Nach Vettels Rempler gegen Hamilton
Das sind die hitzigsten Duelle der Formel 1

Wer im Formel-1-Cockpit sitzt, kennt keine Freunde mehr. Jeder auf der Strecke ist ein Feind. Emotionen, Frust fahren mit. Bei einem Zwischenfall sucht man die Schuld immer beim Gegner.
Publiziert: 26.06.2017 um 17:57 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:00 Uhr
Vettel fährt Hamilton in die Kiste
0:25
Skandal beim GP von Baku:Vettel fährt Hamilton in die Kiste
Roger Benoit, Baku

Heisse Szenen, absichtliche Rammstösse wie am Sonntag beim Duell Vettel gegen Hamilton in Baku und Teamduelle ohne Gnade hat es immer gegeben. Und wird es weiter geben.

Ayrton Senna und Alain Prost duellierten sich 1989 bei McLaren bis aufs Blut. Und Prost lockte ihn damals in Suzuka in die Crash-Falle. Senna gewann zwar das Rennen noch, wurde aber wegen Abkürzung der Piste disqualifiziert – und Prost war Weltmeister. Erst am 1. Mai 1994 kam es wenige Stunden vor Ayrtons Tod in Imola zur Versöhnung!

Ayrton Senna (r.) kollidiert in Suzuka in der ersten Runde mit Alain Prost.
Foto: Lukas Gorys

1994 wurde Schumi in Adelaide nur erstmals Weltmeister, weil er mit seinem bereits kaputten Benetton noch den Briten Damon Hill (Williams) austricksen konnte. Der Deutsche machte dem nichtsahnend um die Ecke kommenden Hill die Türe auf – und schlug sie dann mit seinem «Wrack» wieder zu.

Michael Schumachers Bennetton-Ford (l.) prallt mit seinem Konkurrenten Damon Hill (Williams) zusammen.
Foto: KEYSTONE

1997 war es wieder Schumi, der im letzten Rennen seinen einzigen Titelgegner in Jerez von der Piste rempelte: Jacques Villeneuve im Williams. Ferrari-Chef Jean Todt (heute FIA-Präsident) brauchte damals zwei Tage, um seinen Superstar zu überzeugen, dass es seine Schuld war. Die Strafe war schon hart genug: Alle WM-Punkte 1997 gestrichen.

Schumi (l.) fährt Villeneuve in die Seite.
Foto: KEYSTONE

1998 im Spa-Regen knallte Schumi mit dem Ferrari ins Heck von Coulthard (McLaren) – hatte der Schotte absichtlich gebremst? Der Deutsche wollte damals Coulthard an den Boxen umbringen. Mechaniker konnte das Schlimmste verhindern.

Schumacher ist nach dem Rennen stinksauer.
Foto: imago

Auch die drei Team-Crashes bei Mercedes zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton schrieben Geschichte: Spa 2014, Barcelona und Österreich 2016. Schuld war natürlich immer der Andere! Die Chefs sind machtlos, Rauswurf-Drohungen lösen sich schnell in Luft auf.

Gegenseitig abgeschossen: Hamilton und Rosberg beim Crash in Barcelona 2016.
Foto: imago

Und jetzt Baku 2017. Vettel bestreitet, dass er dem führenden Hamilton während der Safety-Car-Phase absichtlich in die Seite gefahren ist. Trotz Millionen von TV-Zeugen. «Ich verstehe nicht, dass Lewis straffrei ausging. Wen  schon eine Strafe, dann für beide!»

Der neuste Eklat: Vettel (r.) attackiert Hamilton.
Foto: Screenshot

Im Gegensatz zu Schumi 1997 wird sein «Nachfolger» Vettel nie zugeben, dass er in Baku ein Foul machte. So sind sie eben, die Superstars. Ehrgeizig, oft unbeherrscht und eben uneinsichtig.

Hamilton wurde von der FIA und deren Daten klar freigesprochen: Er hat nicht gebremst, ist nicht vom Gas gegangen und war bei allen Safety-Car-Einsätzen an der «Unfallstelle» immer gleich schnell.

Der Brite: «Plötzlich spürte ich von hinten einen Schlag. Kein Problem. Was danach passiert ist, hat jeder genau gesehen. Viele jungen Piloten schauen zu uns herauf. Als Weltmeister gelten wir als Vorbilder. Doch dieses Verhalten erwartet man nicht von einem mehrmaligen Champion!»

Und dann haute Hamilton noch einen drauf: «Aber wir wissen alle, dass sich in schwierigen Zeiten das wahre Gesicht zeigt und wir haben in den letzten Wochen viel Druck auf unseren Gegner ausgeübt. Ich will die WM auf die richtige Art und Weise gewinnen. Und daran glaube ich nach Baku immer mehr.» Dort hat Hamilton (5.) das Rennen nur verloren, weil er seinen kaputten Nackenschutz an den Boxen austauschen musste.

Vettel wurde nach der Stop-and-Go-Strafe (zehn Sekunden Halt an den Boxen) Vierter.

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Presse-Stimmen

Daily Mail

«Vettel hätte die schwarze Flagge sehen müssen, er hat sich wie ein Pirat benommen.»

Sun

«Jetzt herrscht Krieg.»

Daily Mirror

 «Vettel und Hamilton duellieren sich in wilder Wut.»

Bild

«So wurde aus Freundschaft Krieg. Die Zeit der netten Worte ist vorbei.

Süddeutsche Zeitung

«Ein Rennen wie ein Boxkampf. Vettel sieht rot: Er hat den WM-Kampf eskalieren lassen.»

Spiegel

«Vettel liess sich zu einer Dummheit hinreissen.»

Gazzetta dello Sport

«Das grosse WM-Duell zwischen Hamilton und Vettel wird zu einer billigen Rauferei. Vettel verliert die Nerven und wird zur Furie.»

Corriere dello Sport

«Verkehrsrowdys! Vettel verliert den Kopf wie ein Teenager.»

Kronen Zeitung

«Baku endet mit Krieg zwischen Hamilton und Vettel.»

Marca

«Vettel haut Hamilton das Auto weg! Das hätte ganz klar eine Disqualifikation zur Folge haben müssen.»

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