Ex-Star mit Spionageverdacht
FC Luzern ist zurück am Ort der Blamage

Dritte Runde der Conference-League-Quali: Gegner des FC Luzern ist Hibernian Edinburgh. Im Land, wo sich die Innerschweizer vor neun Jahren blamiert haben. Ein Akteur von damals erinnert sich.
Publiziert: 10.08.2023 um 11:01 Uhr
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Sebastian WendelReporter Fussball

St. Johnstone? Der Begriff weckt bei Jérôme Thiesson (36) gemischte Gefühle: «Das Stadionerlebnis war überragend, für solche Spiele wird man Fussballer. Aber bei allem Respekt: Gegen diesen Gegner durften wir nicht ausscheiden. Die harte Kritik war berechtigt.»

Im Sommer 2014 muss der FC Luzern in der 2. Runde der Europa-League-Quali gegen die schottischen Nobodys vom FC St. Johnstone ran. Nach einem schwachen 1:1 im Hinspiel scheiden die Innerschweizer auf der Insel aus, weil Marco Schneuwly im Penaltyschiessen als Einziger von zehn Schützen vergibt. Nach dem Out gegen den Tabellensechsten der Nummer 23 der Uefa-Rangliste waren die Reaktionen entsprechend: «Blamage» stand in den Schlagzeilen – und Blick meinte: «Arme FCL-Fans!»

Über 500 reisten damals in die Stadt Perth nördlich von Edinburgh. In der Hoffnung, das 1:1 aus dem Hinspiel ins Weiterkommen zu verwandeln. Erfolglos. Thiesson, der heute als Fussballkoordinator in der Sport-Academy in Zürich Talente betreut, meint rückblickend: «Wir habens im Hinspiel vergeben. Trotz schwacher Leistung hatten wir viele Chancen und vergaben sie. Dadurch erst waren die schottischen Fans im Rückspiel so heiss.»

Rund 500 FCL-Fans reisten vor neun Jahren nach Schottland – und ernüchtert wieder zurück in die Schweiz.
Foto: freshfocus
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Spionageverdacht im Abschlusstraining des FC Luzern

Neben der Atmosphäre ist Thiesson vom Rückspiel vor allem eines in Erinnerung geblieben: «Der schottische Goalie sprang bei jedem Penalty in die richtige Ecke. Und als er einmal eigentlich falsch lag, wählte unser Schütze seine ungewohnte Seite. Ich bin bis heute sicher: Von St. Johnstone hat jemand heimlich unser Penalty-Training am Abend vor dem Spiel beobachtet.»

Neun Jahre später ist der FC Luzern zurück in Schottland. Gegner dieses Mal in der dritten Runde der Conference-League-Quali: Hibernian. Stärker einzuschätzen als damals St. Johnstone, aber das gilt auch für Luzern. «Eine gute Basis fürs Rückspiel schaffen, das Duell wird dann in Luzern entschieden», sagt Thiesson voraus. Ihm gefällt jedenfalls, wie sein Ex-Klub auftritt. «Wie Mannschaft und Trainer trotz der Unruhen liefern, ist beeindruckend. Die Verantwortlichen ziehen ihre Strategie voll durch, wie im Fall Jashari, als sie dem Werben aus Basel standhielten – ob richtig oder falsch, will ich gar nicht bewerten. Aber grundsätzlich finde ich das sackstark.»

FCL-Coach Frick wütet nach Abpfiff
3:53
St. Gallen – Luzern 2:1:FCL-Coach Frick wütet nach Abpfiff
Conference League 24/25
Mannschaft
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1
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
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0
1
AC Florenz
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1
Apoel Nicosia
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Cercle Brügge
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0
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1
Chelsea FC
Chelsea FC
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0
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Dinamo Minsk
Dinamo Minsk
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0
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1
Djurgardens IF
Djurgardens IF
0
0
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1
FC Astana
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0
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1
FC Kopenhagen
FC Kopenhagen
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FC Lugano
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0
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FC Noah
FC Noah
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0
1
FC St. Gallen
FC St. Gallen
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FK Borac Banja Luka
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1
FK Jungbunzlau
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1
FK Tsc Backa Topola
FK Tsc Backa Topola
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Heart of Midlothian FC
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0
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1
HJK Helsinki
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Istanbul Basaksehir FK
Istanbul Basaksehir FK
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Jagiellonia Bialystok
Jagiellonia Bialystok
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KAA Gent
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Larne FC
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LASK Linz
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Legia Warschau
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0
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Molde FK
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NK Celje
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NK Olimpija Ljubljana
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AC Omonia Nicosia
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Pafos FC
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Panathinaikos Athen
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Petrocub Hincesti
Petrocub Hincesti
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Real Betis Balompie
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Shamrock Rovers
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SK Rapid Wien
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The New Saints FC
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Vikingur Reykjavik
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Vitoria Guimaraes
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