Alles zur Schweiz
Die Nati-Stars in Kurzportraits

Die Nationalmannschaft der Schweiz auf einen Blick: Die kompakte Kader-Übersicht mit allen Spielern für die Euro 2020
Publiziert: 11.05.2021 um 09:20 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2021 um 09:20 Uhr

Das sind Torhüter der Schweizer Nationalmannschaft

Yann Sommer

  • Borussia Mönchengladbach
  • 17. Dezember 1988

Sommers Vater Daniel, einst auch Torhüter beim Erstliga-Klub FC Küsnacht, ist nach der Früh-Pensionierung Kunstmaler, die Mutter pflegt als Shiatsu-Therapeutin Pferde. Yann Sommer ist ebenfalls Handwerker. Wenn er seine Goalie-Handschuhe auszieht, spielt der Fan von Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richard Richard Gitarre oder Keyboard. Sommer, den die deutsche Boulevard-Presse bei seinem Wechsel 2014 zu Mönchengladbach wegen seiner Grösse von 1,83 m als «Bonsai-Goalie» verspottet, ist leidenschaftlicher Koch. Seine Gattin Alina ist Rechtsanwältin aus Düsseldorf. Töchterchen Mila kommt am 31. Oktober 2019 zur Welt. «Am meisten stolz bin ich auf meine Tochter – und auf meine Karriere.» Er fährt einen Mercedes aus den 60er-Jahren. Mehr über Yann Sommer hier.

Jonas Omlin

  • HSC Montpellier
  • 10. Januar 1994

Der einzige Spitzenfussballer aus dem Bergkanton Obwalden. Bilder des Montpellier-Goalies gehen Anfang Februar 2021 um die Welt. Beim Auswärtsspiel gegen Paris St-Germain holt er PSG-Superstar Kylian Mbappé von den Beinen und sieht nach 19 Minuten Rot. Omlin: «Ich wollte einen Steilpass abfangen. Aber Kylian war ein wenig schneller als ich. So flog ich als letzter Mann vom Platz.» Omlin ist verlobt mit Janice Van Eck, der Tochter des holländischen Ex-Profis René van Eck (1990 bis 1998 beim FC Luzern). Seit Dezember 2020 sind Jonas und Janice Eltern von Söhnchen Lio. Die geplante Hochzeit fiel wegen Corona ins Wasser.

Yvon Mvogo

  • PSV Eindhoven
  • 6. Juni 1994

Geboren in Yaoundé, Kamerun. Kam mit seiner Mutter als Sechsjähriger in die französisch-sprachige Schweiz. Der Nati-Goalie Nr. 3 ist die abgelaufene Saison von RB Leipzig zu PSV Eindhoven ausgeliehen. Und stand in Holland von Anfang an in der Kritik. Doch Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann, nächste Saison bei Bayern, sagt: ««Ich finde, dass Yvon eine stabile Saison spielt. Er hatte den einen oder anderen Fehler drin, aber Eindhoven auch schon die eine oder andere Partie gerettet. Er entwickelt sich absolut in die richtige Richtung.» Machte einst 18 Wochen Militärdienst. Auf der Playstation transferiert sich Mvogo oft zu Chelsea, Real oder Barcelona.

Die Verteidiger der Schweizer Nationalmannschaft

Manuel Akanji

  • Borussia Dortmund
  • 19. Juli 1995

Nicht einmal ein Kreuzbandriss im März 2016 kann den Innenverteidiger stoppen. FC Winterthur (2. höchste Liga), FC Basel, Borussia Dortmund. Im Juni 2019 heiratet er auf Mallorca seine langjährige Freundin Melanie Windler. Seine Schwester Sarah war 2016 Mitgründerin des Frauen-Fussballclubs FC Winterthur und sitzt als Politikerin der Sozialdemokraten im Zürcher Kantonsrat (Legislative). Seit Corona hat Akanji die teuerste Frisur der Bundesliga: 10 000 Euro Busse muss er der Liga abliefern, weil er einen Coiffeur zu sich nach Hause eingeladen hat und sich ohne Schutzmaske die Haare schneiden liess.

