Entscheidet FCB-Spiel über Rahmens YB-Zukunft?
«Mannschaft steht zueinander – und ich gehe voraus»

YB-Trainer Patrick Rahmen redet die 0:5-Klatsche schön. Sandro Lauper spricht Klartext. Barcelona-Coach Hansi Flick bleibt Diplomat. Doch was wirklich zählt, ist, was die YB-Bosse denken.
Publiziert: 02.10.2024 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2024 um 12:50 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • YB-Trainer Patrick Rahmen redet die 0:5-Klatsche in Barcelona schön
  • Sandro Lauper spricht Klartext: mehrere Klassenunterschiede
  • YB hat nur 5 von 14 Pflichtspielen gewonnen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Diese Hürde schafft YB-Coach Patrick Rahmen noch. Was, wenn er jene in Basel am Sonntag nicht überspringt?
Foto: keystone-sda.ch
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Alain KunzReporter Fussball

Man habe gelitten. Man habe sich in der Pause gepusht, um zurückzukommen oder mindestens das Resultat zu halten. «Und die Mannschaft hat solidarisch verteidigt, das muss man ganz klar sagen. Aus dem Spiel heraus haben wir gut gegen den Ball gearbeitet.» Wenn man einen so reden hört, denkt man an ein 1:2. Vielleicht 1:3. Aber niemals an ein 0:5. Doch Trainer Patrick Rahmen (55) sieht beim hilflosen Auftritt seiner Mannschaft im Barceloner Olympiastadion erstaunlich viel Gutes.

Auch drei Grosschancen hebt er hervor. Den vermeintlichen Ehrentreffer von Monteiro zählt er dazu, obwohl am Ende ein Offside steht. Schönrednerei. Nutzt Barça weitere seiner vielen Topmöglichkeiten, heisst es am Ende 1:8, vielleicht 2:8 aus YB-Sicht. Tönt das wirklich besser als 0:5?

Ganz anders die Ansage von Defensivmann Sandro Lauper (27) auf Blue: «Das waren mehrere Klassenunterschiede.» Punkt. Amen. Aus. Und was meint Hansi Flick (59), der gegnerische Trainer, als direkt beteiligter Fachmann in diesem ungleichen Duell auf Nachfrage von Blick? «Wir haben YB genau analysiert. Vor allem aber glaube ich schon, dass wir es ganz gut gemacht haben. Dass wir eine gute Qualität in unserem Spiel gehabt haben. Wir haben wenig zugelassen, gerade in der ersten Halbzeit, als wir sehr dominant waren. Für mich ist es erst mal wichtig, meine Mannschaft zu beurteilen und nicht den Gegner», sagt er – und lächelt freundlich dazu. Fast entschuldigend. Wie man ihn kennt, den sympathischen Württemberger.

YB ist in der Champions League Letzter

In der Tat haben die YB-Bosse zu beurteilen, ob Rahmen weiterhin die richtige Lösung als YB-Coach ist. Nach dem desaströsen Super-League-Start mit einem Sieg aus acht Spielen und Platz elf, also dem vorletzten. Schlägt Winterthur am Wochenende GC und taucht YB bei Basel, fassen die Berner gar erneut die rote Laterne. In der Champions League ist man schon Letzter der 36 Teams. Weil Slovan Bratislava ein Törchen gemacht hat, YB nicht.

Rahmen wehrt sich: «Wir haben gegen Aston Villa gespielt, das in England vorne dabei ist, und gegen Barcelona. Da muss man die Relationen schon sehen. Wir sind noch in drei Wettbewerben dabei. Im Cup, da sind nicht mehr alle drin. Auch die Champions League haben nicht viele geschafft.» Die eigene Person lässt er aussen vor. «Es geht nicht in erster Linie um mich, sondern darum, dass wir da rauskommen. Die Mannschaft steht zueinander. Das zählt für mich. Und ich gehe voraus. So wie es sich gehört als Trainer.»

«Stehen Sie unter Druck, Patrick Rahmen?»
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Nach Barça-Ohrfeige:«Stehen Sie unter Druck, Patrick Rahmen?»

FCB gegen YB ein Spitzenspiel – das war einmal

Nun folgt das Druckspiel par excellence. Der absolute Spitzenkampf der vergangenen Jahrzehnte, der heuer maximal ein Fight um die Championship Group ist. Der Gang nach Basel, zum Erzfeind. Rahmen, Ex-Coach des FCB: «Wir waren auf einem guten Weg, dann folgt dieses 0:1 gegen GC, das keine Logik hatte nach den Leistungen zuvor. So stehen wir unter Druck. Mit diesem kann ich aber leben.»

Verliert YB in Basel, wird die Situation für den Coach ungemütlich. Die sportliche YB-Führung wird die Köpfe sofort zusammenstecken, denn gleich nach dem FCB-Spiel ist Nati-Pause. Christoph Spycher, der VR-Delegierte Sport, Sportchef Steve von Bergen, Chefscout Stéphane Chapuisat sowie Ernst Graf und Gérard Castella werden dann die Grundsatzfrage beantworten müssen: Findet YB mit Rahmen da noch raus? Denn von den 14 Pflichtspielen hat der Basler Coach gerade mal fünf gewinnen können. Zwei davon gegen inferiore Cup-Gegner, eines gegen den Tabellenletzten Winterthur. Die beiden Erfolge gegen Galatasaray Istanbul in den Königsklassen-Playoffs stehen da ganz einsam in der Landschaft. Reicht das?

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Mannschaft
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Borussia Dortmund
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Stade Brestois 29
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3
SL Benfica
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4
Bayer Leverkusen
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5
Liverpool FC
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Aston Villa
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Juventus Turin
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Manchester City
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2
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Inter Mailand
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10
AC Sparta Prag
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Atalanta BC
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Sporting Lissabon
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Arsenal FC
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AS Monaco
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Bayern München
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FC Barcelona
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Real Madrid
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OSC Lille
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Paris Saint-Germain
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Celtic Glasgow
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FC Brügge
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Feyenoord Rotterdam
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Atlético Madrid
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PSV Eindhoven
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VfB Stuttgart
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Bologna FC
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FC Shakhtar Donetsk
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GNK Dinamo Zagreb
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RB Leipzig
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FC Girona
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SK Sturm Graz
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AC Mailand
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FK Roter Stern Belgrad
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FC Salzburg
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