Neu-Boss Vasseur ist Kumpel von Wolff
Fährt Sauber nächste Saison mit Mercedes-Motoren?

Das Theater um die neue Sauber-Führung hat vorerst ein Ende: Der Franzose Frédéric Vasseur (49) nimmt nach dem GP England die Arbeit in Hinwil auf.
Publiziert: 13.07.2017 um 08:17 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:05 Uhr
Frédéric Vasseur: «Ich bin stolz, bei Sauber zu arbeiten.»
Foto: Dppi
1/6
Roger Benoit, Silverstone

In Baku war eigentlich schon alles klar mit dem Manager, der sich im Januar von Renault nach einem Machtkampf mit Cyril Abiteboul bereits nach wenigen Monaten vom neuen Werksteam wieder verabschiedete. Doch Wunschkandidat Vasseur wollte damals offenbar nicht die ganze Zeit im Zürcher Oberland arbeiten. Jetzt hat man ihn umgestimmt – oder ist eben einen Kompromiss eingegangen.

Die internen Lösungen wie mit Team-Manager Beat Zehnder als Boxengeneral wurden wieder ver­worfen. Sauber-Besitzer Pascal Picci (Longbow Finance S.A.): «Wir sind begeistert, ihn bei uns willkommen zu heissen. Vasseur kennt den internationalen Rennsport!»

Und Frédéric Vasseur sagt: «Ich bin stolz, bei Sauber zu arbeiten. Die Anlagen in Hinwil und die talentierten, fähigen und ambitionierten Mitarbeiter haben mich beeindruckt. Jetzt hoffe ich, das Team in eine gute Richtung zu führen.»

Muss man jetzt an Ferrari-Tür klopfen?

Seine grössten Erfolge feierte Vasseur mit dem ART-Team in der GP2-Serie, die Nico Rosberg (2005) und Lewis Hamilton (2006) für ihn gewannen. Zudem ist Vasseur mit seiner Firma Spark Racing Technology auch weiter für die 40 Chassis in der Formel E verantwortlich!

Es wird jetzt interessant sein, zu sehen, wie der Franzose den unseligen Glaubenskrieg im Sauber-Team zwischen den beiden Lagern von Ericsson und Wehrlein begleitet oder eben beendet. Vasseur ist ein enger Freund von Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der ja Wehrlein fördert. Eine explosive Konstellation.

Vasseurs wichtigste Aufgabe dürfte zuerst sein, das Motoren-Problem für 2018 zu lösen. Honda, das den Deal noch mit Monisha Kaltenborn vereinbart hatte, zeigte ja nach dem Abgang der Teamchefin kein grosses Interesse mehr.

Kann Vasseur die Sache mit den Japanern kitten, oder muss er plötzlich wieder andächtig an die Ferrari-Türe klopfen?

Der grösste Coup wäre natürlich, wenn ihm sein Kumpel Wolff mit der Silberpfeil-Rakete aushelfen würde.

Und wenn es um Geschäfte in der Formel 1 geht, vergessen vielleicht Renault und Vasseur die bösen Worte bei der Trennung vor einem halben Jahr! In diesem Zirkus ist wirklich alles möglich.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?