«Was er macht, ist sehr gut!»
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Erich Vogel über FCB-Degen:«Was er macht, ist sehr gut!»

Erich Vogel über das FCB-Chaos
«Burgener machte zwei grosse Fehler»

Warum der neue FCB-Boss David Degen heisst und sich Bernhard Burgener zurückzieht, dafür gebe es gute Gründe, sagt Manager-Legende Erich Vogel (82) im Blick Kick.
Publiziert: 17.05.2021 um 01:15 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2021 um 16:34 Uhr
Michael Wegmann und Marco Mäder

David Degen (38) darf sich FCB-Besitzer nennen. Der Ex-Nati-Kicker hat 16,4 Millionen Franken für die Aktien von Bernhard Burgener bezahlt. Nun fragt sich die Fussball-Schweiz: Kann denn Degen überhaupt einen Klub führen? «Ja», findet Erich Vogel, die Manager-Legende, die einst auch beim FCB als Sportchef geamtet hat, im Blick Kick. «Was Degen bisher gemacht hat, ist wirklich sehr gut.»

Die Leute, die der kommunikative Ex-Profi in den Verwaltungsrat geholt habe, seien wichtig. Christian Gross beispielsweise. Oder Marco Gadola, dessen wichtigstes Mandat beim Zürcher Handelskonzern DKSH ist. «Das macht David Degen wirklich gut», so Vogel.

Vogel macht deutlich, dass man den neuen FCB-Boss ja nicht unterschätzen soll. Ein Beispiel: «Ab und zu gehe ich mit den Degens essen. Das ist immer amüsant und man ist danach voller Energie. Ich habe von diesen Jungen mehr gelernt als sie von mir – und ich bin seit 57 Jahren im Spitzenfussball tätig. Sie erst seit fünf. Das zeigt: Die beiden sind sehr lernfähig.»

David Degen (r.) übernimmt beim FC Basel. Bernhard Burgener zieht sich zurück.
Foto: STEFAN BOHRER
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Die Degens gibts nur im Duo

Man müsse sich aber im Klaren sein, dass es die Degens nur im Doppelpack gibt. Zu David gehört Philipp und umgekehrt. «Eineiige Zwillinge sind sich viel näher, als sie je mit einer Ehefrau sind. Jede Frau, die sich mit einem eineiigen Zwilling liieren möchte, muss sich bewusst sein, dass sie die Nummer zwei bleibt. Immer», mahnt Vogel.

Philipp hat eine Berateragentur für Spieler und Trainer. Ist das nicht heikel? Vogel: «Nein. Die beiden telefonieren sowieso fünf- bis zehnmal am Tag miteinander. David trifft keine Entscheidung, ohne dass der Zwillingsbruder involviert ist. Also hol ihn doch gleich offiziell mit ins Boot.»

Dass es überhaupt so gekommen ist und Degen nun am Rheinknie regiert, dafür gebe es durchaus Gründe, sagt Vogel und zählt die Fehlerliste von Ex-Boss Bernhard Burgener auf. Vogel nimmt kein Blatt vor den Mund und analysiert knallhart: «Ich schätze ihn sehr als Menschen. Aber er hatte die falschen Berater an seiner Seite. Ein Odermatt, der kann zwar Spiele analysieren, aber vom Fussball-Business hat er keine Ahnung. Einen Ciriaco Sforza zu holen, das war ein monumentaler Fehler. Dass Sforza das nicht kann, das hat jeder gewusst. Er hat nicht die Fähigkeit, einen grossen Klub zu führen.»

Zudem habe Burgener an Glaubwürdigkeit verloren, als er Investoren gesucht habe. «Er gilt als 150-facher Millionär und dann geht er bei Degen Geld holen. Da muss ich sagen: Wenn man Basel übernimmt und Geld hat, dann soll man auch das eigene Geld investieren. Wenn man das Geld von anderen holt, dann ist das ein Warnsignal: ‹Aufpassen! Der traut sich selbst nicht.› Wenn er dann noch mit Engländern kommt, die 200 Millionen bringen sollen, dann ist das völlig unglaubwürdig», so Vogel.

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