Heynckes wettert gegen Löw
«Wenn ich das sehe, bekomme ich Zustände!»

Nach dem Achtelfinal-Out Deutschlands an der EM geht Jupp Heynckes mit Jogi Löw hart ins Gericht – und lobt Italien-Coach Roberto Mancini als Revolutionär.
Publiziert: 13.07.2021 um 14:02 Uhr
Jupp Heynckes ist mit Jogi Löws Abschiedsturnier nicht zufrieden.
Foto: Keystone
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Für Jupp Heynckes ist nach dem enttäuschenden Achtelfinal-Out der DFB-Elf klar: Mit dem Ende der Löw-Ära muss ein Umbruch stattfinden. «Die deutsche Nationalmannschaft braucht eine Erneuerung. Sie braucht junge, hochtalentierte Spieler, die sich noch entwickeln können», meint der ehemalige Bayern-Coach im Interview mit dem «Kicker». Das Team müsse den Weg der Italiener gehen und den jungen Spielern vertrauen.

Der 76-Jährige weiss, weshalb Deutschland an der Europameisterschaft so früh scheiterte – und macht dafür Jogi Löw verantwortlich. Italien-Trainer Roberto Mancini oder der Dänen-Coach Kasper Hjulmand hätten ihr Team «vorbildlich vorbereitet», bei Löw hingegen habe dies gefehlt.

Lobeshymnen für Mancini

Das zeigte sich laut der Heynckes auch in der taktischen Unsicherheit der Mannschaft: «Die Dreierabwehr kann so gut sein wie die Viererkette, aber jedes System muss perfekt einstudiert sein. Und die grossen Trainer haben nicht von einem Spiel zum anderen das System gewechselt oder sogar dreimal während einer Partie. Ich bekomme Zustände, wenn ich das sehe.»

Heynckes' WM-Prognosen für Deutschland sind trotz Trainerwechsel düster. Es fehle der DFB-Mannschaft an Aussenverteidigern, Innenverteidigern und Stürmern mit Weltklasseformat. Deshalb solle das Turnier in Katar für Hansi Flick bloss «Zwischenziel» im Erneuerungsprozess sein.

Für Italiens Meistertrainer Roberto Mancini dagegen ist die Mönchengladbach-Legende voll des Lobes: «Wie Arrigo Sacchi bei Milan den Fussball in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre revolutioniert hatte, so tat es nun Mancini.» Der Coach sei «genauso stilbildend, wie es einst Sacchi, Johan Cruyff, Sir Alex Ferguson, Ernst Happel, Louis van Gaal, Jose Mourinho, Ottmar Hitzfeld oder Pep Guardiola waren». (SID/tim)

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