Nach schwierigem Sommer
Und plötzlich ist Lauper Teamleader bei YB

YB-Mittelfeldspieler Sandro Lauper hat einen schwierigen Sommer hinter sich – schon wieder. Doch in den entscheidenden Playoff-Spielen gegen Maccabi Haifa um die Champions League bereichert er bereits wieder das Mittelfeld des Schweizer Meisters.
Publiziert: 28.08.2023 um 16:56 Uhr
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Aktualisiert: 29.08.2023 um 13:29 Uhr
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Simon StrimerReporter & Redaktor Sport

Sonnenseite im Fussball bedeutet manchmal ein Auftritt bei regnerischen 14 Grad um 21 Uhr unter Flutlicht. YB-Mittelfeldspieler Sandro Lauper (26) freut sich auf das entscheidende Quali-Spiel des Schweizer Meisters gegen Maccabi Haifa aus Israel am Dienstagabend in Bern nach dem 0:0 im Hinspiel. Zu gut kennt er die Schattenseiten des Fussballs.

Einmal mehr hat Lauper die vergangenen Monate mit Aufbautraining verbracht. Am Tag vor dem entscheidenden Spiel um den Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse blickt der Konolfinger auf die schwierige Zeit zurück. Anfangs Juni hat er sich im Cupfinal wenige Augenblicke nach dem Anpfiff am Meniskus verletzt – am rechten Knie, an dem er bereits durch zwei Kreuzbandrisse leidgeprüft wurde. Unter Tränen erfolgte die Auswechslung. «Ich wusste dann, dass es wieder ein anderer Sommer wird und ich in den Ferien wiederum mehr arbeiten muss», erzählt er.

Wicky schätzt zwei Dinge besonders an Lauper

Lauper hat sich einmal mehr zurückgekämpft. Trotz Rückschlag, als sich in der Vorbereitung das Knie wieder meldete und er bremsen musste. Aber wenn er wieder fit ist, wie jetzt, wird er sofort gebraucht. Trainer Raphael Wicky (46) schwärmt von den Qualitäten des 26-Jährigen, der vor zwei Jahren für die Nati aufgeboten wurde, aber damals ohne Einsatz blieb: «Er hat Erfahrung und Persönlichkeit, ist in der Mannschaft sehr respektiert und, obwohl er kein Lautsprecher ist, ein sehr guter Kommunikator auf dem Platz.»

Endlich wieder im Scheinwerferlicht: Sandro Lauper ist zurück auf der grossen Bühne.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Wicky hält so viel von Lauper, dass er ihn beim schwierigen Hinspiel im tropischen Hexenkessel von Haifa vor einer Woche sogleich in die Startelf stellte, als Cheikh Niasse (23) wegen leichtem Fieber ausfiel. Davor hatte Lauper seit der Verletzung keine einzige Minute in der ersten Mannschaft bestritten, stand lediglich in zwei U21-Partien in der dritthöchsten Schweizer Spielklasse auf dem Platz. Und dann direkt der Kaltstart in der drückenden Hitze von Israel.

Niasse auch wieder einsatzbereit

Lauper überzeugte im defensiven Mittelfeld, verlor kaum einen Zweikampf und tat YB mit seiner Technik enorm gut. Sogleich schlüpfte er in die Leaderrolle. Am Dienstagabend wird es 20 Grad kühler (!) sein als beim Hinspiel in Israel. Das ist Lauper definitiv lieber, wie er sagt.

Neben Lauper kann Wicky auch wieder auf Niasse zurückgreifen. Der Senegalese, der ebenfalls auf der defensiven Position in der Raute spielt, macht die Trainings nach dem leichten Fieber wieder mit und ist voll einsatzbereit.

Unabhängig davon ist Lauper in den Plänen von Wicky ein wichtiges Puzzlestück. «Dafür muss er einfach fit sein», sagt der Walliser. Und das ist Lauper. Einmal mehr hat er sich auf die Sonnenseite des Fussballs zurückgekämpft.

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