Es fehlt noch ein Punkt zum EM-Ticket
Im Albanien-Coup steckt ganz viel Schweiz

Der Trainer aus Brasilien und viele Spieler mit Vergangenheit in der Schweiz: Mit dieser Konstellation steht Albanien in der starken Quali-Gruppe mit Polen und Tschechien kurz vor der Quali für die EM 2024.
Publiziert: 17.11.2023 um 11:04 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2023 um 08:10 Uhr
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Noch nicht mal ein Jahr im Amt und schon ein Volksheld: Ein Brasilianer führt Albanien aller Voraussicht nach an die EM 2024. Als der Verband im Januar Sylvinho (49) als neuen Nationaltrainer präsentierte, war nur dessen Spielerkarriere mit den Stationen Arsenal, Barcelona und ManCity und zwei Champions-League-Siegen schillernd.

Hingegen als Cheftrainer? Da konnte Sylvinho bisher nur einen desaströsen Kurzaufenthalt bei Lyon und sieben Monate in São Paulo bei Corinthians vorweisen. Doch in Albanien schlug der Brasilianer so sehr ein, dass der Sensationsleader der Gruppe E am Freitag in Moldawien und am Dienstag gegen die Färöer nur noch einen Punkt für die EM-Quali braucht.

Die emotionale Geschichte um Ex-FCZ-Spieler Djimsiti

Niemand zweifelt mehr, dass dieser letzte Schritt geschafft wird. Nach dem EM-Debüt 2016 mit dem legendären Bruderduell zwischen Granit und Taulant Xhaka wird Albanien in Deutschland zum zweiten Mal an einer Endrunde dabei sein. Und auch wenn Taulant Xhaka (32) nicht mehr Nationalspieler ist – beim Albanien-Coup in der Gruppe mit den favorisierten Polen und Tschechen steckt auch diesmal viel Schweiz. 

Albanien jubelt in der EM-Quali: Aus zwei Spielen gegen Moldawien und die Färöer braucht das Team nur noch einen Punkt für das Ticket nach Deutschland.
Foto: Anadolu via Getty Images
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Viele Spieler haben im Team um die Serie-A-Stars Kristian Asslani (21, Inter) und Elseid Hysaj (29, Lazio) entweder Wurzeln in der Schweiz oder haben mal in der Super League gespielt. Besonders emotional ist die bevorstehende EM-Quali für den Zürcher Berat Djimsiti (30). Der frühere FCZ-Junior flog 2016 in letzter Sekunde aus dem EM-Kader. Inoffiziell wegen einer Intrige. Offiziell, weil ihn der damalige Trainer Gianni De Biasi (67) nach einer langen Verletzungspause für physisch nicht parat hielt. Jetzt ist der frühere Schweizer U21-Natispieler in Italien bei Atalanta längst etabliert, im Nationalteam unumstrittener Stammspieler und Sylvinhos Captain. 

Ex-GC-Star Bajrami blüht nach Zoffwechsel auf

Eine ebenso herausragende Rolle spielt mit Nedim Bajrami (24) ein zweiter Zürcher. Das GC-Eigengewächs wechselte geräuschvoll 2021 die Nation. Weil sich Bajrami fast im Reglementsdschungel verdribbelte, brauchte es vor seinem Albanien-Debüt sogar grünes Licht vom Sportgericht CAS. 

Und nun? Bajrami steuert mit der Nummer 10 auf dem Rücken die Offensive, ist mit drei Toren und einem Assist neben Südkorea-Söldner Jasir Asani (28) der Mann mit den meisten Skorerpunkten. 

Die weiteren Schweizer: Der Basler Arlind Ajeti (30), mittlerweile in Rumänien aktiv. Taulant Seferi (27) spielte bei YB, Wohlen, Winterthur und Xamax, jetzt in Dubai. Armando Sadiku (32), früher Knipser vom FCZ, Vaduz und Lugano, nun in Indien aktiv. Der Schweizer U17-Weltmeister-Captain Frédéric Veseli (30), Ex-Lugano und aktuell in der Türkei, kam bisher in der Quali nicht zum Einsatz, ist aber stets im Kader. Ex-Basler Naser Aliji (29) verpasste einige Spiele verletzt. 

Grundsätzlich im Dunstkreis des Kaders befinden sich auch Ermir Lenjani (34, ex Winti, St. Gallen, GC, Sion, aktuell vereinslos) und GC-Captain Amir Abrashi (33). Dieses Duo war unter Sylvinho aber nur zu Beginn dabei und dürfte es schwer haben, 2024 an der EM aufzulaufen. 

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