Vom Ersatzmann zum Vizeweltmeister
Schumi raus – winkt ihm das Coulthard-Glück?

Für Mick Schumacher (23) geht die Formel-1-Karriere nach nur zwei Jahren am Sonntag hier in Abu Dhabi vorerst zu Ende. Haas-Ferrari behauptet, die negative Nachricht dem Deutschen erst am Mittwoch mitgeteilt zu haben. Schon am Dienstag unterschrieb Hülkenberg.
Publiziert: 17.11.2022 um 16:53 Uhr
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Egal, Schumi musste mit seiner Managerin Sabine Kehm und TV-Onkel Ralf Schumacher doch seit Wochen gespürt haben, dass er beim US-Team nicht mehr erste Wahl für den freien Sitz neben Kevin Magnussen (30) ist.

Mercedes wollte Ricciardo

«Ich scheitere nicht», hatte der frühere Formel-2- und Formel-3-Meister den deutschen Medien vor seinem WM-Start 2021 gesagt. «Und eines Tages will ich auf Ferrari Weltmeister werden!»

Dieser Traum ist jetzt geplatzt. Denn es ist nicht Maranello, sondern Mercedes, das den gefallenen Weltmeister-Sohn jetzt auffangen will. Schumi soll 2023 den dritten Mann bei den Silberpfeilen spielen. Nicht nur für das Werksteam, sondern vielleicht auch für die Motorenkunden von McLaren, Williams und Aston Martin.

Mick Schumachers Traum ist geplatzt – er wurde bei Haas-Ferrari entlassen. Geht er jetzt zu Mercedes?
Foto: Lukas Gorys
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«Trend zeigt nach oben!»

Aber der dritte Mann im Team hat stets das gleiche Problem: Er wird höchstens beim Testen, im Simulator und vielleicht mal an einem Freitagstraining eingesetzt.

Kann Schumi («die Formel 1 ist meine Liebe») mit dem neuen Leben neben der Strecke auch was anfangen? Bei seiner letzten Medienkonferenz neben Verstappen und Leclerc sagte der nette Junge: «Ich muss die momentane Situation akzeptieren. Aber mein Trend zeigt nach oben!» Man kann schmerzliche Niederlagen eben auch so sehen.

Warten an der Boxenmauer

Wollte Mercedes tatsächlich Schumi an Bord holen (man wollte eigentlich Ricciardo, aber der zieht Red Bull vor), dann beginnt ein langes Leiden an der Boxenmauer – oder Göttin Fortuna schlägt in Form einer Krankheit oder Verletzung eines Piloten zu.

So wurde im Mai 1994 aus dem damals noch relativ unbekannten Schotten David Coulthard (51) der bekannteste und erfolgreichste Ersatzfahrer der Formel 1. Denn er musste oder durfte bei Williams-Renault den in Imola tödlich verunglückten Ayrton Senna ersetzen.

Senna-Tod öffnete Türe

Und Coulthard nützte ab dem GP von Spanien seine einmalige Chance. Am Ende seiner Karriere 2008 (er fuhr auch noch für McLaren und Red Bull) hatte er 246 Formel-1-Rennen auf dem Buckel. 13 Siege und 62 Podestplätze machten ihn 2002 sogar zum Vizeweltmeister hinter Michael Schumacher. Zudem wurde er noch viermal WM-Dritter. Coulthard hatte das grosse Los gezogen.

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