Loris Benito

  • Girondins Bordeaux
  • 7. Januar 1992

Die Bilder von Benitos blutender Hand gehen im März 2013 um die Welt: Als Linksverteidiger des FC Zürich versucht Benito in der Thuner Stockhorn-Arena bei der Jagd nach einem Steinmarder gebissen. Der Göttibub von Aaraus ehemaligem Torhüter Ivan Benito hätte schon früher in die Schlagzeilen kommen können: Er war mit Xhaka, Seferovic und Rodriguez im Kader der späteren U17-Weltmeister. Der gebürtige Spanier bekam aber den Schweizer Pass ein paar Monate zu spät. «Klar, wäre es schön, U17-Weltmeister zu sein.» 2012 geht er in Magglingen für 18 Monate ins Militär.

Nico Elvedi

  • Borussia Mönchengladbach
  • 30. September 1996

Seine Wurzeln liegen nicht in Albanien, sondern im Bünder Val Lumnezia (Tal des Lichts), wo rätoromanisch, die vierte Landessprache neben Deutsch, Französisch und Italienisch, gesprochen wird. Elvedi ist, obwohl schon in der U19-Nati Captain, ein Schweiger. Der Blondschopf, dessen Zwillingsbruder Jan bei Jahn Regensburg in der 2. Bundesliga spielt, sagt: «Ich bin kein Mensch der grossen Töne.» Elvedi ist erst 19, als er bei Mönchengladbach sein Startelf-Debüt gibt – mit einem 3:1-Sieg gegen Bayern. «Nico ist ein Eisvogel», sagt sein damaliger Trainer André Schubert, «er ist cool, hat keine Angst.» Mehr über Nico Elvedi hier.

Kevin Mbabu

  • VfL Wolfsburg
  • 19. April 1995

Der Genfer nennt sich in den Sozialen Medien «Rasta Rocket». Schon als Jugendlicher trägt er Rasta-Zöpfe. Als die kongolesische Mutter mit Kevin schwanger ist, kommts zur Trennung mit dem Vater, einem Franzosen. Mbabu: «Ich habe kein Bedürfnis, ihn zu treffen, ich hatte jemanden, der seinen Platz einnahm.» Im Juli 2020 erkrankt Mbabu als erster Nati-Spieler an Corona. Er blieb symptomfrei. Mit einer Ausnahme. «Ich verlor den Geruchssinn.» Er brauchte Monate, bis er wieder schmecken konnte. Bereits mit 17 Jahren debütiert er bei Servette in der Super League. Mit 20 spielt er bei Newcastle erstmals Premier League. Sein damaliger Trainer Steve McClaren: «Das war fucking unbelievable.» Bei Wolfsburg und in der Nati spielt er im Frühling 2021 monatelang mit einem gebrochenen Arm. Mehr über Kevin Mbadu hier.

Ricardo Rodriguez

  • FC Torino
  • 25. August 1992

Ricardo Rodriguez, Sohn eines Spaniers und einer Chilenin, wächst als mittlerer von drei Brüdern im Arbeiterquartier Zürich-Schwamendingen auf. Alle drei Rodriguez-Brüder werden Profis. Roberto (30) spielt zuletzt mit Francisco (25) beim FC Schaffhausen. Ricardo kommt mit einer Zwerchfellhernie zur Welt, was meist zum Tod der Neugeborenen führt. Nach dem Kaiserschnitt wird der Kleine sofort operiert. Ricardo: «Die Ärzte sagten meinen Eltern, meine Überlebenschancen seien 50:50.» Im ersten Lebensjahr macht Rodriguez sieben Lungenentzündungen durch. Kaum zu glauben, dass er 17 Jahre später bereits Junioren-Weltmeister ist. Seit damals gelten er und Granit Xhaka als siamesische Zwillinge. Mehr über Ricardo Rodriguez hier.

