Oranje heimlicher Favorit?

Das Wichtigste zu den Holland-Stars

Das sind Torhüter der holländischen Nationalmannschaft

Jasper Cillessen

• Valencia
• 22. April 1989

In Spanien und den Niederlanden hoch angesehen, kann aber den Makel nicht abschütteln, im WM-Viertelfinale 2014 in der letzten Minute für Elfmeterspezialist Tim Krul ausgewechselt worden zu sein. «Jeder konnte sehen, dass ich damals sehr enttäuscht war», reflektierte er kürzlich. «Es kam völlig überraschend. In der Presse und in der Aussenwelt wurde die Elfmeter-Geschichte immer grösser und grösser. Es kostet mich auch jetzt noch negative Energie, weil es sich auf mein Image ausgewirkt hat und weil die Leute ständig darüber reden.» Er wechselte 2019 von Barcelona nach Valencia, wo er mehr gespielt hat, aber die Saison 2020-21 wurde durch einige Verletzungen unterbrochen.

Tim Krul

• Norwich City
• 3. April 1988

Nachdem er 2020 in einem FA-Cup-Spiel gegen die Spurs zwei Elfmeter gehalten hatte, verriet Krul sein Geheimnis: Er schrieb die Namen der Schützen und ihre bevorzugte Ecke auf seine Wasserflasche. Die Flasche ging danach verloren, aber die Fanseite Along Come Norwich verkaufte Repliken mit Kruls Namen und den Worten «penalty killer». Krul war an Norwichs Bemühungen beteiligt, sich während der Covid-Sperren um ältere Fans zu kümmern, indem er Telefonanrufe an die über 80-Jährigen machte. «Ein Fan sagte zu mir: 'Es ist egal, ob du behauptest, Tom Hanks oder Tim Krul zu sein, ich glaube dir nicht'», erzählte Krul dem Mirror, «dann legte er mir den Hörer auf. Ich rief ihn wieder und wieder an, aber er weigerte sich, zu antworten. Als ich eine andere Unterstützerin anrief, die 82 Jahre alt ist, machte sie sich mehr Sorgen um ihre 94-jährige Schwester, die sie zweimal pro Woche besuchte. Also bekam ich ihre Nummer und sie wohnte ganz in meiner Nähe, also ging ich für sie einkaufen. Sie öffnete das Fenster und wir hatten ein nettes Gespräch. Seit diesem Tag haben wir ein Auge auf sie.»

Maarten Stekelenburg

• Ajax
• 22. September 1982

Stekelenburg, der im Finale der Weltmeisterschaft 2010 stand, wurde kürzlich zum ältesten Eredivisie-Spieler von Ajax. Es war eine überraschende Rückkehr ins Rampenlicht für einen Spieler, der in den letzten Jahren so oft auf der Bank sass - in seinen letzten drei Spielzeiten bei Everton hat er kein einziges Ligaspiel bestritten. Doch die Dopingsperre von Ajax-Erstligaspieler André Onana gab ihm die Chance, aufzusteigen, und er nutzte sie mit Bravour, indem er im Mai eine Vertragsverlängerung unterschrieb. «Das ist der schönste Beruf der Welt», sagte er gegenüber Voetbal International. «Und den möchte ich so lange wie möglich ausüben.» Er wird nicht erwarten, dass er diesen Sommer in der Startelf steht, aber seine Erfahrung und sein Know-how werden ein grosser Gewinn sein.

Das sind Verteidiger der holländischen Nationalmannschaft

Marco Bizot

• AZ Alkmaar
• 10. März 1991

Athletischer Torwart mit einem gelegentlichen Ausrutscher. Vor drei Saisons verbrachte er ein Jahr mit einem Flüchtling aus Eritrea. «Meine Frau arbeitete damals beim Amsterdamer Flüchtlingsrat», sagte Bizot der Zeitung «Trouw». «Wir hatten immer die Idee, etwas zu tun und - wo möglich - anderen Menschen zu helfen. Einmal in der Woche traf er sich mit seinem eritreischen 'Kumpel'. 'Ich zeigte ihm alles, half ihm mit Papierkram, arrangierte Dinge und wir gingen zusammen zum Sport. So stand ich plötzlich am Sonntagmorgen um acht Uhr im Schwimmbad, um mit ihm Runden zu schwimmen.»

