Sauber bald mit den Deutschen?
Die wichtigsten Fragen zum Audi-Flirt

Audi liebäugelt mit einem Formel-1-Einstieg ab 2026. Das Sauber-Team ist ein heisser Anwärter als Partner der deutschen Motorenbauer.
Publiziert: 08.04.2022 um 17:16 Uhr
Matthias Dubach

Was sagt Audi zum möglichen F1-Einstieg?

Das grüne Licht für einen Formel-1-Einstieg von Audi und auch Porsche käme aus der Chefetage des VW-Konzerns, zu dem beide Edel-Marken gehören. Der VW-Aufsichtsrat tagte am Donnerstag, danach bestätigt der Auto-Konzern gegenüber der Agentur DPA die Planungen für einen eventuellen Einstieg. Dazu heisst es: «Über Details werden Audi und Porsche zu einem späteren Zeitpunkt informieren.» Aber VW betont auch, dass keine finale Entscheidung gefällt werde, solange das Motor-Regelwerk ab 2026 nicht bekannt sei. Dieses dürfte allerdings aller Voraussicht wie von VW gefordert nachhaltigere Technik beinhalten.

Wie ist der aktuelle Stand?

Während Porsche bei Red Bull Racing im Prinzip schon angedockt hat, hat sich Audi mit McLaren nicht einigen können, nun ist Sauber in der Pole-Position – auch wenn Aston Martin sich nun auch noch bei Audi anbieten will. In Melbourne sagt Alfa-Sauber-Teammanager Beat Zehnder zu «Sky»: «Wir sind sicherlich ein attraktiver Partner, nicht nur für Audi, sondern auch für Porsche.» Der Sauber-Vertrag mit Namensgeber Alfa Romeo läuft bis 2024, der mit Motorenlieferant Ferrari bis 2025.

Was spricht für eine Zukunft als Sauber-Audi?

Die enge Verzahnung, die Audi bereits bisher mit Hinwil hat. Seit Jahren nutzen die Ingolstädter als Kunde den Windkanal von Sauber für ihre Rennautos in anderen Kategorien. Sauber-Technikchef Jan Monchaux hatte zuvor für Audi im Rennsport gearbeitet. Und nicht unwichtig: Auch der aktuelle Audi-Boss Markus Duesmann hat eine Vergangenheit bei BMW-Sauber und ist daher vertraut mit Hinwil.

Valtteri Bottas fährt in Melbourne aus der Sauber-Box: Steckt ab 2026 ein Audi-Antrieb im Schweizer Formel-1-Auto?
Foto: freshfocus
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Hat Audi eine Motorsport-Tradition?

Die vier Ringe (Symbol für vier fusionierte Autofirmen, darunter Audi) prangen schon in den 30er Jahren auf den legendären Auto-Union-Rennboliden, die Grands Prix gewinnen und Speed-Rekorde aufstellen. Nach dem 2. Weltkrieg wird die Marke Audi in Ingolstadt wiederbelebt. Im Rallye-Sport der 80er Jahre wird der Audi Quattro zur Ikone. In den 90er Jahren wechselt man auf die Rundstrecke, es folgen 12 Titel in der DTM und 13 Siege bei den 24 Stunden von Le Mans – bei drei davon sitzt der Schweizer Marcel Fässler (45) im Cockpit. Aktuell bereitet sich Audi auf die Le-Mans-Rückkehr 2023 mit dem neuen Hypercar vor. In der Formel E war Audi von 2014 bis 2021 dabei. 2022 folgte ein Rallye-Dakar-Start mit einem Hybrid-Auto.

Was sind die Gefahren für Sauber?

Dass Audi zwar einsteigt und in Hinwil alles auf Konzern-Kurs trimmt, aber wie BMW 2009 auch wieder irgendwann Knall auf Fall aussteigt. Ohne die Rettungsaktion von Gründer Peter Sauber wären nach der BMW-Ära die Tore für immer geschlossen worden. Audi stieg etwa aus der Formel E auch überraschend aus.

Wer würde 2026 in den Cockpits sitzen?

Das ist logischerweise völlig offen. Allerdings ist klar: Würde Audi die Mehrheit am Rennstall halten, würde die Fahrer-Paarung in Ingolstadt entschieden werden. Momentan fördert Audi gar keine Talente in den Formelsport-Nachwuchsklassen. Aktuell besitzen nur zwei Piloten Audi-Werksverträge: René Rast (35) und der Thuner Nico Müller (30), die beide in der DTM starten und vom Alter her natürlich kein Thema mehr für die Formel 1 sind.

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