Fabian Schär

  • Newcastle United
  • 20. Dezember 1991

Bittere Saison für den Innenverteidiger. Erst fällt er wegen einer Schulterverletzung drei Monate aus, dann erwischt ihn Ende 2020 Corona. Und Anfang Februar 2021 erleidet er einen Innenbandriss am Knie. Beim Comeback Anfang Mai sieht er beim 0:2 gegen Liverpool schon 18 Minuten nach seiner Einwechslung Rot. Beim EM-Qualifikationsspiel im September 2019 verschluckt Schär nach einem Luft-Zweikampf die Zunge, wird kurz bewusstlos. Der Nati-Doc, der ihn danach weiterspielen lässt, schmeisst danach seinen Job. Axel Thoma, Freund von Weltmeister-Coach Jogi Löw, entdeckt Schär einst in der 2. Mannschaft des FC Wil – oder nur sechsthöchste Liga. Thoma: «Alle schüttelten wegen meiner Entscheidung den Kopf. Schär sei ein Phlegma.»

Silvan Widmer

  • FC Basel
  • 5. März 1993

2016 und 2018 verschiebt er seine Sommerferien und reist mit der Nati ins Vorbereitungscamp nach Lugano. Sowohl vor EM und WM wird er von Nati-Coach Vladimir Petkovic im letzten Moment nach Hause geschickt. «In zwei Jahren bin ich dabei, hundertprozentig», sagt der Rechtsverteidiger. Wegen der Corona-Pandemie sind’s drei Jahre geworden. Im September 2020 schiesst er im 10. Länderspiel sein erstes Tor, und das in seinem Basler Wohnzimmer St. Jakob-Park. Er trifft beim 1:1 gegen Deutschland mit seinem schwachen linken Fuss. Widmer ist seit 2017 mit Céline verheiratet. Nach Alissa Chloé (3) ist im Januar mit Zoé Estelle ein zweites Mädchen dazugekommen.

Eray Cömert

  • FC Basel
  • 4. Februar 1998

Der türkisch-stämmige Innenverteidiger lief am Anfang noch unter einem anderen Nachnamen auf. Der Grund: Als seine Grosseltern aus Ost-Anatolien in die Schweiz kamen, wurde aus dem Familienname fälschlicherweise «Cümart». Erst 2018 liess die Familie den falschen Namen wieder korrigieren. Zwei Jahre zuvor gelingt Cömet mit dem FC Basel in der Uefa Youth League gegen Arsenal ein Traumtor aus 60 Metern. Auf seinem Oberschenkel hat er sich einen Löwen-Kopf tätowiert. «Dieses Tier repräsentiert meine Persönlichkeit. Wenn er etwas will, dann packt er sich das. Das gilt auch für mich.»

Die Mittelfeldspieler der Schweizer Nationalmannschaft

Remo Freuler

  • Atalanta Bergamo
  • 15. April 1992

Sein Traumberuf war früher Polizist. Eine Option, die der defensive Mittelfeldspieler im Januar 2012 fast ziehen muss. Der damalige GC-Trainer Ciri Sforza schickt ihn zu B-Klub Winterthur zurück. Ab Februar 2004 startet der Zürcher Oberländer beim FC Luzern durch. Als Freuler im Januar 2016 zu Atalanta wechselt, liegt sein Marktwert bei 2 Mio Euro. Jetzt bei 25 Mio! Ist seit 2019 mit Kristina «Kiki» Sivcic verheiratet. In Bergamo liegen im Kühlschrank immer Schweizer Schoggistängeli. Mehr über Remo Freuler hier.

Michel Aebischer

  • Young Boys
  • 6. Januar 1997

Kommt aus dem fribourgischen 1373-Seelendorf Heitenried. Das grosse Idol von Aebischer (nicht verwandt mit Stanley-Cup-Sieger David Aebischer) ist seit jeher Toni Kroos. Aebischer: «Der hat mit 28 praktisch alles gewonnen. Und er hat sich trotz vielen Skeptikern bei Real Madrid etabliert. Das bewundere ich. Er ist ja ein ähnlicher Spielertyp wie ich.» Und noch was ist ähnlich, irgendwie: die Gesichtszüge, die Haare. «Hat man mir auch schon gesagt», sagt Michel lachend. Leistete als Sport-Soldat 18 Wochen Militärdienst.

