Foto: Sven Thomann

Neue Details zum GC-Chaos
Investor wollte über zehn Millionen einschiessen

GC muss in der Challenge League mit einem Mini-Budget wirtschaften. Dabei wäre ein Zürcher Investor bereit gewesen, mit einem zweistelligen Millionenbetrag beim Absteiger einzusteigen.
Publiziert: 06.06.2019 um 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2019 um 09:21 Uhr
Ex-Verwaltungsrat Michael Schwarz (Mitte) wollte einen zweistelligen Millionenbetrag in GC investieren.
Foto: freshfocus
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Max Kern

Mega-Knall bei Rekordmeister und Absteiger GC. Präsident Stephan Rietiker schmeisst nach nur neun Wochen hin! Die Basler Berater Georg Heitz und Bernhard Heusler legen ihre Mandate nach nur fünf Wochen auch nieder. Und die Fans gehen auf Ex-Boss Stephan Anliker los: Sie schreiben in den sozialen Medien: «Du bisch GC nöd würdig.»

Was die Fans noch mehr auf die Palme bringen wird: BLICK-Recherchen zeigen - Michael Schwarz,  Zürcher Investor und ehemaliges VR-Mitglied - stand Gewehr bei Fuss, wollte einen zweistelligen Millionenbetrag investieren. Mehrheits-Aktionär Peter Stüber, der wie Anliker 47 Prozent der «Wert»-Papiere hält, wäre einverstanden gewesen, sein Paket zu verkaufen. Anliker lehnte ab!

Der direkte Wiederaufstieg hat für den Architekten aus Langenthal BE, der dank dem Beziehungsnetz von GC eine Filiale in Zürich aufbauen konnte, offenbar keine Priorität: Statt mit einem Budget von 18 bis 19 Millionen anzugreifen, will GC jetzt in der Challenge League kleinere Brötchen backen. Von nur 12 Millionen ist die Rede. Davon verschlingt alleine der Campus 1,2 Millionen.

Der Rekordmeister nimmt offenbar in Kauf, fünf, sechs Saisons einen Aufbau in der zweithöchsten Liga zu betreiben. Was dem neuen Boss Stephan Rietiker total missfällt. Der Präsident, erst vor neun Wochen angetreten, legte gestern sein Amt per sofort nieder. Päng!

Doch das ist nicht alles: Auch die externen Berater und ehemaligen FCB-Erfolgsmacher Georg Heitz und Bernhard Heusler nehmen den Hut. Heitz zu BLICK: «Für diese Strategie brauchts keine externen Berater. Deshalb legen Bernhard Heusler und ich unsere Mandate per sofort nieder.» Transfers konnten sie wegen des fehlenden Budgets noch keinen unter Dach und Fach bringen.

GC versinkt im Chaos!

Der 27-fache Meister schreibt: «Die Aktionäre haben sich für ein Budget entschieden, welches dem Klub ermöglichen soll, die sportlichen Ziele im Rahmen einer langfristigen Perspektive zu avisieren. Die Zielvorstellungen des Verwaltungsratspräsidenten Stephan Rietiker und der beiden Hauptaktionäre sind indes divergent.»

Rietiker zieht die Notbremse: «Ich bin angetreten, um GC so schnell wie möglich wieder in die Super League zu führen. Den jetzt beschlossenen Plan könnte ich nicht glaubwürdig vertreten und habe mich deshalb entschlossen, die Aufgabe jemandem zu überlassen, der von diesem Vorgehen überzeugt ist.» Der scheidende Präsident teilte den Aktionären mit, dass er den Entscheid, mit einem kleineren Budget zu operieren, akzeptiere. Sie seien es, die das letzte Wort hätten.

Rietiker bedankte sich bei den Mitarbeitern für den enormen Einsatz unter den schwierigen Bedingungen der letzten Wochen. Er werde GC auch weiterhin eng verbunden bleiben.
Trainer Uli Forte erfährt in seinen Golf-Ferien vom Ur-Knall.

Er sagt zu BLICK: «Ich bin schon ein wenig geschockt. Ich hatte das Gefühl, mit Doktor Rietiker auf einem sehr guten Weg zu sein. Aber ich bin bei GC nur der Trainer, ich muss diesen Entscheid des Klubs akzeptieren. Meine Arbeit besteht weiterhin darin, für GC eine kompetitive Mannschaft auf die Beine zu stellen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Aber ich helfe, wo ich kann.» Auch im Doppelamt als Trainer und Sportchef? Gut möglich. In sechs Tagen beginnt bereits die Saison-Vorbereitung!

Mit welchen Spielern? Bis jetzt ist kein einziger Transfer unter Dach und Fach. Der letzte Saison an den FC Luzern ausgeliehene Mirko Salvi, der laut Trainer Forte Goalie Heinz Lindner ersetzen sollte, hatte eine Abstiegsklausel im Vertrag. Heisst: Er ist vertragsfrei! Interimistisch soll der bisherige Vize Andras Gurovits den Klub führen.

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Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
10
8
19
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
10
3
19
3
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
10
2
19
4
AC Bellinzona
AC Bellinzona
10
-1
15
5
FC Wil
FC Wil
10
3
13
6
FC Aarau
FC Aarau
10
-1
12
7
FC Vaduz
FC Vaduz
10
-5
12
8
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
10
-1
11
9
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
10
2
10
10
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
10
-10
7
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