SFV-Generalsekretär Robert Breiter bleibt optimistisch
Ist der Schweizer Cup noch zu retten?

Am Freitag entscheidet der Bundesrat über die nächsten Lockerungsschritte. Für den Amateurfussball siehts auch bei einem Ja zappenduster aus. Der Schweizercup ist deshalb in höchster Gefahr!
Publiziert: 17.03.2021 um 14:46 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2021 um 19:09 Uhr
  • Die Amateurfussball-Meisterschaft ist am Ende
  • Der Schweizercup ist höchst gefährdet
  • Nur Ausnahmebewilligungen können ihn noch retten
  • Amateurteams werden nicht rausgeschmissen
Alain Kunz

Die Promotion League kann bald wieder mit der Meisterschaft loslegen, da sie als semiprofessionelle Liga eingestuft wurde. Alle übrigen Ligen nicht. Was für diese bedeutet: Keine Wettkämpfe. Keine brauchbaren Trainings. Und das wird sich auch mit dem nächsten Lockerungsschritt nicht ändern!

Denn wenn der Bundesrat am Freitag Ja sagt, sieht die neue Ausgangslage ab 22. März folgendermassen aus: Sportarten mit Körperkontakt sind in Innenräumen weiterhin nicht erlaubt, im Aussenbereich nur, wenn eine Maske getragen wird. Wettkämpfe in allen Sportarten bleiben verboten. «Das würde bedeuten, dass im Amateurbereich von der 1. bis zur 5. Liga vorläufig nach wie vor ohne Körperkontakt in Gruppen von 15 Personen trainiert werden kann. Für kleine Matches untereinander müssten dann die Masken getragen werden», erläutert SFV-Generalsekretär Robert Breiter.

Mätschli nur mit Maske - absurd!

Maskentragen bei einem Mätschli? Welch weltfremde Regelung, die aufzeigt, wie absurd gewisse Covid-Bestimmungen sind. Das weiss auch der Verband. Aber offen sagen darf man das natürlich nicht, denn der SFV ist in regelmässigem Kontakt mit den zuständigen Bundesämtern. Betreibt unablässig Lobbyarbeit. Breiter: «So hatten wir kürzlich ein konstruktives Gespräch mit Bundesrätin Viola Amherd.» Sie habe erklärt, dass es auch ihr Wunsch sei, Fussballspiele wieder zuzulassen. «Aber letztlich hängt die vollständige Wiederaufnahme des Amateurfussballs von der epidemiologischen Lage im Land ab», so Breiter.

Gibts einen Cup-Pokal in dieser Saison? Der Wettbewerb steht auf der Kippe.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Keine guten News im Hinblick auf die Amateurmeisterschaften. Denn bei diesem Fahrplan würde das wohl bedeuten, dass Wettkämpfe erst bei einem weiteren Lockerungsschritt frühestens Mitte April möglich wären. Bei vorgängig zwei Wochen Training wäre die Meisterschafts-Wiederaufnahme Anfang Mai möglich. Die Saison könnte nicht zu Ende gespielt werden, sondern nur die Vorrunde. Und danach Entscheidungsspiele. Breiter will im Detail nicht darauf eingehen, sagt bloss: «Die Klubs sind eingeladen, bereit zu sein, um nach einem positiven Entscheid des Bundesrates bald loslegen zu können.»

Kaum noch freie Termine wegen EM

Und der Cup? Er ist aus zeitlichen Gründen das grosse Sorgenkind. Denn Ende Mai muss der Zauber wegen der EM vorbei sein. Es bleiben noch vier Achtelfinals zu spielen. Drei davon mit Amateurteams. Solothurn, Vevey United und Monthey könnten diese folglich erst Anfang Mai spielen. Dann wäre der einzig mögliche Fahrplan:

  • Achtelfinals 4. bis 6. Mai
  • Viertelfinals 18. Mai (allerdings sind am 16. und 21. Mai die letzten Super-League-Runden)
  • Halbfinals (statt Final) am 24. Mai
  • Final am 30. Mai.

Das erscheint reichlich unrealistisch! Breiter: «Wir arbeiten daran, Ausnahmebewilligungen für die Unterklassigen zu erhalten. Dazu laufen Gespräche mit den betroffenen Kantonen. Wir gewährleisten die Einhaltung der bestehenden Schutzkonzepte und hoffen, dass die Kantone uns im Sinne des Cups entgegenkommen.»

Amateurteams werden nicht rausgeschmissen

Der Generalsekretär weiss: Ohne diese Ausnahmebewilligungen kann der Cup beerdigt werden. Auch wenn er dieses Szenario ausschliesst: «Wir gehen davon aus, dass wir den Cup zu Ende spielen werden.» Das gerüchteweise aufgekommene Szenario, die drei Amateurteams freundlich, aber bestimmt aus dem Wettbewerb zu komplimentieren, dementiert Breiter heftig. Immerhin.

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