. Wir haben eine gute Chance, unsere Startplätze in ein gutes Resultat umzuwandeln.»

Antonio Giovinazzi (Platz 10): «Es ist super, erstmals in diesem Jahr in Q3 zu sein. Vor allem mit beiden Autos! Eine schöne Art, den 500. GP des Teams zu feiern. Aber wir haben noch viel zu tun. Das waren wohl die schwierigsten Bedingungen in meiner Karriere. Wir wechselten auf die Intermediates in Q3, aber ich brachte sie nicht so zum Laufen, wie ich wollte. Dennoch können wir glücklich sein mit dem Erreichten. Von diesen Positionen haben wir eine gute Chance, ein gutes Resultat zu holen. Vor allem, wenn die Konditionen so bleiben. Es wird bestimmt nicht einfach, so viele Plätze gutzumachen, wie wir das normalerweise können beim Start. Aber ich werde es definitiv versuchen!»

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