«Ich habe den Tod kommen sehen»
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Mit 221 km/h in die Leitplanke! So überlebte Romain Grosjean die Feuer-Hölle von Bahrain
Das Wunder in der Wüste

Dass Romain Grosjean nach seinem Horror-Unfall am 1. Advent nur mit leichten Verletzungen davon kommt, darf durchaus als Wunder bezeichnet werden.
Publiziert: 29.11.2020 um 23:00 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2020 um 08:40 Uhr
Jean Todt (2.v.r) besucht Romain Grosjean im Krankenhaus.
Foto: zVg
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Roger Benoit

Nicht nur die Sportwelt hielt wenige Sekunden nach dem Start zum GP Bahrain den Atem an: Der Haas-Ferrari von Romain Grosjean (34) explodierte in den Leitplanken – ein Feuerball stieg neben den Fluchtlichtern in den Nachthimmel.

Eine unheimliche Szene, die auf der Strecke sofort die Rotlichter auslöste – Rennunterbruch. Als die Autos in der Boxengasse verschwanden, atmeten Millionen von TV-Zuschauern auf: Der Mann mit dem Schweizer Pass kletterte fast wie ein Geist aus dem halbierten Auto (!) und machte sich den Weg frei durch die dichte Rauchwand. Ohne linken Schuh, humpelnd und die verbrannten Hände schützend.

«Der Tod ist nur eine Sekunde entfernt»
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Nach seinem Horror-Unfall:Romain Grosjean meldet sich aus dem Spital

Verbrennungen an Handrücken

Grosjean wurde von den FIA-Ärzten sofort untersucht. Er kam ins Medical Center und wurde später mit dem Helikopter ins Militärspital in der nahen Hauptstadt Manama geflogen. Neben Verbrennungen an beiden Handrücken stellten die Mediziner zum Glück keine gebrochenen Rippen oder Zehen fest.

Wie kam es überhaupt zu diesem Horror-Unfall? Grosjean, aus der letzten Reihe gestartet, versuchte sich auf der Geraden zwischen Kvyat und Latifi vorbei zu schlängeln. Dabei berührte der Haas noch leicht das linke Vorderrad von Kvyat – und ab ging es in die Leitplanken. Mit 221 km/h!

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Auto in zwei Teile gerissen

Wer die Feuer-Bilder gesehen hat, wird von einem Wunder in der Wüste sprechen. Der Haas-Ferrari in zwei Teile gerissen, die Leitplanken zwei Meter nach innen verbogen.

«Gott sei Dank. Da waren wirklich alle Schutzengel unterwegs. Ich spreche da sicher im Namen aller Kollegen», sagte ein sichtlich geschockter McLaren-Star Carlos Sainz (26) in der Rennpause, die bis zum Neustart 87 Minuten dauerte.

Dass es am Sonntag so brutal brannte (wie zuletzt 1994 bei Benetton-Pilot Jos Verstappen beim Auftanken beim Hockenheim) ist klar: Nach dem 190-km/Aufprall lag das ganze Benzin (rund 130 Liter) frei – und dann explodierte auch noch die Batteriezelle. Da nützen zuerst die vier, fünf kleinen Feuerlöscher kaum etwas.

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Vorzeitiges Karriereende?

Für den dreifachen Familienvater aus Genf dürfte die Formel 1 schon am ersten Adventssonntag 2020 mit dem 179. GP und zehn Podestplätzen zu Ende gegangen sein. Dem mit französischer Lizenz startenden Grosjean wurde (mit Magnussen) bereits vor einem Monat gekündigt.

Haas-Ferrari will sich 2021 mit den Formel-2-Stars Mick Schumacher und Nikita Mazepin neu aufstellen. Beide verfolgten am Sonntag in der Nähe ihres neuen Arbeitgebers den GP von Bahrain …

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