Abwehrchef Stones trifft auf Klubkollege Akanji
«Brillant!» England-Star Stones adelt Schweizer Nati

John Stones ist der unbestrittene Abwehrchef der Three Lions. Obwohl er die schlechteste Saison seines Lebens für Manchester City hingelegt hat. Und die Engländer haben ein weiteres Problem.
Publiziert: 05.07.2024 um 09:17 Uhr
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Aktualisiert: 06.07.2024 um 14:18 Uhr
Alain Kunz, Blankenhain

Der Abwehrchef heisst John Stones (28). Egal, wie gut der gerade im Klub ist. Der daneben hiess während vieler Jahre Harry Maguire (31), Innenverteidiger von Manchester United. Nicht aber an dieser EM. Trainer Gareth Southgate hat auf Maguire verzichtet, worauf dieser sagte, er sei wegen der Nichtnomination am Boden zerstört. Klar, Maguire war zu Beginn des England-Castings nicht ganz fit. Doch er wäre es mittlerweile längst gewesen.

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Spätberufener Rookie muss neben Stones ran

Es rächt sich nun, dass Southgate auf Maguire verzichtet hat. Denn weil Marc Guéhi gesperrt ist, muss Ezri Konsa (26) ran, ein spätberufener Rookie, der sein erstes Länderspiel dieses Jahr gemacht hat. Und nun muss der Mann von Aston Villa in einem EM-Viertelfinal ran. Ein grosses Problem für viele Beobachter. Kein Problem für Stones. «Erstens kennen wir weder Aufstellung noch Taktik. Zweitens ist jeder, der von Beginn weg spielen wird, absolut geeignet und bereit. Wie auch immer er heisst.»

Ist es aber auch Stones, der unumstrittene Chef unter Southgate, der zu seinem 77. Länderspiel kommen wird? Was man vom 30-jährigen Routinier bislang gesehen hat, waren drei ordentliche Gruppenspiele und fürchterliche erste 45 Minuten gegen die Slowakei. Dennoch bleibt er unter Southgate unbestritten. Auch wenn er seine bisher schlechteste von acht Saisons bei Manchester City gemacht hat. Gut, er fehlte die ersten Saisonspiele verletzt und schlug sich die ganze Spielzeit mit mühsamen Bobochen herum. Was dazu führte, dass er von den letzten zehn Saisonspielen siebenmal im Kader stand, ohne eingesetzt zu werden, und nur 111 Minuten spielte.

John Stones mit dick einbandagiertem rechten Bein im Donnerstagstraining der Three Lions. «Alles okay, kein Problem für Samstag», sagt er dazu.
Foto: Getty Images
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Akanji hat zweieinhalbmal mehr gespielt als Stones

Total kommt er 2023/24 auf rund 1000 Premier-League-Minuten. Manuel Akanji, sein Klubkollege und Innenverteidiger-Partner, auf über 2500 Minuten! Zahlen, die Bände sprechen. 

Doch Stones lässt sich an der Medienkonferenz am Donnerstag nichts anmerken. Die wird traditionell mit drei Dartschüssen eines Journalisten und des Spielers eröffnet. Stones setzt die Bestmarke für die Spieler mit 54 Punkten.

An Hunger mangle es ihm kein bisschen. «Klar bin ich hungrig. Ich will Spiele gewinnen, wie alle anderen auch. Geschichte schreiben für unsere Nation und etwas erreichen, was noch nie eine englische Mannschaft erreicht hat. Wir wollen diesen Pokal in die Höhe stemmen!»

Slowakei-Spiel als emotionaler Wendepunkt

Das Team sei dazu in der Lage. Davon ist Stones felsenfest überzeugt. «Nehmen Sie meinen Klubkollegen Phil Foden. Der ist so frustriert, weil er nicht das spielt, wozu er in der Lage ist. Doch er und wir als Team haben einen ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht, in Richtung flüssiges Spiel.»

Und dann sei die dramatische Art und Weise, wie man das Out gegen die Slowakei habe vermeiden können und dann gewonnen hat, das sei «ein emotionaler Wendepunkt» gewesen. «Das wird einiges ändern. Es hat gezeigt, welche Einheit wir sind, welches Zusammengehörigkeitsgefühl in diesem Team herrscht. Wenn man mal so etwas geschafft habe, weiss man, dass man es nochmals schaffen kann.»

Schweiz ist brillant!

Für den Viertelfinal-Gegner hat Stones nur ein Wort bereit: «Brillant! Das Turnier bisher, die Schweizer Spieler. Also wird es für uns ein guter Test. Nun liegts an uns zu zeigen, dass wir auch brillant sein können.»

Halt, Einspruch. Nicht an diesem Turnier!

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