So schlimm war der Zhou-Crash tatsächlich
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Neue Aufnahmen zeigen:So schlimm war der Zhou-Crash tatsächlich

Zhou-Überschlag mit 210 km/h
Ein Bild des Grauens

Beim Start fliegt Guanyu Zhou in Silverstone fürchterlich ab. Wie durch ein Wunder bleibt er von schweren Verletzungen verschont. Die Schlussphase verfolgt der Chinese am Alfa-Sauber-Kommandostand mit.
Publiziert: 03.07.2022 um 21:08 Uhr
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Aktualisiert: 04.07.2022 um 01:40 Uhr
Der fürchterliche Crash von Guanyu Zhou in Silverstone.
Foto: keystone-sda.ch
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Roger Benoit

Den Millionen von TV-Fans auf der ganzen Welt (davon über 30 Millionen in China) stockte beim GP von England schon nach zehn Sekunden der Atem: Guanyu Zhou (23) verabschiedete sich 100 Meter vor der ersten Kurve im Alfa-Sauber zu einem Tiefflug.

Der Chinese, vom Mercedes des Briten George Russell unschuldig getroffen, überschlug sich bei Tempo 210 sofort. Zhou rutschte dann auf dem Überrollbügel und dem Halo (Cockpitschutz) fast 100 Meter übers Kiesbett.

Horror-Crash von Alfa-Sauber-Zhou beim Rennstart
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Rote Flaggen nach vier Kurven:Horror-Crash von Alfa-Sauber-Zhou beim Rennstart

Flug über die riesige Reifenmauer

Dann stellte es das Auto mit der Startnummer 24 vor der riesigen Reifenmauer auf – und flog darüber! Direkt vor die Drahtzäune, die die Fans vor fliegenden Autos schützen sollen! Ein Bild des Grauens.

Das Rennen wurde natürlich sofort mit der roten Flagge abgebrochen. Für fast eine Stunde. Denn bei den andern Crashs im Feld wurde der Thai Albon (Williams-Mercedes) nach einem Maueraufprall auf der Startgeraden auch verletzt.

Unfallverursacher Russell, vom Schock gezeichnet: «Ich bin einfach froh, dass es Zhou gut geht. Ich hatte auf meinen harten Reifen einfach keinen Grip und schon schossen die Autos links und rechts an mir vorbei.» Ein Plattfuss hinten links beendete sein Rennen.

Zhou eingeklemmt

Als der eingeklemmte Zhou nach einigen Minuten bei Bewusstsein ins Streckenspital gebracht wurde, lag Albon mit einer Handverletzung schon dort.

Und als Zhou nach gut 90 Minuten entlassen wurde und an die Boxen zurückkehrte, wurde Albon ins Spital geflogen.

An den Boxen schaute sich dann Zhou den Rest des verrückten Rennens an und hatte vorher zu Teamchef Vasseur und Formel-1-CEO Domenicali, beide sichtlich erleichtert, gesagt: «Ich kann mich eigentlich an nichts mehr erinnern! Aber ich weiss, dass mir der Halo das Leben gerettet hat!» Dieser Kopfschutz wurde 2018 (von Protesten begleitet) eingeführt.

Russell drehte sich in den Alfa-Sauber

Nun, der Chinese war vom 9. Startplatz auf der linken Seite gut weggekommen. Da brach hinter ihm die Hölle aus. Russell bekam im unübersichtlichen Gedränge mit Latifi und Gasly einen Schlag – und drehte sich links in den Alfa-Sauber.

Zhou wurde dabei völlig überrascht und erlebte später die dramatischsten Szenen seiner ganzen Karriere bei den TV-Wiederholungen!

Totalausfall – auch Bottas nicht im Ziel

20 Runden nach dem Neustart verlor das Hinwiler Team auch Bottas mit einem Getriebeproblem. Erstmals brachte Alfa-Sauber 2023 also beide Autos nicht ins Ziel. In Jeddah und Baku gab es mit zwei elften Plätzen bisher keine Punkte. Jetzt der Totalausfall.

Aber das war nach dem Wunder von Silverstone auch das kleinste Übel. Bis am nächsten Freitag ist der C42 von Zhou für das erste Training in Spielberg wieder startklar.

The Show must go on!

Die Sauber-Stimmen

Frédéric Vasseur, Teamchef: «Ich denke, wir sind uns alle einig, dass das Wichtigste heute ist, dass Guanyu einen so schweren Unfall ohne Verletzungen überstanden hat. Was wir gesehen haben, waren dramatische Szenen, und wieder einmal müssen wir den grossartigen Sicherheits-Verbesserungen, die von der FIA und der Formel 1 vorangetrieben werden, für ein positives Ergebnis danken. Die Arbeit zur Verbesserung der Sicherheit in unserem Sport ist nie abgeschlossen, und der heutige Tag erinnert uns daran, wie wichtig dies ist: Guanyu ist okay und fit für das Rennen in Österreich nächste Woche, und das ist der grosse Sieg des Tages. Insgesamt hatten wir ein hartes Rennen, in dem wir auch Valtteri mit einem Getriebeproblem verloren haben, als er auf P8 lag und ein wirklich starkes Ergebnis anstrebte. Es ist schade, dass wir die Chance auf Punkte verpasst haben, aber so ist der Rennsport. Die Pace, die wir während des Rennens gezeigt haben, kann uns trösten: Wir können mit Optimismus auf das Rennen nächste Woche in Österreich blicken.»

