Therapiestunde für Dejan Sorgic beim Cup in Buochs
FCL-Captain will sich Frust von der Seele schiessen!

Captain ratlos! Dejan Sorgic trifft das Tor nicht mehr. Und steht damit stellvertretend für die «Krise» beim FC Luzern.
Publiziert: 18.09.2021 um 12:23 Uhr

Für einmal ist YB nicht das Vorbild. Die Berner stolpern 2014 im Cup in Buochs, scheiden mit einem peinlichen 0:1 aus. Eine der schmerzlichsten Niederlagen in der Karriere des damaligen YB-Trainers Uli Forte und eine der grössten Sensationen im Schweizer Cup. Buochs spielt damals in der 2. Liga interregional.

Jetzt kommt nicht YB, jetzt kommt der grosse Bruder aus Luzern zum Cup-Kracher nach Nidwalden. Mittlerweile spielen die Buochser in der 1. Liga. Sind aber mit vier Nullnummern in Serie noch schlechter in die Meisterschaft gestartet als der derzeit darbende FCL. Die Luzerner hoffen, sich in Buochs den Frust von der Seele zu schiessen.

Die Fans der Luzerner werden mit dem Schiff anreisen. Die Mannschaft wird die 18 Kilometer von der Swissporarena nach Buochs nicht auf dem Seeweg bestreiten. Vielleicht ist das besser so. Denn das schlingernde und derzeit etwas orientierungslose FCL-Schiff würde wohl auch auf dieser Fahrt vom Weg abkommen.

Dejan Sorgic über seine Torflaute: «Als Stürmer gibt es halt solche Phasen.»
Foto: keystone-sda.ch
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Aufs leere Tor schiessen

Vor allem mit dem Captain Dejan Sorgic. Der Mann, der vor drei Tagen seinen 32. Geburtstag gefeiert hat, ist eigentlich einer der zuverlässigsten Goalgetter der Super League. Trifft aber in dieser Saison das Tor nicht mehr. 15, 15, 13. Da sind die Tore, die Sorgic in den letzten drei Jahren in der Super League bei Thun und Luzern erzielt hat. Jetzt ist er seit neun Pflichtspielen torlos.

Belastet ihn die neue Captainbinde? Hat er eine mentale Blockade? Fehlt ihm Vorbereiter und Kreativkopf Louis Schaub? «Es ist eine wohl eine Mischung von all diesen Faktoren. Aber ich darf mir nicht zu viele Gedanken machen. Als Stürmer gibt es halt solche Phasen», sagt Sorgic, der auch mit einem Mentalcoach arbeitet.

Er leidet darunter, dass die Offensivtaktik von Trainer Fabio Celestini derzeit nicht greift. Und er bei den wenigen Chancen plötzlich ins Grübeln gerät. «Ich hatte schon mal eine solche Phase in Thun. Man darf einfach nicht zu viel Nachdenken», sagt Sorgic. Was gibt es sonst noch für Rezepte? «Ich habe in den letzten Tagen sehr viel aufs Tor geschossen. Manchmal auch auf aufs leere Tor. Es tut schon gut, wenn man im Training mal wieder das Netz zappeln sieht.»

Taktik ändern? Nie!

Sorgic hofft, dass sich gegen das unterklassige Buochs der Knoten löst. Das hofft auch Trainer Fabio Celestini, der sagt: «Wir sind individuell besser als letzte Saison. Aber wir haben uns als Mannschaft nach einer tollen Vorbereitung verloren. Wir brauchen einfach ein Erfolgserlebnis. Irgendwie haben wir im Moment Angst, zu verlieren. Aber auch Angst, zu gewinnen.»

Muss Celestini seine Spielphilosophie überdenken? «Nie! Ich bin der Chef und kann doch nicht plötzlich an meiner Spielidee, die ich seit Monaten predige, zweifeln. Ich habe damit in den letzten fünf Jahren überall Erfolg gehabt. Soll ich jetzt auf einmal hohe Bälle spielen lassen? Niemals!»

Tritt seine Mannschaft mit derselben Leidenschaft auf, mit der Celestini seine Idee vom Fussball verteidigt, dann kann in Buochs nichts schiefgehen. Dann löst sich vielleicht der Knoten beim FCL. Und seinem Captain Dejan Sorgic.

Das waren noch Zeiten

Das Duell zwischen dem Erstligisten Buochs und dem FC Luzern ist ein Spiel David gegen Goliath. Es gab Zeiten, da war das ganz anders. Da begegneten sich die Klubs auf Augenhöhe. 1972 ist der SC Buochs mit Trainer Paul Wolfisberg in die Challenge League aufgestiegen. Und hat dort zweimal ein Derby gegen den FC Luzern gespielt. In Luzern hat man vor 9200 Zuschauern mit 2:4 verloren, beim Heimspiel gab es vor 5000 Zuschauern eine 0:1-Niederlage. Die Stärkeverhältnisse haben sich seither massiv verschoben. Dennoch hofft man in Buochs auf eine Sensation. Rund 3000 Zuschauer werden beim Cup-Derby erwartet. (fbi)

Das Duell zwischen dem Erstligisten Buochs und dem FC Luzern ist ein Spiel David gegen Goliath. Es gab Zeiten, da war das ganz anders. Da begegneten sich die Klubs auf Augenhöhe. 1972 ist der SC Buochs mit Trainer Paul Wolfisberg in die Challenge League aufgestiegen. Und hat dort zweimal ein Derby gegen den FC Luzern gespielt. In Luzern hat man vor 9200 Zuschauern mit 2:4 verloren, beim Heimspiel gab es vor 5000 Zuschauern eine 0:1-Niederlage. Die Stärkeverhältnisse haben sich seither massiv verschoben. Dennoch hofft man in Buochs auf eine Sensation. Rund 3000 Zuschauer werden beim Cup-Derby erwartet. (fbi)

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