Patrick van Aanholt

• Crystal Palace
• 29. August 1990

2018 enthüllte der Flügelverteidiger, wie nahe er daran war, den Fussball aufzugeben, desillusioniert davon, in Chelseas Leihsystem festzustecken, mit fünf verschiedenen Leihen in seinen sechs Jahren dort. «Ich habe wirklich darüber nachgedacht, aufzuhören», sagte er 2013 gegenüber de Volkskrant. «Ich war so verärgert, dass ich aufhören wollte. Wir versuchten, es zu schaffen: Das erste, was meine Freundin und ich taten, wenn wir an einen neuen Ort zogen, war, bei Google nach dem nächstgelegenen Ikea zu suchen. Wenn man sich an einem Ort nicht auskennt, sucht man nach vertrauten Dingen. Aber immer die gleichen Kerzen, Kissen und Badartikel zu kaufen... Irgendwann fragte meine Freundin, ob wir nicht besser ein Wohnmobil kaufen sollten.» Er ist seit 2017 bei Palace, könnte aber wieder wechseln, wenn sein Vertrag ausläuft. Oft nutzt er seinen Twitter-Account @pvanaanholt, um sich mit Rassismus auseinanderzusetzen, und erntete 2020 Lob, als seine Konfrontation mit Katie Hopkins damit endete, dass sie dauerhaft gesperrt wurde. Seine Reaktion: «Unangefochtener Champion von Twitter. DON'T @ME».

Daley Blind

• Ajax
• 9. März 1990

Ein Ajacied durch und durch, kehrte er 2018 von Manchester United zu Ajax zurück, zurück zu dem Verein, in dem er aufgewachsen ist und in dem sein Vater Danny so viele Erfolge gefeiert hat. Er ist immer noch damit beschäftigt, Dannys Trophäensammlung von 17 zu jagen. «Er kommt immer näher», sagte Blind senior dem Ajax Life Podcast. «Es wird sehr eng für mich. Ich habe natürlich einen vernünftigen Trumpf in der Hintertasche, die Champions League. Andererseits: Er hat jetzt über 70 Länderspiele, ich habe 42 gespielt. Es gibt Zeiten, da muss man den Mund halten.» 2019 wurde bei Daley ein Herzleiden diagnostiziert, nachdem er während eines Spiels unter Schwindelgefühlen litt, und er wurde mit einem implantierbaren Kardioverter-Defibrillator ausgestattet, der abnormale Herzrhythmen reguliert. Dieser löste während eines Freundschaftsspiels vor der Saison im August letzten Jahres aus, aber einen Monat später war er wieder einsatzbereit.

Denzel Dumfries

• PSV Eindhoven
• 18. April 1996

Der starke, verbissene, «niemals aufgebende» Rechtsverteidiger und Kapitän des PSV spielte zwei Länderspiele für Aruba gegen Guam und erzielte sogar ein Tor. Aber er hat seinen Traum, die Niederlande zu vertreten, nie aufgegeben. Sein ehemaliger Mannschaftskamerad beim Amateurverein Smitshoek, Sean Verburg, erinnerte sich: «Er war nicht der beste Spieler in unserem Team, und wir waren nur Smitshoek, aber während wir unsere Freizeit mit Lachen und Trinken verbrachten, machte er extra Training. Und als wir Meister wurden und er fast gezwungen war, ein Bier zu trinken, hat er es heimlich an mich weitergegeben.» Kam 2018 von Heerenveen zum PSV und hat mehr als 150 Eredivisie-Spiele auf dem Buckel.

Matthijs de Ligt

• Juventus
• 12. August 1999

De Ligt studierte die Geschichtsbücher über Ajax, bevor er dort sein Debüt gab, und tat dasselbe, als er 2019 im Alter von 19 Jahren zu Juventus wechselte. «Man muss alles über den Verein wissen, für den man spielt.» Es hätte alles so anders sein können: als Junge spielte er mehr Hockey als Fussball, war aber fasziniert, als er anderen Kindern auf einem nahegelegenen Platz beim Fussballspielen zusah. Machte grosse Fortschritte bei Ajax, wo er sofort zu einem Ernährungsberater überwiesen wurde, um seine Ausdauer zu verbessern. Gab 2016 sein Debüt in der ersten Mannschaft und erzielte den Siegtreffer gegen Juventus, als Ajax 2019 das Halbfinale der Champions League erreichte.

