FC Wil präsentiert irren Verlust
Türken verprassten fast 20 Millionen!

Beim Challenge-League-Schlusslicht FC Wil kommen an der GV die Zahlen aus der Ära mit den türkischen Investoren auf den Tisch. Sie warfen pro Monat über eine Million aus dem Fenster.
Publiziert: 05.12.2017 um 15:42 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:22 Uhr
Matthias Dubach

Es ist nur die Generalversammlung eines Challenge-League-Klubs. Aber die Zahlen, über die am Montagabend in der IGP Arena des FC Wil gesprochen werden, sind höher als bei manch Super-League-Verein. Und sie sind tiefrot!

Der Grund: Bei der Bilanz wird Wil nochmals von der Vergangenheit mit den türkischen Investoren um Milliardär Mehmet Nazif Günal eingeholt. Das letzte Geschäftsjahr (Sommer 2016 bis Sommer 2017) weist einen Verlust von 8,6 Millionen Franken aus.

Alleine die Personalkosten mit den irren Monatslöhnen von bis zu 30000 Franken für Durchschnittsspieler belief sich in dieser Zeit auf 7,2 Mio, obwohl die Türken vor dem Abgang durch die Hintertür nur noch sieben der zwölf Monate dieses Geschäftsjahrs aktiv waren.

Die Investoren um Mehmet Nazif Günal butterten 19,5 Mio. in den FC Wil.
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In der ganzen eineinhalb Jahre dauernden Türken-Ära verprassten die Investoren gemäss «St. Galler Tagblatt» 19,5 Mio. Also etwas über eine Million pro Monat. Zerbricht Wil nun doch noch an diesen irren Schulden? Nein. Es ist vertraglich abgesichert, dass die Investoren dieses Geld nicht zurückfordern können. Es waren sogenannte Darlehen im Rangrücktritt.

Weber wohl Bigger-Nachfolger

Die Rettung des Klubs nach dem Türken-Abgang orchestrierte letzten Winter der langjährige Präsident Roger Bigger, der nun an der GV wie angekündigt nach 15 Jahren zurücktrat. Der neu gewählte Verwaltungsrat umfasst neu fünf statt drei Mitglieder. Neu dabei ist mit Bettina Osterwalder (44) erstmals eine Frau. Dazu Ex-St. Gallen-Spieler Thomas Hengartner (52), Artan Sadiku (32), Marc-Aurel Weinmann (45) und als einziger Bisheriger Maurice Weber (55), der wohl an der nächsten VR-Sitzung neuer Präsident werden wird.

Sportlich ist das Türken-Desaster allerdings noch nicht ausgestanden. Wil kämpft sich mit Schmalspurbudget und einem bescheidenen Team durch die Vorrunde: Die Ostschweizer sind Schlusslicht.

Was sagt eigentlich der ehemalige Wil-Verwaltungsrat Abdullah Cila zu den sinnlos verprassten Millionen? Der einstige starke Mann der Wiler ist für BLICK seit Monaten nicht erreichbar. Seine Statusangabe beim Nachrichtendienst Whatsapp: «Happy».

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Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
6
8
14
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
6
2
10
3
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
6
0
10
4
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
6
2
8
5
AC Bellinzona
AC Bellinzona
6
-2
8
5
FC Vaduz
FC Vaduz
6
-2
8
7
FC Wil
FC Wil
6
1
7
8
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
6
-4
7
9
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
6
-1
5
10
FC Aarau
FC Aarau
6
-4
5
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