Am 16. April 1995 ist der Basler Ex-Internationale Joseph «Seppe» Hügi 65-jährig gestorben. Sein zweiter Übername «Goldfiessli» ist auf dem weissen Grabstein eingraviert.
Seppe Hügi hat bis letzten Sonntag einen Rekord gehalten: 6 Tore für die Schweiz bei grossen Turnieren. Alle sechs schoss Hügi bei der WM 1954 im eigenen Land. Bei der Hitzeschlacht gegen Österreich gelangen ihm gleich drei Treffer, trotzdem verlor die Schweiz 5:7.
Seit Sonntag ist der Rekord von «Goldfiessli» Hügi Geschichte: Ein anderer Basler hat ihn abgelöst – Xherdan Shaqiri hat beim 3:1 im letzten Gruppenspiel gegen die Türkei seine Tore 6 und 7 an grossen Turnieren erzielt. Der Rekord gehört ab sofort «Shaq Attack»!
Shaqiri schoss an der WM 2014 in Brasilien beim 3:0 gegen Honduras einen Hattrick. An der WM 2018 erzielte der Kraftwürfel den 2:1-Siegtreffer gegen Serbien.
An der EM 2016 wurde er für sein Tor mittels Seitfallzieher im Achtelfinal gegen Polen (1:1, out nach Penaltyschiessen) als «Man of the Match» ausgezeichnet. Auch letzten Sonntag strahlt «Shaq» mit einem Pokal in der Hand: Die Uefa wählt den zweifachen Torschützen wieder zum «Man of the Match».
WM 2014, EM 2016, WM 2018 und jetzt die EM 2020: Tore an den vier letzten grossen Turnieren – das schaffen ausser «Shaq» bisher nur noch Cristiano Ronaldo, Belgiens Romelu Lukaku oder der Kroate Ivan Perisic.
Einen Rekord für die Ewigkeit hat das «Goldfiessli» aber weiterhin: Bei einem 6:2-Sieg gegen Frankreich skorte Hügi im Oktober 1960 gleich 5-mal!