Jurriën Timber

• 17. Juni 2001
• Ajax Amsterdam

In den letzten Monaten hat sich der vielseitige Verteidiger plötzlich in den neuen Frank Rijkaard verwandelt. Mit seinen grossen Schritten bringt er mühelos den Ball aus der Abwehr heraus und ins Mittelfeld, während er gleichzeitig eine defensive Solidität beibehält. Von seinem Zwillingsbruder Quinten war er schon immer unzertrennlich, doch in der letzten Saison schaffte Jurriën den Sprung in die erste Mannschaft, und in diesem Sommer wechselt sein Geschwisterchen zum FC Utrecht, dem Verein seiner Heimatstadt. Ihre Mutter Marilyn hat ein grosses Ajax-Herz, aber es war Feyenoord, das sich die jungen Talente von Utrechter DVSU schnappte. Als sie 13 Jahre alt waren, wechselten sie zu Ajax. Die Brüder stehen sich so nahe, dass sie sich sogar ihr erstes Handy teilten, sie wechselten sich einfach am Blackberry ab. Überraschenderweise hat das nie zu einem Streit geführt, wie ihr Bruder Christopher dem “Algemeen Dagblad” erzählte. «Sehr oft haben sie eine Diskussion, aber ein Blick reicht ihnen [um sie zu lösen]», sagte er letztes Jahr. «Sie geben sich gegenseitig alles.»

Jeremiah St. Juste

• FSV Mainz
• 19. Oktober 1996

Der vielseitige Mainzer Verteidiger ist auch ein tiefgründiger Denker. Seine Inspiration holt er sich aus Büchern: Nelson Mandelas «Der lange Weg zur Freiheit» und Mo Gawdats «Solve for Happy: Engineer Your Path to Joy» zu seinen Favoriten. Und beim Lesen hört er gerne Musik des italienischen Minimalisten-Pianisten Ludovico Einaudi und des südkoreanischen New-Age-Komponisten Yiruma. Auf seinem Klavier spielt er klassische Stücke, aber auch R&B. Sein verstorbener Grossvater gab ihm Klavierunterricht, ob er wollte oder nicht. «Es war jeden Mittwochnachmittag. Ich war gezwungen. Wenn ich also jetzt Klavier spiele, ist das eine Erinnerung an ihn. Ich spiele sein altes Klavier, ein schwarzes Yamaha.»

Kenny Tete

• Fulham
• 9. Oktober 1995

Der Rechtsverteidiger wurde zusammen mit seinen Ajax-Akademiekollegen Jairo Riedewald und Riechedly Bazoer als Star gehandelt, als sie das erste Mal auftauchten, aber die drei verloren nach und nach ihren Glanz und wurden für viel weniger Geld als erwartet verkauft. Tete ist der einzige, der aufgrund seiner besonderen Stärken in der Abwehr und im Pressing nach vorne auf dem Radar der Nationaltrainer blieb, obwohl er bei Lyon oft auf der Bank sass und in der letzten Saison mit Fulham gegen den Abstieg spielte. Sein Vater Miguel, ein ehemaliger Kickbox-Champion im Schwergewicht, war der Türsteher des bekannten Amsterdamer Cafés The Bulldog.

Joël Veltman

• Brighton
• 15. Januar 1992

Ein solider Verteidiger, der auf der rechten Seite oder in der Mitte eingesetzt werden kann. Als Jugendlicher wurde er von Frank De Boer betreut, der ihm auch eine Chance in der ersten Mannschaft von Ajax gab. Er ist stark im Scherzen; bei Ajax erinnert man sich gerne an den Tag, an dem Veltmans Auto als Rache mit Fischen vollgestopft wurde. «Ich habe nur Sachen gemacht wie Tiger Balm in der Unterhose, und einmal haben wir das Auto von Frenkie de Jong mit Frischhaltefolie eingewickelt», sagte er in der Sendung Bij Andy in de Auto . «Aber dann ging ich eines Tages zu meinem Auto und sah einen Fisch unter dem Scheibenwischer. Ich dachte, 'das ist nicht so schlimm', aber dann schaute ich durch das Fenster und sah so einen grossen Fischkopf auf dem Armaturenbrett liegen, aus dem jede Menge Öl auslief. Auch unter den Sitzen waren viele Krabben. Danach habe ich es so oft in die Waschanlage gebracht, aber ich bin sieben Wochen lang in diesem Gestank gefahren. Aber es ist ok. Die Leute lachen immer noch darüber. «

