Nach dem lamentablen Ausscheiden gegen Schweden und dem kommunikativen Supergau während und nach der WM in Russland wird klar, dass es rund um die Nationalmannschaft so nicht weitergehen kann. Für den Verband ist die Aufregung zwar «schwer nachvollziehbar». Aber der Druck wird zu gross. Man handelt.
Rückblickend erscheint aber alles, was bisher aufgegleist wurde, als Beruhigungspille für die Öffentlichkeit. Der Wille zum Aufbruch und zur Reform fehlt. Verbandspräsident Peter Gilliéron wird durch den 69-jährigen Amateurvertreter Dominique Blanc ersetzt.
Und die Beratungsfirma von Bernhard Heusler und Georg Heitz kommt in ihrer Analyse zum Schluss, dass es einen vollamtlichen Nati-Manager braucht. Und sondiert gleich den Markt.
Peter Knäbel, Alain Sutter, Martin Andermatt und Pierluigi Tami stehen jetzt zur Auswahl. Bei allem Respekt: Ein vierblättriges Kleeblatt ist das nicht. Mit der Zunge schnalzt niemand.
Wo ist das frische dynamische Gesicht, wo ist der Macher mit dem grossen Beziehungsnetz und der nötigen Wasserverdrängung. Wo ist der Mann mit Durchsetzungsvermögen aber auch diplomatischem Geschick?
Er ist nicht in Sicht. Seit Wunschkandidat Christoph Spycher abgesagt und selbst einer wie Thun-Sportchef Andres Gerber kein Interesse signalisiert hat, stehen jetzt halt noch die üblichen Verdächtigen auf der Liste.
Ein neuer alter Verbandspräsident und statt einem Nati-Delegierten einen vollamtlichen Natimanager mit überschaubarer Ausstrahlung. Das ist das einzige was geblieben ist, von der einst erhoffen revolutionären Aufbruchstimmung.
Der Berg hat eine Maus geboren.