Nur vier Siege nach 23 Poles
Leclerc will den bösen roten Fluch endlich brechen

Charles Leclerc ist seit 40 Rennen ohne GP-Sieg. Bricht sein Fluch am Sonntag in Monaco? Max Verstappen sagt derweil: «Ich brauche ein Wunder!»
Publiziert: 26.05.2024 um 08:24 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2024 um 09:55 Uhr
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Charles Leclerc (26), der einzige Pilot, der nicht nur in Monte-Carlo wohnt, sondern auch den monegassischen Pass besitzt, steht heute vor der Haustüre zum dritten Mal mit dem Ferrari auf dem besten Startplatz. Und sagt: «Diesmal wird es funktionieren!»

Leclerc, der sich für 2025 schon auf Teamkollege Hamilton freut (wie lange wohl?), erlebte bisher bei seinen 23. Pole-Positionen in 130 Rennen wahre Albträume.

Nur in Monza und Spa 2019 sowie in Melbourne und Bahrain 2022 konnte er die Pole auch in einen Sieg ummünzen.

Charles Leclerc jubelt nach dem Qualifying über die Pole in Monaco.
Foto: Lukas Gorys
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Seinen fünften und bisher letzten GP-Triumph eroberte Leclerc vor 40 Rennen 2022 in Spielberg. Damals startete er hinter Verstappen als Zweiter. Der Holländer musste sich dann in einem kampfbetonten Rennen (mit Feindberührungen) in der Steiermark dem Monegassen geschlagen geben.

Verstappen hadert

Am Sonntag startet Verstappen in Monte-Carlo mit dem Red Bull nur aus der dritten Reihe (nach sieben Poles in Serie): «Ich war seit Freitag nie mit dem Auto und der Balance zufrieden. Und dann habe ich auf meiner schnellsten Runde bei St. Devote unten noch die Leitplanken berührt. Das kostet Zeit.»

Für die Fans dürfte der Klassiker über 78 Runden ein Knaller werden. Leclerc: «Wir müssen beim Start sehen, dass wir Piastri loswerden und Carlos hinter mir den Berg hochjagt. Dann haben wir vor den McLaren wenigstens etwas Ruhe.»

Die McLaren in Lauerstellung

Denn neben dem Weltmeister der Zukunft, Oscar Piastri (23), startet auch sein Teamkollege Lando Norris (4.) weit vorne. Beide in gelbgrünen McLaren-Mercedes – als Erinnerung an Ayrton Senna, den besten Fahrer im britischen Team mit total 184 GP-Siegen. Nur Ferrari (244) ist erfolgreicher.

Leclerc hat an seine beiden Pole-Positionen hier in Monaco keine guten Erinnerungen. 2021 brach auf dem Weg zur Startaufstellung die Antriebswelle (nach einem Trainings-Crash am Samstag) – Verstappen siegte vor Sainz und Norris.

2022 wurde Leclerc nach einem Boxenchaos hinter Pérez, Sainz und Verstappen nur Vierter. Kommt jetzt für Leclerc, der seine Formel-1-Karriere 2018 bei Alfa-Sauber startete, endlich der Heimsieg?

Mercedes, am Freitag noch sackstark, kann in Monaco von den Startpositionen 5 (Russell) und 7 (Hamilton) vielleicht den Favoriten etwas in die Suppe spucken.

Spannung unten

Für die vier «Gegner» von WM-Schlusslicht Sauber aus der zweiten Tabellenhälfte liegt am Sonntag einiges drin. Tsunoda (Racing Bulls), Albon (Williams) und Gasly (Alpine) schafften es sogar in die Top Ten. Hülkenberg (Haas) lauerte auf Platz 12. Doch Achtung: Die beiden Haas-Ferrari könnten von der Rennleitung wegen zu grossen Lücken zwischen den Heckflügel-Elementen nachträglich noch disqualifiziert werden und müssten am Sonntag aus der Boxengasse starten

Leclerc, hier zweimal auf der Pole-Position (2021 und 2022) kämpft allerdings gegen einen bösen Pole-Fluch. 23-mal stand er in seiner Karriere (130 Rennen) auf dem besten Startplatz – und gewann danach nur vier Rennen: 2019 in Spa und Monza, 2022 in Bahrain und Melbourne. Eine Horror-Bilanz.

Am Sonntag gilt Leclerc bei den Buchmachern als Favorit, auch wenn er seit 40 Rennen (Spielberg 2022) ohne Erfolg ist. Selbst Red Bull-Motorsportdirektor Helmut Marko (80): «In Imola wussten wir, dass die Gefahr für Verstappen von Norris droht, hier heisst unser Gegner Leclerc!»

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