Owen Wijndal

• AZ
• 28. November 1999

Ein schneller Linksverteidiger, der gerne angreift, wie sein Idol Marcelo. Er ging auf dieselbe Schule wie Calvin Stengs und Donyell Malen. «Owen spielte gerne und war im guten Sinne des Wortes ein Lausbub», sagt sein Jugendtrainer Martin Haar. «Manchmal dachte ich nur: Wann fällt bei ihm der Groschen? Owen hat einfach gesagt, er geht bald zu Real Madrid. Erst später hat er gemerkt, dass das nicht ganz so einfach geht.» Sein ehemaliger Trainer bei AZ, John van den Brom, sagte letztes Jahr zu De Telegraaf: «Owen war so ein netter kleiner Kerl. Er hat eine gewisse Unverfrorenheit, er ist super von sich überzeugt und das sagt er auch jedem. Er hat auch jede Woche nach dem Freitagstraining gesagt: 'Trainer, ich bin bereit, weisst du!' Und als er wieder nicht dabei war, hat er den Kopf geschüttelt... Aber er wird immer besser. Er hat alles, um in den nächsten Jahren der linke Aussenverteidiger von Oranje zu werden.»

Stefan de Vrij

• Inter Mailand
• 5. Februar 1992

Er wurde zum besten Verteidiger der Weltmeisterschaft 2014 und zum besten Verteidiger der Serie A in der Saison 2019-20 gekürt, aber De Vrij hört nie auf, sich zu verbessern. Er nimmt sich jede Woche ein paar Stunden Zeit, um mit Loran Vrielink zu sprechen, einem ehemaligen Sportlehrer, der zum privaten Taktikcoach wurde und Spielern in Europas Top-Ligen mit individuellen Beratungen hilft, indem er Clips und spezifische Szenarien durchspricht. De Vrij: «Wenn ich zum Beispiel früher von hinten dribbelte, spielte ich den Ball so schnell wie möglich. Jetzt versuche ich zu sehen, wo ich eine Situation mit einem zusätzlichen Mann schaffen kann. Ich denke, das ist ein Spielveränderer. Pirlo sagte einmal, Fussball sei ein Sport des Geistes. Dem stimme ich voll und ganz zu.» Gewann in dieser Saison mit Inter den Titel in der Serie A.

Nathan Aké

• 18. Februar 1995
• Manchester City

Obwohl er bereits im Alter von 17 Jahren von Chelsea verpflichtet wurde, brauchte Aké eine Weile, um das höchste Niveau in England zu erreichen. Aber er geht in diesen Sommer mit dem Schwung einer titelverdächtigen Saison bei Manchester City, wenn auch einer, die von Verletzungen unterbrochen wurde. Die erste Sperre im vergangenen Jahr verbrachte er damit, Klavierspielen zu lernen: «Ich wollte schon immer spielen, aber ich hatte nie wirklich Zeit dafür, und ich hätte nie gedacht, dass ich es mir selbst beibringen würde», sagte er. «Aber jetzt haben wir eins, ich habe eine App auf mein Telefon heruntergeladen und spiele fast jeden Tag. Das hält mein Gehirn in Schwung, wissen Sie?» Seine Vereinszukunft bleibt unklar, da José Mourinhos Roma am Ende der letzten Saison mit ihm in Verbindung gebracht wurde.

Das sind Mittelfeldspieler der holländischen Nationalmannschaft

Teun Koopmeiners

• AZ Alkmaar
• 28. Februar 1998

Der schussgewaltige Kapitän von AZ, der auch ein guter Innenverteidiger ist, ist für seine Reife bekannt. Vor kurzem sprach er über den Druck, den Profiklubs auf sehr junge Kinder ausüben. «Würde ich wollen, dass mein Kind den gleichen Weg einschlägt wie ich?», fragte er im Gespräch mit NRC. «Natürlich würde ich sie unterstützen, wenn sie es wirklich wollen, aber Vereine, die Kinder im Alter von sieben Jahren scouten... Ich weiss nicht, ob ich das erlauben würde. Wahrscheinlich würde ich den Brief von Ajax verstecken, bis sie zehn sind. Bis dahin sollten sie nicht mit 'gutem Essen' und 'pünktlich ins Bett gehen' bombardiert werden - Fussball muss Spass machen.» Er bestreitet allerdings, über seine Jahre hinaus alt zu sein. «Meine Freundin denkt, ich sei ein Kleinkind. An meinem freien Tag fragt sie, ob ich die Spülmaschine ausräumen, ein Paket ausliefern oder einkaufen könnte, dann kommt sie nach Hause und ich habe nichts gemacht. So kindisch.»

