Wartende Kollegen sind sauer auf den Spanier
Sainz bremst das Transfer-Karussell

Carlos Sainz ist aktuell noch ohne F1-Cockpit in der kommenden Saison. Der Spanier hat nach wie vor hohe Ansprüche – und bremst damit das ganze Transfer-Karussell.
Publiziert: 25.07.2024 um 16:56 Uhr
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Aktualisiert: 26.07.2024 um 11:25 Uhr
Roger Benoit, Spa

Carlos Sainz (29), aktueller WM-Vierter, bleibt – man kann es langsam nicht mehr hören – der Bremsklotz auf dem Transfer-Karussell. Der Spanier an der Medienrunde in Belgien: «Mein Ziel bleibt ein Team, das die WM gewinnen kann.»

Und wenn diese Hoffnung platzt? Machen Sie vielleicht sogar ein Jahr Pause? Sainz entsetzt: «Auf keinen Fall. Das war auch nie ein Gedanke. Dafür liebe ich die Formel 1 nach fast 200 Rennen zu fest. Dann werde ich eben einem Mittelfeld-Team auf dem Weg nach vorne helfen.»

Nur vier Teams 2025 fix

Nach McLaren-Mercedes (Norris, Piastri), Ferrari (Hamilton, Leclerc) und Aston Martin-Mercedes (Stroll, Alonso) hat jetzt Haas-Ferrari erst als viertes Team für 2025 Nägel mit Köpfen gemacht.

Wie geht es mit Carlos Sainz weiter?
Foto: Lukas Gorys
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Wie erwartet bekam der bereits engagierte Formel-2-Star Oliver Bearman (19, Gb) mit dem Franzosen Esteban Ocon (27) seinen neuen Teamkollegen.

Hülkenberg weg – Ocon kommt

Ocon, 146 Rennen, 425 WM-Punkte, ein Sieg 2021 in Ungarn, gilt nicht gerade als Teamplayer, ist aber in puncto Schnelligkeit ein sicherer Wert.

Interessant, dass Ocon jetzt zum dritten Mal einen Platz von Nico Hülkenberg (36) übernimmt. 2017 kam Ocon zu Force India («Hülk» verschwand zu Renault). 2020 holte Renault den Franzosen, während der Deutsche eine dreijährige Pause einlegte. Und jetzt ist Ocon bei Haas, während Hülkenberg sein neues Zelt bei Audi-Sauber aufschlägt.

«Bin ich schon bereit?»

Zurück zum Fall Sainz. Eine Aussage von Andrea «Kimi» Antonelli (bald 18) öffnet für den Spanier wieder eine unerwartete Tür bei Mercedes.

Antonelli, nach seinem zweiten F2-Sieg in Budapest beim F1-TV: «Ich weiss nicht, ob ich schon reif für die Formel 1 bin!» Was für eine unglückliche Aussage des Italieners. Diese könnte dem grossen Talent noch einige Steine in den Weg nach oben legen.

Binotto, der Wundermann?

Sollte Mercedes trotzdem seine Türen für Sainz endgültig schliessen, bleiben noch Williams (wo Bottas unterschriftsbereit ist), Alpine (wo Doohan Favorit wäre) und Audi-Sauber übrig. Bottas, wie weitere noch arbeitslose Fahrer, werden ungeduldig: «Langsam könnte sich Carlos entscheiden.»

Gelingt dem neuen Hinwiler Zampano Mattia Binotto (startet ab 1. August) mit dem neuen Lockruf für Sainz gleich ein Theatercoup? Und wenn Audi so tief wie noch nie in den Geldsack greift, wäre plötzlich Technik-Guru Adrian Newey (65) ein Thema. Ferrari war der Brite zu teuer, weil der Red Bull-Weltmeister-Macher gleich mit 20 Leuten kommen wollte. 

Zwei Teams: Aus sechs Fahrern mach vier

Bei den zwei Bullen-Teams müssen von sechs Fahrern vier Sitze besetzt werden. Fliegt Pérez, dann ist die Zukunft des Mexikaners offen oder sogar vorbei. Verstappen dürfte bei Red Bull bleiben und dann mit Ricciardo oder Tsunoda einen neuen Teamkollegen bekommen.

Bei Racing Bulls stehen mit Ricciardo, Tsunoda, Lawson und Formel-2-Gesamtleader Hadjar noch vier Fahrer zur Auswahl. Fremde Piloten sind chancenlos.

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