Valtteri Bottas (ausgeschieden): «Das Wichtigste heute ist, dass es Guanyu gut geht. Es war ein heftiger Unfall, und ich bin froh, dass nichts Ernstes passiert ist und dass er bereits von der FIA freigegeben wurde. Heute haben wir einen weiteren Beweis dafür erhalten, dass der Halo eine der grössten Innovationen in der Formel 1 ist und dass die Sicherheit in den letzten Jahren verbessert wurde. Was mein Rennen betrifft, so hatten wir nach dem Neustart viele Möglichkeiten, aber wir hatten ein Problem mit dem Getriebe, so dass ich schliesslich anhalten musste, um weitere Schäden zu vermeiden. Das war schade, denn wir hatten eine gute Pace und hätten eine Menge Punkte holen können. Auch wenn es ein hartes Wochenende war, können wir dennoch etwas Positives daraus ziehen: Die Pace, die wir auf der Strecke gezeigt haben, war ein gutes Zeichen, und ich denke, dass wir nächstes Wochenende in Österreich konkurrenzfähig sein können.»

Guanyu Zhou (ausgeschieden): «Es war ein heftiger Crash und ich bin froh, dass es mir gut geht. Die Streckenposten und das medizinische Team an der Strecke haben fantastisch schnell reagiert, und ich muss mich auch bei der FIA und der Formel 1 für all die Arbeit bedanken, die sie geleistet haben und weiterhin leisten, um die Sicherheit unserer Autos zu verbessern: Der Halo hat mich heute gerettet, und das zeigt, dass jeder Schritt, den wir zur Verbesserung unserer Autos unternehmen, echte, wertvolle Ergebnisse bringt. Ich bin eifriger denn je, wieder auf die Strecke zu gehen und das zu tun, was ich liebe: Ich bin fit und freue mich auf Österreich nächste Woche.»

Frédéric Vasseur, Teamchef: «Ich denke, wir sind uns alle einig, dass das Wichtigste heute ist, dass Guanyu einen so schweren Unfall ohne Verletzungen überstanden hat. Was wir gesehen haben, waren dramatische Szenen, und wieder einmal müssen wir den grossartigen Sicherheits-Verbesserungen, die von der FIA und der Formel 1 vorangetrieben werden, für ein positives Ergebnis danken. Die Arbeit zur Verbesserung der Sicherheit in unserem Sport ist nie abgeschlossen, und der heutige Tag erinnert uns daran, wie wichtig dies ist: Guanyu ist okay und fit für das Rennen in Österreich nächste Woche, und das ist der grosse Sieg des Tages. Insgesamt hatten wir ein hartes Rennen, in dem wir auch Valtteri mit einem Getriebeproblem verloren haben, als er auf P8 lag und ein wirklich starkes Ergebnis anstrebte. Es ist schade, dass wir die Chance auf Punkte verpasst haben, aber so ist der Rennsport. Die Pace, die wir während des Rennens gezeigt haben, kann uns trösten: Wir können mit Optimismus auf das Rennen nächste Woche in Österreich blicken.»

Valtteri Bottas (ausgeschieden): «Das Wichtigste heute ist, dass es Guanyu gut geht. Es war ein heftiger Unfall, und ich bin froh, dass nichts Ernstes passiert ist und dass er bereits von der FIA freigegeben wurde. Heute haben wir einen weiteren Beweis dafür erhalten, dass der Halo eine der grössten Innovationen in der Formel 1 ist und dass die Sicherheit in den letzten Jahren verbessert wurde. Was mein Rennen betrifft, so hatten wir nach dem Neustart viele Möglichkeiten, aber wir hatten ein Problem mit dem Getriebe, so dass ich schliesslich anhalten musste, um weitere Schäden zu vermeiden. Das war schade, denn wir hatten eine gute Pace und hätten eine Menge Punkte holen können. Auch wenn es ein hartes Wochenende war, können wir dennoch etwas Positives daraus ziehen: Die Pace, die wir auf der Strecke gezeigt haben, war ein gutes Zeichen, und ich denke, dass wir nächstes Wochenende in Österreich konkurrenzfähig sein können.»

Guanyu Zhou (ausgeschieden): «Es war ein heftiger Crash und ich bin froh, dass es mir gut geht. Die Streckenposten und das medizinische Team an der Strecke haben fantastisch schnell reagiert, und ich muss mich auch bei der FIA und der Formel 1 für all die Arbeit bedanken, die sie geleistet haben und weiterhin leisten, um die Sicherheit unserer Autos zu verbessern: Der Halo hat mich heute gerettet, und das zeigt, dass jeder Schritt, den wir zur Verbesserung unserer Autos unternehmen, echte, wertvolle Ergebnisse bringt. Ich bin eifriger denn je, wieder auf die Strecke zu gehen und das zu tun, was ich liebe: Ich bin fit und freue mich auf Österreich nächste Woche.»

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