Edimilson Fernandes

  • Mainz 05
  • 15. April 1996

Hat Wurzeln auf den Kapverden, wächst wie sein Cousin Gelson Fernandes (ManCity, Leicester, Udines, Frankfurt) im fussballverrückten Wallis auf. Der defensive Mittelfeldspieler wird in der Saison 20/21 in Mainz zweimal (!) positiv auf Corona getestet. Mit 8 Mio. Euro, die Mainz an West Ham United zahlt, ist er der drittteuerste Transfer des Klubs. Als ihn Bo Svensson im Februar 2021 aus dem Kader wirft, sagt der Däne: «Der Junge hat so viel Talent und so viel Potenzial, aber er muss auch wissen, dass er das auch jeden Tag zeigen muss. Er wird wiederkommen.» Seit November 2018 hat Edi mit Lebenspartnerin Nadia Rosa den Jungen Kayden.

Admir Mehmedi

  • VfL Wolfsburg
  • 16. März 1991

1993 zieht die Familie Mehmedi mit dem 2-jährigen Admir aus Gostivar (Jug) ins Tessin. Vater Emerli, studierter Ökonom, jobbt als Stallbursche, Tellerwäscher und später als Pizza-Bäcker. Admir: «Ich habe nie Taschengeld bekommen. Und mein Papa weigerte sich, die 100 Franken Jahresbeitrag im Fussballklub zu zahlen.» Admirs älterer Bruder Arsim fälscht die Unterschrift des Vaters, damit der Kleine bei der AC Bellinzona mittrainieren darf.» Später ziehen die Mehmedis in die Deutschschweiz. Beim FC Winterthur startet seine Karriere. Seit 9 Jahren verdient er sein Geld im Ausland.

Becir Omeragic

  • FC Zürich
  • 20. Januar 2002

Ende 2020 stellt der damals 18-jährige Innenverteidiger das historische Bild auf sein Instagram-Konto: Es zeigt ihn im Dress der Nati beim Handshake mit seinem Jugend-Idol Sergio Ramos. Die Schweiz spielt 1:1. «Das war verrückt», sagt der bereits 1,87 m lange Omeragic, «das war mein Traum, der in Erfüllung ging. Schon als Kind war Sergio Ramos mein Idol. Ich schaue mir heute noch jedes seiner Spiele auf Video an. Ein Spieler von grosser Klasse. Und sein Charakter imponiert mir auch.» Bei seinem Debüt im Oktober 2020 gegen Kroatien ist der in Genf aufgewachsene Sohn bosnischer Eltern 18 Jahre, 8 Monate und 18 Tage alt. Auch Bruder Nedim (21) spielt beim FC Zürich. Sein Traum-Ziel? «Barca!»

Die Stürmer der Schweizer Nationalmannschaft

Xherdan Shaqiri

  • FC Liverpool
  • 10. Oktober 1991

Zauberzwerg, Kraftwürfel. Der nur 1,69 m grosse Linksfuss hat zahlreiche Übernamen. «Shaq Attack» ist vor allem bei den jüngeren Fans die absolute Nr. 1, er muss immer am längsten Autogramme schreiben. Er schiesst an der letzten EM in Frankreich mit einem Seitfallzieher im Achtelfinal gegen Polen das schönste Tor des Turniers. Liess sich im Sommer 2020 erfolgreich Haare transplantieren, um seine Geheimratsecken zum Verschwinden zu bringen. Für einen Fussballer ungewöhnlich: Shaq hat kein einziges Tattoo. Bei der WM 2018 in Russland spaltet er nach dem 2:1-Sieg gegen Serbien mit seinem Doppeladler-Jubel die Nation. Gerüchteweise hat er ein Verhältnis mit der albanischen Pop-Sängerin Dhurata Ahmetaj. Mehr über Xherdan Shaqiri hier.