Donny van de Beek

• Manchester United
• 18. April 1997

Bei Manchester United bisher nur ein kleiner Spieler, aber bei Ajax, dem Verein, den er als Junge liebte, immer noch ein Liebling der Fans. Ein junger Van de Beek nahm einmal seine Ajax-Trommel mit zu einem Länderspiel, um Autogramme zu bekommen, war aber streng, wer sie signieren durfte. Sein Vater André sagte einmal zu AjaxShowTime: «Rafael van der Vaart und Wesley Sneijder, nach denen Donny absolut verrückt war, waren auf dem Spielfeld. Trainer Van Basten war der erste, der die Trommel sah, er ging auf sie zu und unterschrieb sie, dann kamen auch Van der Vaart und Sneijder. Aber als Dirk Kuyt, eine Ikone von Ajax' Erzrivalen Feyenoord, herüberkam und es signieren wollte, schrie Donny: «Nein, nein, nein, das ist nicht richtig!». Van der Vaart und Sneijder haben gelacht.»

Steven Berghuis

• Feyenoord
• 19. Dezember 1991

Die Karriere des geschickten Flügelspielers geriet bei Watford ins Stocken, doch der Wechsel zu Feyenoord im Jahr 2016 hat ihn wiederbelebt und er ist jetzt eine starke Offensivoption für Frank De Boer. Sein Vater Frank, ein ehemaliger Nationalspieler, war ein anmutiger Spieler, und es ist leicht, die Ähnlichkeiten zu erkennen. Als er mit Zlatan Ibrahimovic das Trikot tauschte, schenkte er es seiner Mutter, weil «sie exzentrische Spieler liebt». Berghuis wird für seinen Einsatz der Stiefelsohle geliebt, ein Erbe des Hallenfussballs, ging aber 2018 aus den falschen Gründen viral, nachdem er darauf reagierte, von Utrechts Willem Janssen auf den Kopf geklopft zu werden, indem er vor scheinbaren Schmerzen zusammenbrach. Dann stand er auf, ging weg und rieb sich den Kopf. Später lachte er darüber und sagte zu AD: «Ich muss jetzt ins Krankenhaus... Manchmal macht man etwas Dummes auf dem Spielfeld, und jetzt denken alle, dass ich ein Idiot bin.»

Ryan Gravenberch

• Ajax
• 16. Mai 2002

Gravenberchs Unkonzentriertheit in der Jugend war legendär - angefangen damit, dass er seinen Bruder am Spielfeldrand Chips essen sah und seine Mutter anflehte, ihm welche zu geben, bis hin zur Bitte um eine saubere weisse Hose während des Spiels, nachdem die, die er anhatte, schmutzig geworden war. Aber er liess das hinter sich und wurde 2018 im Alter von 16 Jahren und 130 Tagen der jüngste Eredivisie-Debütant in der Ajax-Geschichte, womit er den 27 Jahre alten Rekord von Clarence Seedorf übertraf. Sein Debüt in der A-Nationalmannschaft gab er am 24. März dieses Jahres in einem WM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei.

Frenkie de Jong

• Barcelona
• 12. Mai 1997

Der 75 Millionen Euro teure kreative Mittelfeldspieler lebt seinen Traum und spielt an der Seite seines Helden Lionel Messi. Frenkie sagt, dass sein Vater John, ein Verkehrspolizist, eine ähnliche Vorliebe für Johan Cruyff hatte: «Er verehrt Cruyff einfach. Bei Arkel spielte er mit der Nummer 14, und er hatte auch den gleichen Haarschnitt.» Bei der Frage, wer besser sei, Messi oder Cruyff, wies John darauf hin, wie Cruyff die Spieler um ihn herum zu höheren Leistungen anspornte. Frenkie antwortete: «Vielleicht, aber Messi braucht die anderen nicht.» Frenkie wurde nach der Lieblingsband seiner Mutter und seines Vaters, Frankie Goes to Hollywood, benannt.

