Red Bull benutzt ihn als Pérez-Druckmittel
Ricciardo muss sofort liefern, sonst ist er weg

Er steht am Freitag ab 13.30 Uhr im ersten Formel-1-Training sofort im Mittelpunkt: Comeback-Pilot Daniel Ricciardo (34). Was der Australier bis heute nicht verloren hat: sein ewiges Pepsodent-Lachen.
Publiziert: 20.07.2023 um 17:51 Uhr
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Aktualisiert: 20.07.2023 um 21:41 Uhr
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Der achtfache GP-Sieger muss im 233. GP-Einsatz hartes Brot essen. Bei WM-Schlusslicht Alpha Tauri-Honda. Ricciardo zeigt sich bereits am Mikrofon sehr angriffig: «Die Meinung der anderen interessiert mich nicht. Ich muss und werde meinen Weg gehen. Sonst platzt mein Traum!»

Dieser soll ihn zurück zu Red Bull führen. Dort, wo er 2014 mit Vettel und von 2016 bis 2018 mit Verstappen auf zwei fast unschlagbare Teamrivalen traf. Jetzt benutzt ihn Red Bull als Druckmittel gegen den schwächelnden Sergio Pérez (33). Der Mexikaner hat einen Vertrag bis Ende 2024.

2019/20 ging Ricciardo für zwei Jahre zu Renault, wo er gegen Hülkenberg (jetzt mit schneeweissen Haaren!) und Ocon (2021 Ungarn-Sieger) nicht wirklich überzeugen konnte.

Unmittelbar vor dem F1-Comeback: Daniel Ricciardo aus Australien.
Foto: Lukas Gorys
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Reifentest war sein Glück

2021/22 zeigte ihm bei McLaren-Mercedes das britische Supertalent Lando Norris, wo der Hammer hängt. Ricciardo wurde entlassen. Und Red Bull gab seinem früheren Piloten für 2023 als Demonstrationsfahrer das Gnadenbrot.

Ricciardos Glück: Er durfte nach Silverstone für die Bullen den Pirelli-Test machen – und seine Zeiten waren offenbar sehr gut. Für den angeschlagenen Nyck de Vries (28) bedeutete dies beim B-Team Alpha Tauri das sofortige Ende.

Verstappen blieb kühl

Weltmeister Max Verstappen (25) begrüsste an der PK seinen Ex-Teamkollegen höflich, aber eher kühl. Denn der Holländer verlor jetzt mit Landsmann De Vries «einen Freund».

Interessant, dass Ricciardo beim GP-Start 2011 (zuerst HRT, dann Toro Rosso) gleich sechs Teamkollegen (Freitagsfahrer miteinberechnet) hatte: Karthikeyan, Charouz, Liuzzi, Alguersuari, Buemi und Vergne.

Sein Sieg 2014 in Ungarn

2014 gewann Ricciardo hier in Budapest seinen zweiten Grand Prix vor Alonso im Ferrari und Hamilton im Mercedes. Die Premiere hatte der Australier kurz zuvor in Kanada gefeiert.

Jetzt winken nicht mehr die grossen Pokale, jetzt müssen die kleinen Punktzahlen her. «Ich gebe sicher keine Prognosen ab», sagt der Rückkehrer und lacht (was sonst?). Ob er Teamkollege Yuki Tsunoda am Freitag und Samstag in Ungarn bügeln kann? Viele zweifeln.

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