Djibril Sow

  • Eintracht Frankfurt
  • 6. Februar 1997

Der Mann mit der Pferdelunge. Sein Spitzenwert liegt bei 12,99 km (im Spiel gegen Augsburg). Der Mittelfeldspieler, für den die Eintracht 2019 ganze 10 Mio. Euro zahlte, musste Anfang Saison unten durch. Seit der 8. Runde ist Djibril Sow aber gesetzt. «Ich war auf der Suche, welche Rolle ich einnehmen soll. Von aussen war klar: Ich war der Spieler, für den Frankfurt sehr viel Geld in die Hand genommen hat. Das ist nicht immer einfach. Doch jetzt, denke ich, kann ich diese Rolle ausfüllen. Ich bin wieder derjenige, der ich bei YB war. Aktiv, dynamisch, dominant. Diese Dinge. Einfach nun auf einem höheren Level.» Cousine Coumba Sow (26) spielt bei Paris FC.

Granit Xhaka

  • Arsenal London FC
  • 27. September 1992

Captain, Taktgeber und Lautsprecher des Teams. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er den Rekord von Heinz Hermann (118 Länderspiele) bricht. Mit 16 reisst er sich ein Kreuzband. Ein Jahr später ist er mit der Schweizer U17-Auswahl Weltmeister! 1990 flüchtet Xhakas Familie in die Schweiz. Papa Ragip (57) sitzt zuvor in Jugoslawien drei Jahre im Knast, weil er gegen die Kommunisten protestiert hat. Dank «Amnesty International» kommt er frei. Granits eineinhalb Jahre älterer Bruder Taulant spielt für Albanien. An der letzten EM 2016 in Frankreich kommt’s zum Bruder-Duell. Die Schweiz gewinnt, Granit ist «Man of the Match.» Kurios: Zuletzt ist Xhaka bei Arsenal Linksverteidiger. Mehr über Granit Xhaka hier.

Denis Zakaria

  • Borussia Mönchengladbach
  • 20. November 1996

Denis Zakaria die gute Laune verderben? Kaum möglich. Der Genfer mit Wurzeln in Afrika ist immer gut drauf. «In diese Leichtigkeit wurde ich hineingeboren, meine Mutter, meine Familie haben das», sagt der Sohn eines Kongolesen und einer Sudanesin. Der Vater lebt seit Jahren wieder in der Heimat, arbeitet als Sportberater für die kongolesische Regierung. Die Mutter führt in Genf einen Coiffeur-Salon. Mit 18 wechselt der 1,91 m grosse, zentrale Mittelfeldspieler in die Deutschweiz zu YB. Mit knapp 20 beisst er sich in der Bundesliga durch. Sein Marktwert explodiert: 45 Mio Euro sind’s zwischenzeitlich. Immer wieder wird er mit Bayern in Verbindung gebracht.

Steven Zuber

  • Eintracht Frankfurt
  • 17. August 1991

Kommt schon als 20-Jähriger in die Schlagzeilen: Auf dem Weg vom Militärdienst ins Training überschlägt sich sein Audi auf der Autobahn, kommt auf der Gegenfahrbahn auf dem Dach zu liegen. Der damalige Grasshopper-Spieler steigt unverletzt aus. Auch bei seiner Hochzeit 2015 kommt er unverhofft in die Schlagzeilen: Nach der Trauung mit Miss-Schweiz-Kandidatin Mirjana Vasovic steigt das Festessen im noblen Zürcher «Baur au Lac». Am Morgen danach wird das Brautpaar durch einen Hinterausgang aus dem Hotel geführt. Grund: Als die Zubers die Hochzeitsnacht geniessen, werden im selben Hotel sieben hochrangige Fifa-Funktionäre verhaftet. Weltweit in die Headlines kommt Zuber bei der WM 2018, als er im Gruppenspiel mit dem Kopf zum 1:1 gegen Brasilien trifft.