Davy Klaassen

• Ajax
• 21. Februar 1993

Wie Daley Blind hat auch Klaassen nach einigen weniger erfolgreichen Auslandsaufenthalten sein Glück bei Ajax wiedergefunden. Er sorgte für Schlagzeilen, als er bei der Feier des Meistertitels mit Ajax seine Schuhe in die Menge warf und erst zu spät bemerkte, dass seine massgefertigten Einlagen zur Unterstützung des Fussgewölbes noch in ihnen steckten. Er stellte einen Appell ins Internet: «Kann die Person, die meine Schuhe gefangen hat, mich kontaktieren? Meine Einlegesohlen sind noch da und ich brauche sie für das Spiel am Sonntag.» Ein paar Stunden später erhielt er eine Antwort von einem Fan, der behauptete, er habe sie; Klaassen bat um ein Beweisfoto, machte einige Überprüfungen und beendete dann schliesslich die Spannung für seine Instagram-Follower: «ES SIND DIE RICHTIGEN SCHUHE! Danke an alle für eure Anteilnahme.»

Marten de Roon

• Atalanta
• 29. März 1991

Eine bemerkenswerte Reise zur Europameisterschaft. De Roon hat sich von einem ziemlich anonymen Spieler bei Sparta und Heerenveen zu seinem neuen Status als unverzichtbarer Dreh- und Angelpunkt für Atalanta und die Nationalmannschaft entwickelt. Er geniesst die Selbstironie auf seinem Twitter-Account @Dirono, wo seine Bio lautet: «Zusammenfassung des Fussballspielens in Italien: Wenn wir gewinnen, bekomme ich den besten Tisch und das Essen umsonst. Wenn wir verlieren, muss meine Frau es abholen.» Auch auf der Social-Media-App Clubhouse, die nur für geladene Gäste zugänglich ist, teilt er seine Ansichten und Erfahrungen. Einmal musste er die Vertragsverhandlungen mit Middlesbrough abbrechen, weil seine Mutter meinte, das ihm angebotene Gehalt sei völlig ausreichend. «Als ich das erste Mal alles auf meiner Bank sah, war ich schockiert, man muss sich Fragen stellen», sagte er gegenüber Voetbal International. «Man denkt an all die Menschen, die viel weniger verdienen, und was sie mit all diesem Geld machen könnten. Meine Mutter ist eine Physiotherapeutin für ältere Menschen. Sie hat mir gesagt, dass das alles nicht richtig ist.»

Calvin Stengs

• AZ Alkmaar
• 18. Dezember 1998

Ein grosses Talent auf dem Flügel, Stengs ist der Schwiegersohn von Trainer Frank de Boer. «Ich verstehe, dass es nach aussen hin seltsam wirken kann», sagte er gegenüber Voetbal International. «Und manchmal necken mich Teamkollegen wegen dieser Situation. Aber ich finde es nicht unangenehm oder so. Zu Hause sage ich 'Hallo Freund' und bei Oranje nenne ich ihn 'Trainer'. Es ist ganz normal für uns, dass diese Welten getrennt sind.» Nach einigen durchwachsenen Leistungen zu Beginn des Jahres verteidigte Robin van Persie ihn in De Telegraaf als «einen Diamanten... er ist immer noch auf der Grenze zwischen Jugend und Erwachsenem. Er hat ein wirklich gutes Gefühl für die Momente, in denen er den Ball ruhig halten muss, und wann er das Spiel beschleunigen muss... Er hat das Potenzial, die absolute Spitze zu erreichen.»

Das sind Stürmer der holländischen Nationalmannschaft

Georginio Wijnaldum

• Liverpool
• 11. November 1990

Enorm vielseitig, ein Liverpooler Titelträger 2019-20 und ein echter Leader. Er wurde in ganz Europa für sein starkes Eingreifen im Jahr 2019 gelobt, als Excelsiors Ahmad Mendes Moreira von Fans rassistisch beschimpft wurde, und nannte es «verachtenswert ... Es hat mich persönlich sehr getroffen. Würde ich gehen, wenn ich angegriffen würde? Mit Sicherheit, das würde ich niemals akzeptieren. Und wenn man geht, sollte man nicht zurückkommen. Warum kommen Sie zurück? Was hat sich geändert? Wir haben in der Nationalmannschaft darüber geredet - schaut euch unsere Gruppe an, wir sind eins, wir schauen nicht auf die Hautfarbe. Wir spielen für die niederländische Mannschaft, wir spielen für dieses Trikot, wir spielen für die Menschen.»

