Deutsche reagieren auf Krise
DFB-Coach Flick muss gehen, Wunschkandidat steht fest

Knall beim DFB. Hansi Flick verliert seinen Posten als Nationaltrainer Deutschlands. Ein Favorit für die Nachfolge ist offenbar schon auserkoren.
Publiziert: 10.09.2023 um 16:12 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2023 um 17:19 Uhr

Neun Monate vor dem Beginn der Europameisterschaft im eigenen Land steht Deutschland ohne Bundestrainer da. Der DFB trennt sich einen Tag nach der 1:4-Testspielniederlage in Wolfsburg gegen Japan von Hansi Flick (58). Auch die beiden Co-Trainer Marcus Sorg (57) und Danny Röhl (34) müssen gehen. «Wir brauchen mit Blick auf die Europameisterschaft im eigenen Land eine Aufbruchstimmung und Zuversicht. Für mich persönlich ist es eine der schwierigsten Entscheidungen in meiner bisherigen Amtszeit», wird DFB-Präsident Bernd Neuendorf (62) in einer Mitteilung zitiert. Er schätze Flick sehr. «Der sportliche Erfolg hat für den DFB aber oberste Priorität.»

Fürs nächste Testspiel kommenden Dienstag in Dortmund gegen Vize-Weltmeister Frankreich werden Rudi Völler (63), Hannes Wolf (42) und Sandro Wagner (35) das Team betreuen. Völler: «Das Japan-Spiel hat uns klar gezeigt, dass wir in dieser Konstellation nicht mehr weiterkommen.» Man habe reagieren müssen, «um bei der Europameisterschaft im eigenen Land die anspruchsvolle und ambitionierte Gastgeber-Rolle spielen zu können, die wir uns alle erhoffen», so der DFB-Sportdirektor. 

Man arbeite bereits an einer Lösung. Ziel sei es, möglichst zeitnah die Nachfolge von Flick zu regeln. Spätestens am 14. Oktober beim Test gegen die USA dürfte ein neuer Mann an der DFB-Seitenlinie stehen. Für die «Bild» ist klar: Wunschkandidat in Deutschland ist Ex-Bayern-Coach Julian Nagelsmann (36). 

Entlassen als DFB-Cheftrainer: Hansi Flick.
Foto: Getty Images
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Schwache Flick-Gesamtbilanz

Flick übernahm die deutsche Nationalmannschaft im August 2021 von Joachim Löw (63). Mit Löw als Chefcoach und Flick als Assistenztrainer wurden die Deutschen 2014 in Brasilien Weltmeister.

Von diesen erfolgreichen Tagen ist unser nördlicher Nachbar derzeit meilenweit entfernt. An den Weltmeisterschaften 2018 (unter Löw) und 2022 (Flick) bedeutete die Vorrunde jeweils Endstation.

Von 25 Spielen als DFB-Coach gewann Flick nicht einmal die Hälfte (zwölf Siege, sieben Remis, sechs Niederlagen). Dabei startete er fulminant in dieses Abenteuer mit acht Erfolgen in Serie. (yap/mam)

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