Verstappen schon im September Weltmeister?
Ecclestone: «Wer auf Ferrari setzt, geht leer aus!»

Die Formel 1 ist zurück in Europa. Für die nächsten sieben Rennen. Und die bange Frage vieler Fans vor dem «Finale» am 11. September in Monza: Kennen wir dann schon den neuen und alten Weltmeister – Max Verstappen (24)?
Publiziert: 21.06.2022 um 09:21 Uhr
Roger Benoit aus Montreal

Für den früheren Zirkus-Direktor Bernie Ecclestone (91) leider eine berechtigte Frage. Der immer noch leidenschaftliche Anhänger der Formel 1 zu Blick: «Ich habe mit vielen Menschen darauf gehofft, dass es Ferrari nach über 14 Jahren wieder mal schafft. Jetzt muss ich leider sagen, dass jeder, der sein Geld weiter auf Ferrari oder Leclerc setzt, leer ausgeht!»

Italiener im Fehler-Chaos

Der gute WM-Start hat die Italiener erneut zu euphorisch und siegessicher werden lassen. Ecclestone, dessen Sohn Ace in gut einer Woche schon zwei Jahre alt wird: «Bei Ferrari schleichen sich wieder Fehler ein, die Zuverlässigkeit erinnert oft an die alten Tage und auch die Fahrer selbst sind nicht immer souverän unterwegs. So hat Max im Red Bull-Honda mit bereits sechs Siegen leichtes Spiel.»

Red Bull – Ferrari 153:71

Die Zahlen geben Ecclestone recht. In den letzten vier Rennen holten die Bullen 153 WM-Punkte. Ferrari dagegen trotz drei Pole-Positionen nur 71. Ja, die Roten müssen sogar aufpassen, dass ihnen in der Teamwertung nicht noch Mercedes gefährlich wird.

Der frühere Formel-1-Boss Bernie Ecclestone glaubt nicht mehr an einen WM-Titel für Ferrari.
Foto: imago images/Motorsport Images
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Der Serien-Weltmeister, der die letzten acht Titel geholt hat, meldet sich immer stärker zurück und sammelte in der gleichen Zeitspanne immerhin 93 Zähler!

Mercedes 2022 immer im Ziel

Mercedes hat die Titeljagd zwar aufgegeben, aber die Ziele von Chef Toto Wolff (50) sind klar, wenn auch bescheiden: «Einen Sieg müssen und werden wir 2022 einfahren. Dazu haben wir mit Lewis und George sicher das stärkste Fahrerduo.»

Und nur einmal landeten die Silberpfeile in diesem Jahr ausserhalb der Punkte – Hamilton als 13. in Imola.

Von Mercedes-Ausfällen 2022 also noch keine Spur. Da «glänzen» Red Bull-Honda und Ferrari bereits mit je vier.

McLaren zittert um 4. Platz

Interessanter könnte der Kampf um den 4. Teamrang werden. Da reichen die sieben Rennen in Europa kaum für eine Entscheidung. Die wird dann in Singapur, Japan, den USA, Mexiko, Brasilien oder beim Finale am 20. November in Abu Dhabi fallen.

McLaren-Mercedes (65 Punkte) ist in ein Loch gefallen. Sicher nicht förderlich ist auch der Wirbel um einen eventuellen Abgang des zu teuren Australiers Ricciardo (nur 15 Punkte). Und der klare Teamleader Norris (50) zeigt plötzlich oft zu grosse Schwankungen.

Alpine-Duo ist gefährlich

Alpine rückt mit 57 Punkten immer näher. Die Franzosen haben mit Esteban Ocon (25) und Fernando Alonso (bald 41) zwei ambitionierte Piloten, die sich auf der Strecke keinen Meter schenken. Noch führt die Jugend mit 39:18 Punkten.

Alfa-Sauber könnte sich mit bereits 51 Zählern in dieses Duell um den vierten Rang einmischen. Wir erinnern uns: Das Minimalziel wurde mit dem 7. Platz angegeben. Klar, nach der total missglückten Abschieds-Saison von Räikkönen und Giovinazzi mit nur 13 Punkten und dem neunten Rang!

Vasseur wollte ins Wasser

Jetzt ist in der Fahrerpaarung wieder Pfeffer drin. Bottas reisst Zhou mit – und der ehrgeizige Chef Vasseur weiss es selbst. Ohne die vielen kleinen technischen Defekte und Boxenprobleme hätten der Finne und der Chinese locker zehn WM-Punkte mehr!

Und der grosse Visionär Vasseur ist vom Teamgeist und den Piloten so begeistert, dass er am Sonntag bei einem Podestplatz in Montreal sogar mit den Kleidern ins olympische Ruderbecken gesprungen wäre!


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