«Wir befürchten, dass weniger Geld vorhanden sein wird»
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Schäfer schlägt Alarm:«Wir befürchten, dass weniger Geld vorhanden sein wird»

Liga-Boss Claudius Schäfer schlägt Alarm
«Dann verdienen die Top-Stars 30 statt 20 Millionen Franken»

Die Uefa will die Champions League weiter aufblähen – im Raum stehen 225 statt 125 Spiele. Liga-CEO Claudius Schäfer (49) kämpft dagegen – auch wegen des TV-Marktes.
Publiziert: 01.03.2021 um 14:38 Uhr
|
Aktualisiert: 02.03.2021 um 08:38 Uhr
Liga-CEO Claudius Schäfer kämpft gegen die Champions-League-Reform.
Foto: TOTO MARTI
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Interview: Andreas Böni

Herr Schäfer, wie fühlt es sich an im Würgegriff der grossen Klubs?
Claudius Schäfer: Ich fühle mich nicht so, aber die Uefa wahrscheinlich mit der Drohung der grossen Klubs, eine eigene Super League zu gründen. Wobei diese Drohung immer vor Champions-League-Reformen kommt. Es besteht darum ein leichter Verdacht, dass die Drohung strategisch eingesetzt wird, um möglichst alle Ziele durchzubringen.

Was würde der neue Champions-League-Modus für die Schweizer Klubs bedeuten?
Mit vier neuen Spieltagen würde der sowieso schon volle Kalender noch enger. Die Frage ist, wer da­runter leiden müsste: die Nationalmannschaften, die nationalen Meisterschaften oder die Cup-Wettbewerbe. Und ob man sich noch eine Winterpause leisten könnte, ist auch fraglich.

Sie vertreten als Vorstand der «European Leagues» mehr als 1000 Klubs in über 30 Ländern. Was stört Ihr Gremium besonders am Uefa-Vorschlag?
Es sind zu viele neue Spieltage. Mit nur zwei weniger würden zwei Termine weiterhin für nationale Wettbewerbe frei bleiben. Zudem ist für uns klar, dass mehr nationale Meister zugelassen werden müssen – und nicht noch mehr Vereine aus den grossen Ligen.

Arsenal könnte als Achter der letztjährigen Premier League plötzlich dabei sein.
Ja. Und das geht für uns nicht. Es ist doch wichtig, dass vor allem auch Meister teilnehmen, so war der Grundgedanke am Anfang und der Wettbewerb heisst ja auch «Champions League». Es ist für die Vermarktung verständlich, dass die vier grossen Ligen fast die Hälfte der Teams stellen, aber die Uefa muss den Wettbewerb als Vertreterin von 55 Verbänden allen zugänglich machen. Darum fordern wir, dass drei zusätzliche Plätze für Meister von mittelgrossen Ligen reserviert sind.

Für den Schweizer Meister?
Dafür müssten wir uns im Uefa-Ranking hocharbeiten. Im Moment sind wir auf Platz 17, realistisch wäre es wohl, sich als Zwölfter einen direkten Platz zu sichern. Und das muss sicher unser mittelfristiges Ziel sein.

Sie wollen sich jetzt mit den Verbänden organisieren, weil auch Nati-Termine verschwinden könnten.
Ja, wir sind im Austausch mit unserem Verband. Der internationale Kalender wird letztendlich von der Fifa vorgegeben. Bei den Nationalmannschaftsterminen hat sie das letzte Wort.

Als Liga-Boss haben Sie Angst vor der Reaktion des TV-Marktes.
Respekt würde ich es nennen, ja. Wir haben aufgrund der Mehrsprachigkeit und der Grösse des Landes einen beschränkten Markt in der Schweiz. Wenn die Sender mehr Geld für Champions-League-Rechte ausgeben müssen, könnte weniger für die nationalen Ligen und den Cup bleiben. Schauen Sie: Meine Befürchtung ist, dass am Schluss fast alles im Sack der Top-Stars landet. Dass sie dann halt 30 statt 20 Millionen Franken verdienen. Nicht, dass ich es ihnen nicht gönnen mag, aber es ist enorm wichtig, dass die Solidaritäts­gelder erhöht werden, damit weiterhin qualitativ hochstehende Nachwuchsarbeit geleistet werden kann. Die Uefa muss für alle 55 Verbände da sein und nicht nur für die grossen Klubs.

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Champions League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
2
9
6
2
Stade Brestois 29
Stade Brestois 29
2
5
6
3
SL Benfica
SL Benfica
2
5
6
4
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
2
5
6
5
Liverpool FC
Liverpool FC
2
4
6
6
Aston Villa
Aston Villa
2
4
6
7
Juventus Turin
Juventus Turin
2
3
6
8
Manchester City
Manchester City
2
4
4
9
Inter Mailand
Inter Mailand
2
4
4
10
AC Sparta Prag
AC Sparta Prag
2
3
4
11
Atalanta BC
Atalanta BC
2
3
4
12
Sporting Lissabon
Sporting Lissabon
2
2
4
13
Arsenal FC
Arsenal FC
2
2
4
14
AS Monaco
AS Monaco
2
1
4
15
Bayern München
Bayern München
2
6
3
16
FC Barcelona
FC Barcelona
2
4
3
17
Real Madrid
Real Madrid
2
1
3
18
OSC Lille
OSC Lille
2
-1
3
18
Paris Saint-Germain
Paris Saint-Germain
2
-1
3
20
Celtic Glasgow
Celtic Glasgow
2
-2
3
21
FC Brügge
FC Brügge
2
-2
3
22
Feyenoord Rotterdam
Feyenoord Rotterdam
2
-3
3
23
Atlético Madrid
Atlético Madrid
2
-3
3
24
PSV Eindhoven
PSV Eindhoven
2
-2
1
24
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
2
-2
1
26
Bologna FC
Bologna FC
2
-2
1
27
FC Shakhtar Donetsk
FC Shakhtar Donetsk
2
-3
1
28
GNK Dinamo Zagreb
GNK Dinamo Zagreb
2
-7
1
29
RB Leipzig
RB Leipzig
2
-2
0
30
FC Girona
FC Girona
2
-2
0
31
SK Sturm Graz
SK Sturm Graz
2
-2
0
32
AC Mailand
AC Mailand
2
-3
0
33
FK Roter Stern Belgrad
FK Roter Stern Belgrad
2
-5
0
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FC Salzburg
FC Salzburg
2
-7
0
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SK Slovan Bratislava
SK Slovan Bratislava
2
-8
0
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BSC Young Boys
BSC Young Boys
2
-8
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