YB-Gegner Roter Stern Belgrad mittendrin
Der serbische Fussball versinkt mal wieder im Chaos

Der serbische Fussball – und speziell Roter Stern Belgrad – versinkt mal wieder im Chaos. Doch das muss kein Vorteil sein für YB. Als Angestellter des Klubs ist man sich das gewohnt. Es ist Alltag.
Publiziert: 28.11.2023 um 08:56 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2023 um 09:46 Uhr
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Alain KunzReporter Fussball

Wie lange ist der israelische Trainer Barak Bakhar noch im Amt bei Roter Stern? Diese Frage beschäftigt Serbiens Fussball, spätestens seitdem der Rückstand auf Erzfeind Partizan Belgrad in der Liga auf sechs Punkte angewachsen war. Ein nicht tolerierbares No-Go. Auch wenn Roter Stern den Rückstand nach der letzten Runde auf drei halbieren konnte, hat sich die Situation des israelischen Trainers nicht wesentlich verbessert.

Wie YB haben die Belgrader Platz drei zum Ziel ausgegeben. Und wenn sie nun in Bern verlieren, ist dieses Ziel verpasst.

Bakhar leitet Trainings von der Tribüne herab

Der Vorstand hat sich zuletzt hinter den Mann gestellt, der während der Länderspielpause bei seiner Familie in Israel war. Anders als Fans und Ultras, die Anfang Monat nach einem Remis in der Meisterschaft kurzerhand Trainer und Team quasi in Geiselhaft genommen und ihnen klargemacht hatten, dass die Resultate inakzeptabel seien.

Die Söhne von Roter-Stern-CEO Zvezdan Terzic sitzen im Gefängnis, weil die einen Spielerberater verprügelt haben.
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Ein grosser Kritikpunkt ist, dass Bakhar bei den Trainings oft nicht auf dem Feld sei, sondern sich die Einheiten von oben herab ansehe. «Das kann nicht sein», sagt Ognjen Vranjes, ehemaliger Roter-Stern-Starspieler. «So hat man keine Beziehung zu seinen Spielern. Und das ist der Anfang vom Ende. Die Beziehung muss dreihundertprozentig sein!»

Der Präsident ist Roter-Stern-Fan Nummer eins

Unzufriedenheit hin oder her – Roter Stern kann wie gehabt auf seinen wichtigsten Unterstützer zählen: Serbiens Präsident Aleksandar Vucic. Er sorgt brav dafür, dass der Klub finanziell kein Fiasko erlebt, wie das aufgrund des Transfergebarens eigentlich der Fall sein müsste. So holt man mit dem Koreaner Hwang einen abgehalfterten Starspieler für 5,5 Millionen Euro von Olympiakos Piräus, anstatt auf die eigenen Jungen zu setzen. Ein Problem des serbischen Fussballs ist, dass Talente oft schon mit 18 Jahren verscherbelt werden, weil überall eklatante Finanzlöcher klaffen. So können sie gestopft werden – bis das nächste Loch aufgeht.

Zurück zu Vucic: Der lässt den staatlich kontrollierten Telekommunikationsriesen Telekom Srbija Roter Stern alimentieren. Aber nicht nur das, auch den serbischen Fussball insgesamt lässt er an Staatsgeldern teilhaben. So hat er geschaut, dass das Staatsfernsehen RTS die Rechte für die Super Liga erhält, indem er vorab gleich mal 200 Millionen Euro sofort bezahlen liess, anstatt den Betrag zunächst wie üblich mit einer Bankgarantie abzusichern. Mit dieser Vorgehensweise warf er die (namhaften) Mitbieter gleich aus dem Rennen.

Söhne von CEO Terzic landen im Knast

Und last but not least ist da noch Zvezdan Terzic, skandalumwitterter CEO von Roter Stern, der einst wegen Veruntreuung sieben Monate im Gefängnis sass. Dessen zwei Söhne landeten nun ihrerseits im Knast, weil sie den Berater von Nationalspieler Sergej Milinkovic-Savic (spielt neu für Neymar-Klub Al-Hilal) mit einer Waffe zusammengeschlagen haben. Terzic soll dem Berater angeboten haben, ihn zu schützen – für 200'000 Franken. Als Antwort kriegte er eine Ohrfeige. Die Rache übten dann die Söhne …

Serbien, Belgrad, Roter Stern. Wildwest pur. Nach wie vor.

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