Mario Gavranovic

  • Dinamo Zagreb
  • 24. November 1989

Wächst als Sohn kroatischer Eltern im Kanton Tessin auf, wo italienisch gesprochen wird. Bei Schalke ist der heutige Bayern-Goalie Manuel Neuer sein bester Kumpel. Auf seinem rechten Unterarm ist «I believe in Jesus Christ» tätowiert. Sein jüngerer Bruder ist Schiedsrichter im Amateur-Fussball. An der WM 2014 in Brasilien reisst er sich im Training, ohne eine Minute gespielt zu haben, ein Kreuzband. Erst im März 2018 gibt «Gavra» sein Comeback in der Nati. Im Herbst 2020 überrascht der Mittelstürmer Mario Gavranovic beim 3:3 gegen Deutschland mit zwei Toren. Seit 9. Mai 2019 sind Mario und seine Gattin Anita stolze Eltern eines Mädchens namens Leonie.

Haris Seferovic

  • Benfica Lissabon
  • 22. Februar 1992

Schiesst als E-Junior pro Saison 80 bis 90 Tore. In der U15 sind’s immer noch 45. Rekordmeister GC (27 Titel) holt den Luzerner ins Fussball-Internat. Der Lohn: 1000 Fr. monatlich und General-Abo für den ÖV. Im November 2009 schiesst Seferovic mit einem Kopftreffer beim 1:0-Finalsieg gegen Nigeria die Schweiz zum WM-Titel der U17. Der erste und einzige WM-Titel der Schweiz. Nach einer siebenjährigen Odyssee durch ganz Europa wird der Mittelstürmer erst in Lissabon glücklich. Am besten läuft’s im Frühling 2019: 19 Tore bei Benfica in 17 Spielen. Mit 23 Treffern wird er Torschützenkönig. Das Datum der Hochzeit mit Amina, sie lernt er in seiner Zeit in Frankfurt kennen, hat er sich aufs Handgelenk tätowieren lassen. Mehr über Haris Seferovic hier.

Ruben Vargas

  • FC Augsburg
  • 5. August 1998

Der Strassenfussballer kommt wie der 108-fache Internationale Stephan Lichtsteiner (der 7-fache Meister mit Juve lernt jetzt Uhrmacher) aus der Luzerner Agglo-Gemeinde Adligenswil. In der Saison 2019/20 spielt er an der Seite Lichtsteiners beim FC Augsburg. Vargas’ Vater kommt aus der Dominikanischen Republik, arbeitet in der Region Luzern als Golflehrer. Seine Mutter, eine Schweizerin, war in der Jugend Trampolinspringerin. Der Rechtsfuss, der am liebsten am linken Flügel spielt, ist ein begnadeter Dribbler, und das bei unglaublich hohem Tempo. Wie Nati-Kollege Renato Steffen lernte Vargas Flachmaler, arbeitete ab 7 Uhr morgens auf dem Bau. Mehr über Ruben Vargas hier.

Christian Fassnacht

  • BSC Young Boys
  • 11. November 1993

Fassnacht heisst auf Englisch «carnival». Welch ein Zufall, dass einer mit dem Nachnamen Fassnacht ausgerechnet am 11.11, am Tag, an dem in der katholischen Schweiz der Karneval gestartet wird, zur Welt kommt. Der Zürcher ist ein fussballerischer Spätzünder. Erst mit 23 wechselt er zu Thun in die höchste Liga. Schweizweit ist sein Gesicht damals aber schon omnipräsent: Im Eröffnungs-Trailer der TV-Sendung «sportaktuell» trickst und dribbelt Fassnacht über den Bildschirm. Nach nur einer Saison in Thun schnappte YB den Flügel, der einst bei den U16-Junioren des FC Zürich als zu klein befunden wurde. Steigerte seinen Marktwert innert zwei Jahren von 400 000 auf 5 Mio Euro.

Alles zur Fussball-EM

Wegen Corona musste die Europameisterschaft um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben werden. Vom 11. Juni bis 11. Juli kämpfen die Schweiz und 23 weitere Mannschaften in elf Ländern um den Titel.

Wegen Corona musste die Europameisterschaft um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben werden. Vom 11. Juni bis 11. Juli kämpfen die Schweiz und 23 weitere Mannschaften in elf Ländern um den Titel.

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