Ist das wirklich ein Penalty für PSG?
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Aufreger in der 98. Minute:Ist das wirklich ein Penalty für PSG?

«Newcastle wurde beraubt»
Fussball-Welt tobt wegen «armseligem» PSG-Penalty

Paris Saint-Germain kann noch aus eigener Kraft in den Champions-League-Achtelfinal vorstossen. Möglich macht es ein Handelfmeter gegen Newcastle kurz vor Schluss, der für ordentlich Kritik sorgt.
Publiziert: 29.11.2023 um 10:33 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2023 um 11:04 Uhr

Es läuft die 98. Minute, als Kylian Mbappé (24) vom Elfmeterpunkt trifft und so PSG einen Punkt gegen Newcastle sichert (1:1). Doch soweit hätte es nie kommen dürfen, darüber sind sich Experten einig.

Was war los? Ousmane Dembélé (26) will den Ball im Strafraum weiterspielen, trifft aber nur die Brust von Newcastle-Verteidiger Tino Livramento (21). Von dort prallt der Ball an den etwa 20 Zentimeter entfernten Ellbogen des Engländers. Der polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak (42), der 2022 den WM-Final geleitet hat, wird zum VAR-Bildschirm beordert und zeigt danach auf den Punkt.

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«Dieser Penalty war gegen sämtliche Uefa-Richtlinien.»
Mark Clattenburg (48), ehemaliger Spitzen-Schiedsrichter
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«Newcastle hat jedes Recht, sich beraubt zu fühlen», sagt der frühere Spitzenschiri Mark Clattenburg (48) in einem Gastbeitrag bei der «Daily Mail». Livramento habe seinen Körper nicht entscheidend vergrössert, sein Arm habe eine natürliche Bewegung gemacht. «Dieser Penalty war gegen sämtliche Uefa-Richtlinien und Newcastle hat den Preis dafür bezahlt.»

Tino Livramento (r.) bekommt den Ball im eigenen Strafraum an den linken Ellbogen, nachdem er zuvor an seine Brust gegangen war.
Foto: Getty Images
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So lautet die aktuelle Auslegung der Handspielregel

Das International Football Association Board (IFAB) berät und beschliesst Regeländerungen im internationalen Fussball. Dieses stellte auch die aktuell geltende Handspielregel für die Saison 2023/24 auf.

Ein Handspiel liegt grundsätzlich vor, wenn ein Spieler den Ball «absichtlich» berührt oder während der (unabsichtlichen) Berührung «seinen Körper aufgrund der Hand-/Armhaltung unnatürlich vergrössert».

Wie wird eine unnatürliche Vergrösserung der Arm- und/oder Körperhaltung definiert? «Sie liegt vor, wenn die Hand-/Armhaltung weder die Folge einer Körperbewegung des Spielers in der jeweiligen Situation ist, noch mit dieser Körperbewegung gerechtfertigt werden kann. Mit einer solchen Hand-/Armhaltung geht der Spieler das Risiko ein, dass der Ball an seine Hand/seinen Arm springt und er dafür bestraft wird.»

Das International Football Association Board (IFAB) berät und beschliesst Regeländerungen im internationalen Fussball. Dieses stellte auch die aktuell geltende Handspielregel für die Saison 2023/24 auf.

Ein Handspiel liegt grundsätzlich vor, wenn ein Spieler den Ball «absichtlich» berührt oder während der (unabsichtlichen) Berührung «seinen Körper aufgrund der Hand-/Armhaltung unnatürlich vergrössert».

Wie wird eine unnatürliche Vergrösserung der Arm- und/oder Körperhaltung definiert? «Sie liegt vor, wenn die Hand-/Armhaltung weder die Folge einer Körperbewegung des Spielers in der jeweiligen Situation ist, noch mit dieser Körperbewegung gerechtfertigt werden kann. Mit einer solchen Hand-/Armhaltung geht der Spieler das Risiko ein, dass der Ball an seine Hand/seinen Arm springt und er dafür bestraft wird.»

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Pech für Newcastle: Noch im Frühling wurde über eine Regeländerung des Handspiels diskutiert, dass ein solches nicht mehr strafbar sein soll, wenn der Ball vom eigenen Körper an die Hand oder den Arm prallt. Der Vorschlag einer unabhängigen Beratergruppe der Uefa blieb vom europäischen Fussballverband allerdings unbeachtet.

Entscheid hat Folgen für VAR-Schiri

Der englische Ex-Nationalspieler Jermaine Jenas (40), der als TV-Experte für TNT Sports arbeitet, beurteilt die Szene in Paris als eine der «skandalösesten Entscheidungen seit langem». Und wie sieht es Eddie Howe, Trainer der Magpies? «Es ist eine armselige Entscheidung.» Der 46-Jährige bemängelt, dass Marciniak sich von den PSG-Spielern erweichen liess. «Es ist extrem frustrierend, so kurz vor Schluss.»

Konsequenzen gibts für VAR-Schiedsrichter Tomasz Kwiatkowski (45): Der Pole wäre eigentlich am Mittwoch beim Duell zwischen Real Sociedad und Salzburg erneut im Kontrollraum gesessen, gemäss Sky wurde ihm das Spiel nun aber entzogen.

Hummels stichelt gegen Mbappé-Penalty

Gehen wir ins 640 Kilometer entfernte Mailand. Dort hat Borussia Dortmund gerade die AC Milan 3:1 bezwungen und sich das Achtelfinal-Ticket gesichert. Mit einem Sieg von Newcastle wäre der BVB ausserdem bereits als Gruppensieger festgestanden.

Dementsprechend erfreut kommt Verteidiger Mats Hummels zum Interview mit Amazon Prime und erfährt dort vom Pariser Penalty-Glück in letzter Sekunde. «War er diesmal aber berechtigt?», fragt der 34-Jährige zynisch. Damit spielt er auf den Handelfmeter an, den PSG im ersten Gruppenspiel gegen den BVB zugesprochen bekommen und damals schon für Unverständnis gesorgt hatte.

Jetzt gibt wieder einen Entscheid pro PSG zu reden. Für Matthias Sammer (56), externer Berater beim BVB, ebenso unverständlich: «Es weihnachtet sehr in Paris. Das ist unglaublich.» (che)

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