Neue Champions League bringt mehr Kohle
Für YB gehts gegen Gala um viele Millionen

Der Gegner ist der bestmögliche. Und YB ist so schwach wie seit Jahren nicht mehr. Gegen Galatasaray Istanbul haben die Berner also rein gar nichts zu verlieren. Aber ganz viel zu gewinnen. Ruhm, Ehre – und sehr viel Geld. 42 Millionen Franken!
Publiziert: 21.08.2024 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 21.08.2024 um 10:41 Uhr
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Alain KunzReporter Fussball

Die News war eigentlich gut: YB ist für die Auslosung der Champions-League-Playoffs gesetzt. Doch das ist dann nicht gut, wenn einem ein Klub wie Galatasaray Istanbul zugelost wird. Zuletzt zweimal türkischer Meister. Eine kleine Weltauswahl. Marktwert: über 200 Millionen. Für das in der Meisterschaft sieglose YB wohl eine Nummer zu gross. Der sportliche Anreiz ist also riesig, eine ähnliche Sensation zu schaffen wie 2010, als YB das grosse Fenerbahce Istanbul eliminierte. Aber auch der Finanzielle. Denn mit der Königsklassen-Reform lockt so viel Geld wie nie. Es werden neu fast 2,5 statt wie bisher zwei Milliarden Franken ausgeschüttet.

Der finanzielle Anreiz

Die Antrittsprämie liegt neu bei 18,6 Millionen Euro und damit drei Millionen höher als bisher. Für einen Sieg in der Ligaphase gibts 2,1 Millionen, für ein Unentschieden 700'000. Neu gibts eine Rangprämie. Der Letztklassierte, also das Team auf Platz 36, erhält 275'000 Euro. Der Nächstplatzierte zweimal diesen Betrag. Der davor dreimal etc. Dazu gibts für die Vereine auf den Rängen eins bis acht zwei Millionen und auf den Rängen 9 bis 16 eine Million. Und eine Million für die Quali für die Playoffs. Rechnen wir bei YB mal nicht mit diesen beiden Varianten. Aber sicher mit der Wertprämie. Diese löst die bisherigen Einzelbeträge aus Marktpool und Klubkoeffizient ab. Diese Wertprämie ist allerdings eine Blackbox. Sicher ist: Es werden 853 Millionen Euro über sie ausgeschüttet. Die Topklubs dürfen mit 50 Millionen rechnen. YB mit vielleicht zehn. Dazu gibts ja neu acht statt sechs Spiele. Heisst also: viermal ausverkauftes Wankdorf. Das macht dann acht Millionen. Unter dem Strich sieht die Rechnung so aus:

  • 18,6 Millionen Antrittsprämie
  • 4,2 Millionen Punkteprämie (bei einem Sieg und drei Remis)
  • 3 Millionen Rangprämie (bei Rang 26)
  • 10 Millionen Wertprämie
  • 8 Millionen Matcheinnahmen

Macht also: 43,8 Millionen Euro. 41,7 Millionen Franken. In der Europa League würde YB auf etwa 17 Millionen kommen. Kein schlechtes Trostpflaster!

Auf in eine positive YB-Zukunft mit Cheftrainer Patrick Rahmen und Matteo Vanetta, dem letzten der drei Assistenten.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Kein Gala-Heimspiel

In solch schwierigen Situationen ist der Support mitunter entscheidend. Da wäre es lästig, wenn man zulassen würde, dass das eigene Stadion in türkische Hände fällt. Die Türken haben schon öfters demonstriert, dass sie Meister darin sind. Die Drähte liefen im YB-Sekretariat jedenfalls heiss, die Nachfrage der Türken nach Tickets war gross. Aber sie wurden enttäuscht. 1700 Tickets gingen an den Bosporus, jene fünf Prozent für die Gästefans. Der Rest wurde unter den YB-Mitgliedern verkauft. In einer ersten Phase an die Abonnierten. In einer zweiten Phase an weitere Mitglieder sowie nochmals an diejenigen mit einer Saisonkarte, die zwei weitere Tickets ergattern konnten. Was bedeutet: Es kam nie zu einem öffentlichen Verkauf. Ein Weiterverkauf war nur an Freunde und Bekannte zu regulären Preisen gestattet. Nicht aber das Anbieten auf Ticketbörsen und Auktions-Plattformen. Dort lagen die Startangebote bei 200 bis 250 Franken. Einzeltickets fand man ab 150. Auf Viagogo hingegen für sagenhafte 750 Franken! Das Wankdorf dürfte also nicht fallen.

Der sportliche Plan

Sandro Lauper sieht YB nach den letzten drei Spielen – in diesen blieb man ungeschlagen – auf einem guten Weg. «Die grossen Namen des Gegners gilts auszublenden. Wir hatten in der Vergangenheit in der Champions und Europa League andere grosse Namen immer wieder im Griff. Wir wollen Galatasaray überraschen, hoch attackieren und das Spiel in die Hand nehmen.» Richtig so. Den Mutigen gehört die Welt. So sagt Lauper auch folgerichtig, dass man den Heimvorteil auf dem Kunstrasen ausnützen wolle und mit einem Unentschieden nicht zufrieden wäre.

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Champions League 24/25
Mannschaft
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Bayern München
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Celtic Glasgow
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3
Aston Villa
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3
3
3
Borussia Dortmund
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3
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AC Sparta Prag
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1
3
3
6
Liverpool FC
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1
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3
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Juventus Turin
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3
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Real Madrid
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Sporting Lissabon
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Paris Saint-Germain
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Bologna FC
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FC Shakhtar Donetsk
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Inter Mailand
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Manchester City
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Arsenal FC
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AS Monaco
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Atalanta BC
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Atlético Madrid
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Bayer Leverkusen
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FC Barcelona
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Feyenoord Rotterdam
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FK Roter Stern Belgrad
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RB Leipzig
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PSV Eindhoven
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VfB Stuttgart
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AC Mailand
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OSC Lille
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FC Brügge
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FC Salzburg
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BSC Young Boys
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SK Slovan Bratislava
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GNK Dinamo Zagreb
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