Ryan Babel

• Galatasaray
• 19. Dezember 1986

Es ist eine nomadische Karriere gewesen. Babel hat bisher für neun Vereine gespielt und kehrte zweimal für kurze Zeit zu Ajax zurück, wo er aufgewachsen ist. Er ist nicht schüchtern, hat in diesem Jahr schon rote und pinke Frisuren durchlebt und arbeitet an seinem Debütalbum. «Es handelt von den Höhen und Tiefen im Leben und wie ich mich davon erholt habe.» Als Immobilieninvestor sorgte er letztes Jahr für Aufsehen, als er auf Instagram ein Buch namens «Tax-free Wealth» anpries und schrieb: «Zahlen Sie gerne Steuern? Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, aber ich nicht.» Die Gegenreaktion beinhaltete dies vom Autor Rutger Bregman: «Mögen Sie egoistische Millionäre, die Armeen von Anwälten beschäftigen, um zu vermeiden, ihren fairen Anteil an Steuern zu zahlen, während sie von öffentlicher Bildung, Strassen, Gesundheitsversorgung usw. profitieren und für Vereine spielen, die Millionen an staatlichen Subventionen erhalten? Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, aber mir geht es so!»

Memphis Depay

• Lyon
• 13. Februar 1994

Seine Zeit bei Manchester United hat nicht viel gebracht, aber Depays Form bei Lyon hat gezeigt, was er kann, und Barcelona wird diesen Sommer zuschauen. Er gab 2013 sein Länderspieldebüt und wurde 2014 der jüngste Niederländer, der bei einer Weltmeisterschaft ein Tor erzielte. Abseits des Fussballs veröffentlichte er 2017 sein erstes Hip-Hop-Musikvideo «LA Vibes» und im vergangenen Jahr sein Debütalbum «Heavy Stepper» mit dem Titel «Big Fish», der sich gegen die Besitzer von United richtet: «Ich habe vor, ein paar Statements zu machen, ich brauche Geld wie die Glazers.» Letztes Jahr löste er eine Kontroverse aus, als er mit einem Liger in Dubai posierte, woraufhin Tierschutzorganisationen mit rechtlichen Schritten drohten. Er reagierte darauf mit den Worten: «Für diejenigen, die die Fakten nicht kennen, haltet die Klappe. Die Liger sind nicht einmal wilde Tiere. Ich glaube nicht, dass sie in der Wildnis überhaupt überleben würden.»

Steven Bergwijn

• Tottenham
• 8. Oktober 1997

Als Bergwijn beim PSV den Durchbruch schaffte, sah er aus wie eine Kopie von Memphis Depay: ein schnelles, starkes, wendiges Talent, ein knackiger Passgeber mit einem scharfen Schuss. Beide hatten ihre Probleme mit Jugendtrainern, sie teilten sich denselben Tätowierer, beide liebten Musik - Bergwijn ging als Kind in Amsterdam zum Disco-Skaten, Memphis in Rotterdam zum Rappen. Aber die Gemeinsamkeiten verblassen langsam. Während Depay voller Selbstvertrauen bei der Euro 2020 ankommt und mit Barcelona in Verbindung gebracht wird, sucht Bergwijn nach einer enttäuschenden Zeit bei den Spurs nach einem Aufschwung.

Quincy Promes

• 4. Januar 1992
• Spartak Moskau

Der schnelle, technisch begabte Angreifer bildete in seiner ersten Saison bei Ajax in der Saison 2019-20 eine tolle Partnerschaft mit Hakim Ziyech, hatte aber Probleme, nachdem der Marokkaner zum FC Chelsea ging. Musste Ende letzten Jahres zwei Tage in Untersuchungshaft verbringen, nachdem er beschuldigt wurde, einem seiner Cousins während eines Streits auf einer Party bei Promes in Abcoude im vergangenen Juli ins Knie gestochen zu haben. Promes streitet jede Beteiligung ab. Er kehrte im Winter zu Spartak zurück und will seine Kritiker zum Schweigen bringen. «Haben sie nicht das Gleiche gesagt, als ich nach Russland ging?», sagte er. «Dass ich kein Meister werden würde? Dass ich ein durchschnittlicher Spieler sei? Aber ich habe es geschafft. Ich wurde ein Champion und Torschützenkönig. Jetzt ist es meine Aufgabe, all diese Zweifel wieder zu zerstreuen. Hater geben mir Energie. Ich brauche sie. Ohne sie macht es keinen Spass.»

