Rumänen-Coach sieht Probleme vor Schweiz-Spiel
«Es wird schwierig sein, die Spieler wieder aufzurichten»

Schmerzhafter können Niederlagen nicht sein wie Rumäniens 1:2 gegen Frankreich. Nun befürchtet Coach Anghel Iordanescu einen psychischen Knacks.
Publiziert: 11.06.2016 um 09:48 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 20:20 Uhr
«Sie hätten sehen müssen, wie niedergeschlagen die Jungs in der Kabine waren», sagt Iordanescu.
Foto: AP
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Alain Kunz, Paris

Das nächste Spiel der bärenstarken Rumänen ist jenes gegen die Schweiz, am 15. Juni im Prinzenpark in Paris. Und genau für dieses Spiel sieht Iordanescu grosse Probleme auf ihn zu kommen.

Was Wunder, nach dieser grossen, unbelohnten Leistung der Karpatenkicker gegen den EM-Favoriten. Klar, Stancu MUSS nach vier Minuten das 1:0 buchen, als er das leere Tor bis auf einen kleinen vom kauernden Hugo Lloris besetzten Flecken vorsich hat und Lloris anschiesst. Das war Unvermögen.

Und schon in der 39. Minute hätte Rumänien bei Koscielnys klarem Foul gegen Andone einen Penalty zugesprochen erhalten müssen. Das war Pech.

Doch in der zweiten Halbzeit sind die Draculas besser als die französischen Hähne. Ein Sieg der Bleus zeichnet sich jedenfalls nicht mehr ab. Obwohl Didier Deschamps am Ende vier Stürmer auf dem Platz hat. Bis Dimitri Payet Mass nimmt. Und Rumänien ins Tal der Tränen schickt. Ein Tor wie ein Pfahl ins Herz eines Vampirs!

«Sie hätten sehen müssen, wie niedergeschlagen die Jungs in der Kabine waren», sagt der rumänische Coach-Oldie. «Es wird schwierig sein, die erschöpften Spieler wieder auf die Beine zu bringen. Auch psychisch.»

Iordanescu ist jedenfalls gefordert, damit er nicht wieder ein ähnliches Debakel erlebt wie 1994 an der WM in den USA, als die Schweiz im vielleicht besten Länderspiel des Jahrzehnts 4:1 gewinnt. Die Mittel dazu haben die Rumänen, das haben sie aufgezeigt.

Allen voran die beiden Mittelfeldspieler, die sich nur durch ein «i» unterscheiden: Routinier Bogdan Stancu (28), der Schütze zum 1:1, von Gencerbirligi aus Ankara (Tür), und Newcomer Nicolae Stanciu (23) von Steaua Bukarest. Der hat gerade mal sein sechstes Länderspiel gemacht – und in diesen vier Tore erzielt.

«Der hatte vor dem Spiel fünf Länderspiele auf dem Buckel. Wenn man sieht, was der leistet, so zeigt dies das Potenzial der Rumänen auf», zollte ihm auch Frankreich-Trainer Didier Deschamps Lob. Rumänien habe ohnehin aufgezeigt, dass es nicht nur verteidigen könne.

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