Schöne Geste des FC Sion
Applaus für die Amateure!

Cupsieger Sion zollt dem Erstligisten aus Brunnen nach dem 2:0-Sieg Respekt.
Publiziert: 16.08.2015 um 19:35 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 05:55 Uhr
Von Alain Kunz

Wo ist CC? Der Präsident, der sonst kein Spiel seiner Mannschaft verpasst. Der locker mit seinem Privatjet von Sion ins nahe Buochs hätte fliegen können. Grosses Rätselraten. Nicht mal Sion-Direktor Marco Degennaro weiss, wo CC steckt.

So kommt es nicht zum dritten Rendezvous zwischen ihm und Fässler. Der heutige Brunnen-Coach war 1982 Spielertrainer, als sein FC Ibach im Kampf um den Titel des Schweizer Amateurmeisters (1. Liga) Monthey mit 1:0 schlug. Dank eines Bockes von Monthey-Goalie CC ... So lernte CC den heutigen Konkurrenten auf der Bank des FCB kennen.

Die Revanche aus der Ferne gelingt dem Architekten aus Martigny. Allerdings ist es ein Kampf mit ungleich langen Spiessen. Fünf Ligen und rund 20 Millionen Franken liegen zwischen dem Profiklub und dem regionalen Zweitligisten. Und dennoch braucht der Cupsieger die ganze Grosszügigkeit des Innerschweizer Gastgebers, um den Torbann zu brechen.

In Form eines Slapstick-Tores, als Ostojic seinem Mitspieler Merdovic den Ball bei einem Abwehrversuch an die Wade knallt, von wo er ins Tor kullert. «Die haben ja auch ein Tor geschossen», stellt ein gutgelaunter Vero Salatic nach Erledigung des Pflichtjobs fest. Nach dem Spiel stehen Vero und Co. Spalier, applaudieren den Amateuren aus Brunnen.

Und Brunnen-Coach Fidé Fässler fügt an: «Da war ein Haufen Eifer dahinter, manchmal waren wir halt ein bisschen wirr.»

Kurz zuvor hatte Vero mit seinem Vater geschwatzt. Papa Salatic, Wohnort Zug, arbeitet in Brunnen. «Dennoch hielt er uns die Daumen», hält Vero fest. Aber ebenso, dass der Herr Papa nicht zufrieden war mit der Leistung der Profis. «Durchzogen haben wir gespielt», so Vero.

Zufrieden war hingegen Fässler. «Ich könnte nun sagen, der FCZ hat 1:3 verloren gegen sie. Wir nur 0:2. Also sind wir auf höherem Niveau», schmunzelt der eisenharte Ibächler Fussball-Lehrer. «Dass Sion-Coach Didier Tholot Zverotic und Pa Modou in der Schlussphase einwechselte, also zwei Defensivleute, zeigte mir, dass wir uns den Respekt von Sion erspielen konnten.

Die Walliser hatten keinen Spielzug drin, bei dem man sagen musste: Wir sind ausgespielt, jetzt muss er rein!» Und Tholot hatte ja auch mit einer Ausnahme sein gesamtes Kader mitgenommen. Einzig Carlitos durfte sich das Spiel zu Hause als Couch-Potato anschauen. In Sion wird nichts dem Zufall überlassen, wenn es um den Cup geht.

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