Luuk de Jong

• Sevilla
• 27. August 1990

Luuk ist der Bruder des ehemaligen Ajax-Spielers Siem de Jong und der Sohn von zwei ehemaligen Volleyball-Nationalspielern. In ihrem Garten, in der Nähe des Stadions von De Graafschap, hatten sie ein Beachvolleyballfeld. Ein Elternteil spielte mit einem Sohn gegen die beiden anderen - und Luuk schreibt seinen Sinn für Timing und Beweglichkeit dieser Erfahrung und seinen Genen zu. Er ist einer der vielen holländischen Spieler mit einer eigenen Bekleidungslinie, nachdem er 2016 mit Siem das Bio-Kleidungslabel Mael gegründet hat. Er hatte 2014 ein kurzes, torloses Leihspiel bei Newcastle.

Donyell Malen

• PSV
• 19. Januar 1999

Aussergewöhnlich schnell und voller Potenzial, scheint Malen für einen grossen Transfer bestimmt zu sein, was auch immer in diesem Sommer passiert. Als Teenager verbrachte er zwei Jahre in der Akademie von Arsenal, nachdem Arsène Wenger ihn - während eines Essens - davon überzeugt hatte, Ajax in Richtung London zu verlassen, doch der Verein verkaufte ihn 2017 an PSV. Seitdem hat er einige wirklich aufsehenerregende Auftritte hingelegt, darunter fünf Tore in einem Spiel gegen Vitesse im Jahr 2019. Am nächsten Tag war er um 7.30 Uhr der erste Spieler auf dem Trainingsplatz. Im selben Jahr gab er sein Länderspieldebüt, als er von der Bank kam und beim 4:2-Sieg gegen Deutschland ein Tor erzielte. Die Hoffnungen sind gross. Seine freien Nachmittage verbringt er oft auf dem nahegelegenen Basketballplatz, um den Kopf frei zu bekommen und an seiner Sprungkraft und seinem Timing zu arbeiten.

Wout Weghorst

• Wolfsburg
• 7. August 1992

Der 1,90 Meter grosse Stürmer, von dem nur wenige erwartet haben, dass er es an die Spitze schafft, hat es durch harte, manchmal auch unkonventionelle Arbeit geschafft - so verbrachte er den letzten Sommer mit einem Beachvolleyball-Trainer, der ihm beibrachte, wie er seine Sprünge besser timen kann. Er entspannt sich gerne, indem er in einer Kirche eine Kerze anzündet, alte Häuser renoviert und mit einsamen älteren Menschen spazieren geht, was er schon lange vor dem Ausbruch der Pandemie getan hat. «Die Spaziergänge geben mir Ruhe und Zufriedenheit. Einfach spazieren gehen und unterwegs ein bisschen plaudern - das macht sie glücklich, und mich auch. Ich war schockiert, als ich hörte, wie viele ältere Menschen allein sind. Das hat mich berührt, und ich wollte etwas tun.»

Cody Gakpo

• PSV
• 7. Mai 1999

Ein grosser, bahnbrechender Moment für den internationalen Newcomer Gakpo, der sich in den Kader gespielt hat. Er ist bei den PSV-Fans sehr beliebt, da er in der Nähe des Stadions aufgewachsen ist und von den ehemaligen PSV-Spielern Ruud van Nistelrooy, Luc Nilis und Boudewijn Zenden trainiert wurde. Er ist ein hervorragender Torjäger und zitiert diese beiden wichtigen Ratschläge von Nilis: «Du musst nicht mit 100 % schiessen, 80 % reichen, denn dann kannst du besser zielen"; und: «Das Tor bewegt sich nie». Hat im Alter von 22 Jahren bereits 88 Einsätze für PSV Eindhoven absolviert.

Die Spiele der Gruppe C

Alles zur Fussball-EM

Wegen Corona musste die Europameisterschaft um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben werden. Vom 11. Juni bis 11. Juli kämpfen die Schweiz und 23 weitere Mannschaften in elf Ländern um den Titel.

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